ja leider. habe selber einen guten freund, der mit 16 an leukämie erkrankt ist, sehr schnell einen (bzw. sogar 2) spender bei eben so einer typisierungsaktion gefunden hat, und jetzt fast wieder ein normales leben führen kann. vielleicht ist mir die ganze sache deshalb so wichtig.
viele schreiben hier oft, sie haben einen organspende-ausweis, weil sie nach ihrem tod die organe nicht mehr brauchen. ähnlich verhält es sich mit einer stammzellenspende. was da entnommen wird, ist im vergleich zu dem, was im körper bleibt, sehr gering. UND ihr rettet damit vielleicht auch ein menschenleben...
leukämie kann sehr fies sein. einige schaffen es (wie mein kumpel), andere schaffen es nicht (
http://www.remember-benny.de/), aber der versuch ist es wirklich wert...
Also bitte, wenn irgendwo in eurer nähe eine solche typisierungsaktion sein sollte und ihr seid noch nicht bei der dkms registriert, dann lasst euch bitte kurz pieksen und ein bisschen blut abzapfen...
Bzgl. geldspenden:
Jeder Euro zählt
Als die DKMS 1991 aus einer Privatinitiative gegründet wurde, hatten wir ein Ziel: Leben retten - und zwar möglichst viele. Idealismus allein ist aber nicht genug. Um effektiv helfen zu können, braucht man auch Geld. Nach einer anfänglichen Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit und die Deutsche Krebshilfe ist die DKMS seit Ende 1994 für den weiteren Ausbau der Datei finanziell auf sich gestellt. Der weitere Ausbau der Datei wird seitdem ausschließlich über Privat- und Firmenspenden finanziert. Jede Aufnahme und Typisierung eines neuen Spenders kostet die DKMS 50 Euro.
Um Patienten in aller Welt zu helfen, sind wir neben der Bereitschaft zur Lebensspende auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen, denn nicht jedem Spendenwilligen ist es möglich, die Kosten der Ersttypisierung selbst zu tragen. Helfen Sie mit, dass die Hilfsbereitschaft nicht am Geld scheitert! Denn jeder Euro zählt - im Kampf gegen die Leukämie und bei der Suche nach dem passenden Spender!
--> bedeutet also: ihr könnt spenden, aber ihr müsst nich spenden um in der datei aufgenommen zu werden...
bzgl. stammzellenspende:
Stammzellspende
Wenn Sie sich entscheiden, Stammzellspender zu werden, durchlaufen Sie mehrere Schritte, bis es zur eigentlichen Stammzellspende kommt.
Nicht jeder Spender wird alle Schritte durchlaufen. Nach unserer Erfahrung kommt es bei höchstens fünf von hundert potenziellen Stammzellspendern innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einer Stammzellspende. Für junge Spender, die vollständig typisiert sind, beträgt die Wahrscheinlichkeit, Stammzellen zu spenden, etwa 1 Prozent innerhalb des ersten Jahres nach der Typisierung.
Schritt 1: Registrierung und Blutabnahme
Es gibt vier verschiedene Möglichkeiten, um sich bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen:
a) Sie sind Briefspender und fordern das Blutabnahmematerial und die Einverständniserklärung online oder telefonisch an und lassen sich dann bei Ihrem Hausarzt 5 ml Blut abnehmen.
b) Sie registrieren sich während einer Typisierungsaktion einer Initiativgruppe. In unserem Veranstaltungskalender finden Sie Aktionen in Ihrer Umgebung.
c) Ihr Betrieb führt eine Firmentypisierung durch. Gerne können Sie bei uns für solche Betriebstypisierungen Informationsmaterial anfordern.
d) Sie registrieren sich bei einer unserer ständigen Einrichtungen.
Schritt 2: Analyse der Gewebemerkmale
Nach der Registrierung wird Ihr Blut in einem Speziallabor auf mindestens vier von sechs Gewebemerkmalen untersucht (HLA-A-, -B-Typisierung). Mit diesen Daten haben wir Sie in die DKMS aufgenommen.
Die weitgehende Übereinstimmung der Gewebemerkmale von Patient und Spender ist die Grundvoraussetzung für Durchführung und Erfolg einer Stammzelltransplantation.
Schritt 3: Aufnahme in das Zentralregister
In anonymer Form werden die Gewebemerkmale zusammen mit der Spendernummer an das ZKRD (Zentrales Knochenmarkspender-Register Deutschland) in Ulm übermittelt und stehen dort für Patientenanfragen aus der ganzen Welt zur Verfügung.
Schritt 4: Weitere Tests
Für den Fall, dass eine Übereinstimmung zwischen den ersten HLA-Befunden eines Patienten und denen von Spendern festgestellt wurde, wird bei diesen Spendern eine weitere Gewebetypisierung, die so genannte HLA-DR-Typisierung, vorgenommen.
Stellt sich heraus, dass Sie aufgrund Ihrer Gewebemerkmale für einen Patienten als Stammzellspender in Betracht kommen, erhalten Sie einen ausführlichen Gesundheitsfragebogen, damit mögliche Ausschlusskriterien frühzeitig erkannt werden können. Anschließend erfolgt eine Bestätigungstypisierung (CT), bei der Ihre Blutprobe nochmals mit der des Patienten detaillierter verglichen wird. Des Weiteren wird Ihr Blut auf bestimmte Infektionserreger wie z. B. HIV oder Hepatitisviren geprüft. Anhand dieses Ergebnisses wird entschieden, ob Sie der passende Spender sind und möglicherweise so zum Helden werden können.
Schritt 5: Endgültige Entscheidung
Falls die Bestätigungstypisierung zeigt, dass man tatsächlich für den Patienten der gesuchte "genetische Zwilling" ist, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Sie sich endgültig entscheiden müssen, ob Sie für den Patienten zur Verfügung stehen. Nach einer gründlichen gesundheitlichen Untersuchung und Aufklärung durch einen Arzt erfolgt eine schriftliche Einverständniserklärung zur Spende. Etwa eine Woche vor dem für die Transplantation angesetzten Termin, beginnt für den Patienten die Vorbereitungsphase, bei der sein krankes Knochenmark durch Chemo- und unter Umständen auch durch Strahlentherapie zerstört wird. Ab diesem Zeitpunkt kann der Patient ohne nachfolgende Übertragung gesunder Stammzellen des Spenders nicht überleben.
--> bedeutet: die letztendliche entscheidung liegt bei euch. trotzdem sollte man sich schon vorher überlegen, ob man es mit seinem gewissen vereinbaren kann, einem andere menschen vielleicht seine chance auf leben genommen zu haben...
bzgl. ablauf der stammzellenspende:
Verfahren
Die lebenswichtigen Stammzellen sind u.a. in hoher Anzahl im Beckenkamm angesiedelt. Es gibt zwei Entnahmearten:
1. die periphere Stammzellentnahme und
2. die Knochenmarkentnahme.
Bei der peripheren Stammzellentnahme wird dem Spender fünf Tage lang ein körpereigener hormonähnlicher Stoff (Wachstumsfaktor G-CSF) verabreicht, der vom Körper z. B. auch bei fieberhaften Infekten produziert wird. Dieses Medikament stimuliert die Produktion der Stammzellen und bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im fließenden Blut befinden. Diese können dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden. Große Vorteile dieser Methode sind die fehlende Narkose und die ambulante Durchführung.
Dieses Verfahren wird in der Medizin seit 1988 angewandt, beim DKMS-Spender seit 1996. Nach dem heutigen Stand der Forschung ist das Risiko von Langzeitnebenwirkungen gering. Um dies weiter sicherzustellen, stehen wir mit unseren Lebensspendern in regelmäßigem Kontakt.
Bei der Knochenmarkentnahme (nicht zu verwechseln mit der aus Rückenmark!) wird dem freiwilligen Spender unter Vollnarkose ca. 1 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch (entspricht ca. 5% des Gesamtvolumens) aus dem Beckenknochen entnommen. Das entnommene Knochenmark bildet sich innerhalb von zwei Wochen vollständig nach. Was bleibt, sind zwei kleine Narben über dem Gesäß - und das gute Gefühl, einem Menschen eine Chance auf ein neues Leben gegeben zu haben.
Insgesamt verbleibt der Spender zwei bis drei Tage im Krankenhaus. Das Risiko für den Knochenmarkspender ist gering. Es beschränkt sich im Wesentlichen auf das übliche Narkoserisiko. Um mögliche Komplikationen auszuschließen, wird der Stammzellspender -wie oben geschildert - vorher immer eingehend untersucht.
Welches Verfahren bei der Stammzellspende angewandt wird, richtet sich nach den Belangen des Patienten. Nach Möglichkeit wird auf die Wünsche der Spender Rücksicht genommen.
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