bin mir nich sicher was die flasche ist aber NOS wirds nicht sein sonst hätte er bestimmt in seinem bericht dabeigeschreiben ...
hier der bericht ....
CY Streetfighter Umbau
Wir schreiben das Jahr 2001 und befinden uns in Mellendorf bei Hannover. Eine Gruppe Menschen hat sich mit einem Haufen kleiner Mofas getroffen und ich stand mittendrin.
Da war es passiert, der Virus war übergesprungen. Wieder zurück zu Hause wurde sofort nach einem solchen Fahrzeug gesucht, doch die Preise bremsten die Euphorie dann doch etwas ab.
Kurze Bestandsaufnahme: Ich will so ein Moped, bin aber Student. Unmöglich? Nein, da stand ja schon etwas länger eine CYlon bei meinem Kumpel. Er hatte eh keine Lust mehr drauf und so konnte ich kurz darauf losfahren. Nach einiger Zeit gefiel mir die Optik aber nicht mehr. Eine Monkey war noch kleiner und auch die Proportionen waren irgendwie besser verteilt. Außerdem war ich dann noch auf einem Streetfighter Treffen in Schüttdorf, da waren schöne Umbauten zu sehen. So machte ich mich im Internet auf die Suche nach Tuning-Teilen. Was für eine Monkey ziemlich leicht war, erwies sich bei einer CYlon als fast unmöglich, es gab einfach kaum Teile. Aber wenigstens diese Seite hier, die sich mit der CYlon beschäftigt. Was mir besonders gut gefiel war die neue APE, ich fand sie optisch besser als die CYlon.
Somit war klar, dass ich von jedem etwas wollte und nun daran ging die Stile der Monkey, Ape und eines Fighters zu kombinieren. Die einzige Voraussetzung war, dass ich wohl alle Teile selbst anfertigen muß. Ich fing mit den einfachen Dingen an. Als erstes demontierte ich alle nicht wirklich nötigen Teile. Als nächstes zog ich 130/70er Reifen auf, jetzt war sie schon viel schöner aber auch verdammt langsam. Also kam ein 19er Ritzel zum Einsatz. Dann besorgte ich mir einen Haufen Kunststoffteile aus alten Lagerbeständen. So entstand der vordere Kotflügel aus einem Moto-Cross Kotflügel. Die erste Sitzbank baute ich aus einer Kunststoffplatte und etwas Schaumstoff. So fuhr ich dann bis zum Winter um die 1000km durch die Gegend.
Als das Wetter immer schlechter wurde zog ich mich in meine Garage zurück und überlegte, was man noch alles umbauen könnte. Der Zustand war auch nicht mehr der Beste und so beschloss ich, die Karre erst mal zu zerlegen und zu restaurieren. Bis auf eine völlig verrückte Elektrik war der Zustand aller Teile besser als gedacht, nichts war kaputt oder undicht. So konnte ich den Motor reinigen und ungeöffnet weiterverwenden. Ich fand die Leistung sowieso ausreichend und wollte nichts tunen. Die einzigen Modifikationen sind ein offener Luftfilter und ein 19er Ritzel mit einem 41er Kettenrad.
Dann kam der Rahmen dran. Komplettes Entlacken und Entrosten waren die ersten Schritte.
Dann sägte ich das Heck ab, weil es einerseits viel zu lang ist und andererseits aus so vielen schlecht verschweißten Teilen besteht, dass es optisch nicht erträglich war. Leider haben die Rohre keinen Standart-Durchmesser und so wäre ein schlechter Übergang entstanden wenn man neue Rohrstücke angeschweißt hätte. Die Lösung kam aus dem Fahrradladen, es waren Sattelstützen. Diese sind zwar dicker, wiesen aber den entsprechenden Innendurchmesser auf, sodaß ich sie über die original Rohre schieben konnte. Vermessen, anpassen und verschweißen und fertig war mein neues Heck.
Die Federbeinaufnahmen waren nun natürlich auch nicht mehr vorhanden, da ich aber eh auf ein Zentral-Federbein umbauen wollte, war dies nicht so schlimm. Ich schaute mir Rahmen und Schwinge an und fertigte dann Papp-Schablonen um die optimale Einbauposition für das Federbein zu finden. Auf eine aufwendige Umlenkung wie bei der APE wollte ich aber verzichten, da diese wieder teuer und auch sehr wartungsintensiv wäre. Das Federbein kommt von der Firma RST und ist eigentlich für Mountainbikes gedacht. Man könnte jetzt meinen, daß dies nicht halten würde. Aber wenn man mal bedenkt, daß man sich mit einen vollgefederten Mountainbike heutzutage mit locker 80km/h einen Berg hinunter stürzt sind diese Bedenken nicht angebracht. Seit drei Jahren betreue ich übrigens auch einige Mountainbike Fahrwerke die bei der deutschen Meisterschaft eingesetzt werden, sodas ich der Technik vertraue. Was allerdings geändert werden muß, um mit der CYlon vernünftig fahren zu können ist die Federrate der Feder. Diese ist serienmäßig mit 950Lbs/In viel zu weich. Ich fahre im Moment eine 2000Lbs/In Feder, diese entspricht ungefähr der Serien-Härte. Wer es etwas sportlicher will kann eine 2500Lbs/In Feder fahren. Diese will ich auch noch verbauen allerdings möchte ich dann auch die Gabel um ca.3cm kürzen und mit härteren Federn bestücken. Wenn man 130/70 Reifen fährt wird die Bodenfreiheit ganz schön eingeschränkt und man muß in Kurven mit den Fußrasten aufpassen. Dieses Problem behob ich, indem ich das Federbein etwas tiefer anschweißte und so die verlorenen Zentimeter zurück gewann. Nun kam noch eine neue Lackierung in silber und der Rahmen war fertig.
Ich baute Motor ,Gabel und Laufräder wieder ein und überlegte weiter.
Ein LSL Superbike Lenker machte sich auch gut also wurde er montiert. Dann habe ich in einem Motorrad-Magazin gesehen, daß es Umbausätze für Bowdenzüge gibt ,so daß diese durch Hydraulikleitungen ersetz werden. Aber die Preise waren wieder jenseits von gut und böse. Ich wollte aber eine hydraulische Kupplung haben. Die Lösung hielt mal wieder der Fahrradladen für mich bereit, es gab Anfang der 90er Jahre genau so einen Umbausatz von Sachs für Fahrradbremsen. So ein Teil aufzutreiben ist nicht leicht aber billig. Ich kombinierte den Nehmerzylinder mit einem Magura Hydraulik Bremshebel der HS 33 Raceline, da dieser einen kleineren Kolben und damit mehr Druck hat. Die Feineinstellung der Kupplung dauerte Stunden, jetzt hat man aber einen einzigartigen Druckpunkt.
Die Bremsen möchte ich original belassen, hier habe ich lediglich den Hebel gekürzt, dies hat zwei Stunden gedauert, wenn man aber bedenkt, daß Takegawa 60¥uro für kurze Hebel nimmt lohnt sich die Arbeit.
Der Auspuff ist eigentlich auch nichts besonderes, ich habe den Krümmerdurchmesser gemessen und mir dann einen endsprechenden Endtopf von LeoVinci besorgt. Ein Stück Rohr habe ich noch an den Krümmer geschweißt damit der Winkel stimmt.
Der Auspuff wird aber noch mal überarbeitet, da der Krümmer schon etwas angegammelt ist und ich einen polierten Endtopf geschenkt bekommen habe. Ich werde dann wohl eine Untenliegende Edelstahlanlage bauen, wie man sie von der Buell kennt.
Die Elektrik ist auch ganz Fightermäßig. Es gibt noch die Lichtmaschine, Vorder- und Rücklicht und eine Hupe. Allerdings werde ich wohl einen Kondensator als Puffer einbauen da ich im Moment noch Probleme habe eine Konstante Bordspannung ohne Batterie zu realisieren. Das Rücklicht ist eine Positionsleuchte vom Mähdrescher. Dies ist eine Dioden-Leuchte von Hella für 12V Betrieb. Das Vorderlicht ist eine Hella Fahrradlampe in FF Technologie, diese gefiel mir gut weil sie eine minimale Einbautiefe hat und es ein Klarglas Scheinwerfer ist. Die Frontverkleidung ist übrigens aus einem Kawasaki Heck entstanden.
So für erste soll es das erst mal gewesen sein, es werden bestimmt noch einige Sachen geändert, so z.B. das Heck, etwas ziviler wäre nicht schlecht.
Die Idee hinter der Sache war für unter 1500euro eine extreme Honda auf die Beine zu stellen und zu zeigen, daß man fast alles was man kaufen kann auch durch etwas Kreativität und handwerkliches Geschick selber bauen kann. Wer etwas hart im nehmen ist kann mit so einem Umbau eine Menge Spaß haben. Was den Tüv angeht, naja, also alle bisherigen Polizisten haben nur gegrinst , ich will hoffen, daß das so bleibt. Sinniges Fahren wird natürlich vorausgesetzt.
Wer mehr erfahren will kann mir gerne mailen, nach Termin kann die Maschine auch gerne jederzeit besichtigt werden.
Ansonsten sehen wir uns auf jeden Fall in Mellendorf!!!
Gruß Alex (
Meerregion@aol.com)