Gesamteindruck
Rostbefall
am Auspuff
an den Schweißnähten: des Rahmens sowie im Lenkkopf- und Schwingenbereich (bei Rollern müssen zur Prüfung meist Verkleidungsteile entfernt werden. Also Schraubendreher mitnehmen)
an den Felgen/Speichen
am, unter und im Tank
Rost ist meist ein optisches Problem. Wenn das betroffene Teil aber nicht mehr behandelt werden kann, ist u. U. ein Austausch nötig.
Flüssigkeitsaustritt
am Motorblock: Zylinderfuß, -block, Ventildeckel (4-Takt-Motoren)
an der Vorderradgabel: Ölaustritt zwischen Stand- und Gleitrohr
am Kardan-Winkeltrieb: Simmerring undicht
am Vergaser
Getrenntschmierungssystem an Tank und Benzinhahn
Auch nach der Probefahrt kontrollieren. Undichtigkeiten können zwar beseitigt werden, die Arbeitszeit kann aber teuer kommen.
Schleifspuren
an allen Kunststoffteilen, v.a. Verkleidungen an Rollern, ggf. Aufkleber lösen, je nach Hersteller sind Verkleidungsteile sehr teuer
an Fußrasten und Endschalldämpfer
an Lenkerenden und Armaturen/Scheinwerfer
am Rahmen
Schleifspuren deuten auf harte Fahrweise, Stürze oder Unfälle hin, also Vorsicht!
Detailprüfung
Räder und Reifen
Drehbarkeit: Räder müssen in beide Drehrichtungen frei und ohne Schleifgeräusche laufen. Kardangetriebene Hinterräder dürfen nicht haken oder "mahlen".
Felgenschlag: Prüfung durch Anhalten eines Schraubenziehers am Felgenrand.
Speichenspannung: Klarer Klang ohne Scheppern?
Felgenrisse, Risse in der Nabe
Radspiel: Radlager durch Kippbewegungen der Räder kontrollieren.
Reifenprofil: Profiltiefe mindestens noch 3 mm.
Reifentyp: Übereinstimmung der Dimension und des Typs mit den Angaben im Fahrzeugschein?
Kettenantrieb
Verschleiß: Läßt sich die Kette deutlich vom Kettenrad abheben, sind Kette und Kettenrad wahrscheinlich verschlissen. Letzteres erkennt man auch an spitz geformten Zähnen ("Sägezähne").
Übersetzung: Kettensatz in Originalübersetzung?
Bremsen
Bremsscheiben: Oberfläche auf tiefe Riefen oder Absätze prüfen.
Beläge: Belagstärke mindestens 4 mm, Verschleißanzeige bei Trommelbremse. Vorsicht bei ungleichmäßig abgenutzten Belägen.
Fahrwerk
Lenkkopflager: Rad anheben, Gabel unten fassen und nach vorne und hinten drücken sowie von Anschlag zu Anschlag drehen. Dabei dürfen kein Spiel oder Hakeln spürbar sein.
Lenkeranschlag: Verformungen deuten meist auf einen Unfall hin.
Telegabel: Vorderradbremse ziehen und Telegabel stark ein- und ausfedern lassen. Auf den Standrohren darf sich kein Ölfilm bilden. Gabelholme auch auf Verwindungen prüfen.
Hinterradschwinge: Beide frei hängenden Holme (oder Einarmschwinge) von hinten zuerst seitlich, dann nach oben und unten bewegen. Spürbares Spiel könnte an einem defekten Schwingenlager liegen.
Stoßdämpfer: Heck des auf beiden Rädern stehenden Motorrads niederdrücken und loslassen. Nach einer halben Schwingung muß es (ohne gurgelnde Geräusche) zur Ruhe kommen.
Elektrik
Beleuchtungselemente: Funktionsprüfung Stand-, Abblend- und Fernlicht, Rücklicht, Bremslicht, Blinker, Instrumentenbeleuchtung.
Kontrolleuchten: Prüfung Öldruck, Leerlauf, Fernlicht, Blinker, Batterieladung, ABS, Benzinreserve, Seitenständer usw.
Sicherheitssysteme: Prüfung Hupe, Lichthupe, Killschalter, Unterbrecherschalter für Seitenständer usw.
Instrumente
Tachometer: Zitternder Zeiger deutet auf eine defekte Tachowelle hin. Rückstellungsmöglichkeit des Tageskilometerzählers.
Zusatzinstrumente: Funktionsprüfung.
Armaturen
Bowdenzüge: Prüfung der Leichtgängigkeit von Kupplung, Gas und Choke.
Schalter: Funktionsprüfung.
Schlösser
Schlüssel: Vollständigkeit (Zündung, Lenkrad, Sitzbank, Helmschloß, Tankdeckel, Staufächer), Ersatzschlüssel.
Schließfunktion: Prüfung der Leichtgängigkeit.
Batterie
Befüllung: Säurestand o.k.?
Batteriepole sauber?
So ungefähr