So hier mal nen kleiner Bericht:
Donnerstag morgens halb elf in Deutschland, zwei Gestörte laden ein Mopped aufn Hänger, paar Sachen ins Auto und gondeln los in Richtung Anneau du Rhin. Vorbei geht es am Lochen mit der Überlegung kurz hochzufahrn um abzuladen und einmal hoch und runter zu düsen, aber wir hatten ja noch genügend Gelegenheit zum sinnfreien Rasen in den nächsten 2 Tagen also wurde die Idee wieder verworfen und weiter ging's über den schwarzen Walde bis wir uns sicher waren den Arsch der Welt gefunden zu haben, das Elsaß.
Also erstmal nen schönes Plätzchen gesucht, Moppeds abgeladen und ab zur technischen Kontrolle um nen Kleber auf Mopped und Helm abzuholen.
Die 3 Schweizer trudelten dann auch so langsam ein, wir schauten noch den Autos zu die immer ab 17 Uhr aufm Ring fahren und es ging ab in Richtung Breisach um was Leckeres zu essen und anschließend ins Hotel.
Die Straßenreifen noch auf den Moppeds schauten wir am nächsten Morgen gen Himmel der nix gutes verheißen ließ.
Nach der Fahrerbesprechung stand die Geräuschmessung an, in Anneau sind nur 100 dB erlaubt. Also direkt mal den Eater ausm Auspuff und gucken was geht: 107dB bei 9000 upm, das Kopfschütteln des Streckenpostens drückte mir ein Grinsen ins Gesicht. Doch leider währte dieses Grinsen nicht lange, denn er schüttelte immer noch den Kopf als ich mit Eater ankam, 104dB kamen dabei raus und er sagte mit wedelndem Zeigefinger "Yoshimura, non non". Alphatechnik stand uns aber tatkräftig zur Seite, hat mir Stahlwolle zum innen Auspuff stecken gegeben und damit waren dann 102dB drin und der Streckenposten halbwegs zufrieden. Viel Zeit blieb nicht mehr, also direkt Helm auf und raus auf die Strecke. Ich war ja noch nie hier also erstmal gemütlich hinterherfahren und bissl die Strecke angucken. Nach langem Geschlängel kam dann eine schöne Gerade die einlud den Hahn zu spannen, also Vollgas und was kommt? "Bööööhhh" machte die RR und verweigerte höher als 12000 zu drehen, auch untenraus drehte sie nur zögerlich. Na tolle Wurst, also rausfahren, Eater raus, Dämmwolle raus, dabei ne dicke Brandblase holen, Eater rein, Handschuhe und Helm wieder an und wieder raus auf die Piste. Endlich drehte sie wieder so wie ich es gewohnt war und ich konnte mich einrollen auf die Strecke.
Den Lappenzeiter-Empfänger mussten wir erst noch bißchen anders anbringen um ein Signal zu bekommen, schließlich fährt man an der Stelle eine Rechtskurve.
Das Wetter besserte sich und die Pilot Power schmolzen dahin wie Butter in der Sonne. Den Neupreis dieser Reifen im Hinterkopf wechselte ich zwischen 2 Turns dann auf die gebrauchten Slicks von Erik. Fuhr sich eigentlich gewohnt wie immer, nur rutschten sie noch nicht so früh beim Rausbeschleunigen aus den Kurven. Eine sehr feine Sache!
Der Tag ging schnell rum und am Ende kam ich auf ne 1:28, war doch sehr zufriedenstellend, zwar die 1:27 vom Vorjahr von Erik nicht geknackt zu haben aber auch net das Mopped um den Kurs getragen zu haben.
Mit leicht schmerzenden Muskeln und Knochen ging's noch was leckeres Essen und dann gen Bett um fit zu sein für den kommenden Tag. Am vorigen Tag noch biertrinkend, probierte ich es diesmal mit 2 Bechern Korea vor dem Einschlafen, schön stilvoll aus dem Zahnputzbecher mit Tetrapack-Rotwein und Lidl-Cola, man spricht diesem leckeren Zeug ja wundersame Wirkung auf die Rundenzeiten zu.
Am nächsten Tag zeigte uns sich erstmal ein albernes Bild, schaute fast so aus wie der Wheelie-Kurs von Lothar Schauer, lag letztendlich aber an einem dB-Eater der im Zwischenrohr verschwunden war und nimmer raus wollte.
Alex, Erik's Arbeitskollege mit dem DC-Begrüßungsritual:
Die Turns am Morgen waren sehr fein, schon beim ersten Turn stand ne schmeichelnde 1:27:99 auf dem kleinen schwarzen Ding auf meiner Gabelbrücke, ein kleiner Regenschauer brachte allerdings bißerl Unruhe ins Fahrerlager, schließlich sah es den ganzen Tag so aus als ob es gleich losregnen würde und man wusste net wann der Regen wieder aufhört. Die mittlere Gruppe war aber so nett uns die Strecke wieder trocken zu fahrn und man konnte im 2. Zeittraining für das Rennen nochmal auf Zeitenjagd gehen. Am Schluß sprang ne 1:27:65 raus und damit der 13. Startplatz im Rennen bei dem zwar 1000er und 600er-Klassen zusammen starteten aber getrennt gewertet wurden. Das Fahrwerk konnte ich noch soweit optimieren dass die Pirelli Slicks nicht mehr aufgerissen sind und damit beim Rausbeschleunigen deutlich mehr Grip boten.
Vor dem Rennen war aber erstmal noch ne Stärkung in Form einer sehr leckeren Pizza nötig:
Ich kam ziemlich gut weg und hab zumindest mal keinen Platz verloren, dem Gedränge in der ersten Kurve wollt ich aber erstmal gespannt zuschauen.
Nach ein paar Runden und Überholmanövern hat sich das Feld gestreckt gehabt, hinter mir kam lange nix nur vor mir war noch ne 750er Gixxer unterwegs. Nen Verbremser von ihm nutzte ich aus um innenrein zu stechen und vorbei zu kommen, ein Fehler wie sich später rausstellte.
Nicht wissend wie schnell er jetzt war hab ich relativ gut angegast, der Laptimer zeigte eine 1:26:77. Doch die quasi nicht mehr vorhandenen Verschleißmarkierungen an den Slicks und daraus resultierenden Rutscher beim Rausbeschleunigen bremsten mich wieder ein, schließlich wollte ich Sitzen bleiben und das Mopped heil nach Hause bringen. Nachdem er ein paar Runden hinter mir geblieben ist konnte er meine Linie studieren und schauen wo seine Stärken liegen bis er mich dann auf der langen Geraden durch seine Mehrleistung aufgeschnupft hat.
Ich kam beim Anbremsen zwar immer wieder sehr nah ran, aber um Vorbeizugehen hätte ich einiges an Risiko eingehen müssen was sich definitiv nicht gelohnt hätte, schließlich ging es ja eh nur um die goldene Ananas da wir nicht in der gleichen Klasse unterwegs waren. Am Ende sprang dabei nen 3. Platz in der 600er-Wertung bei 7 startenden 600ern heraus. Ingesamt waren 18 Moppeds unterwegs.
Körperlich total im Eimer hab ich direkt nach dem Rennen die Cam aufn Tank geschraubt und Alex und die Schweizer gefilmt, leider war der Zoom noch falsch eingestellt und ich hab das im Eifer des Gefechts nicht überprüft so dass die Aufnahmen fürn Arsch waren.
Jo und zum Schluß hat Erik noch ein paar schöne Bilder gemacht:
Und für die Ungläubigen hier noch der Beweis: