Original von Cool-T
@ falk: wie ist das jura studium? stell ich mir eigentlich voll trocken vor, so die ganzen paras und gesetzte auswendig zu lernen. was kommt n da noch alles dazu?
Das Jura-Studium wird von den meisten als trocken abgetan. Es ist zweifellos richtig, dass man einen Hang zu detaillierter Arbeit mit Texten haben muss. Das liegt nicht jedem. Mir liegt aber beispielsweise die Mathematik nicht.
Man lernt nicht Gesetze auswendig; was man lernt, ist die Arbeit mit ihnen. Es ist so, dass einzelne Paragraphen meist mit anderen zusammenhängen; diese Zusammenhänge bekommt man mitgeteilt. Außerdem stehen viele Dinge nicht im Gesetz drin, sondern müssen vom Jurist "hinzugedacht" werden. Beispielsweise heißt es bei Notwehr, dass der Angriff gegenwärtig sein muss. Was ist aber gegenwärtig? Ist das beispielsweise nur genau in dem Moment, in dem der Angreifer zum Schlag ausholt? Oder schon kurz davor? Noch kurz danach? Oder was passiert, wenn ein Betrunkener Auto fährt und jemanden umfährt? Ist er nicht schuldlos gerade wegen der Trunkenheit? Warum sollte man ihn aber deshalb die Strafe ersparen?
Wenn man die ganzen theoretischen Dinge mit dem Leben verbindet, wird das Studium recht interessant.