Ich kaufe meine Ware schon seit Jahren stark überwiegend im Internet ein; im Grunde eigentlich sogar alles außer Lebensmittel, Großanschaffungen wie Fahrzeuge und Kleidung. Und während sich jeder Händler dick und fett auf den Schild schreibt, der schnellste, günstigste und beste zu sein, hat man doch häufig, mehr noch: eigentlich fast immer Probleme. Warum das so ist, weiß ich nicht. Mal ein paar Beispiele:

• Norsk IT, Hardwarebestellung: mein (sehr gut funktionierender) Großhändler hat manche sehr speziellen Produkte nicht, also muss ich auf andere Läden zurückgreifen. Norsk IT ist günstig und hat ein großes Sortiment, außerdem wird Kreditkarte als Zahlungsmittel angenommen. Vorauskasse und Nachnahme sind doch nun wirklich nicht mehr zeitgemäß, werden aber offenbar bereitwillig akzeptiert! Warum soll ich viel Geld an Läden aconto anweisen, wenn ich nicht einmal weiß, wer sich dahinter verbirgt? Und warum soll ich teils höchste Nachnahmegebühren tragen und dann noch den Aufwand haben, zum Geldautomat zu fahren um dort den entsprechenden Betrag abzuheben? Norsk IT wiederum hat ein ganz eigenes Berechnungssystem: bestellst du per Kreditkarte, kriegst du halt mehr als das Doppelte an Versandkosten draufgeknallt. Gut, wird dann eben meinetwegen noch akzeptiert. Einige Artikel standen auf "in 48h verfügbar", andere waren "sofort verfügbar". Gut zwölf Tage später, als die Lieferung endlich eintraf, stellte sich das Bild dann so dar: zwei Produkte waren plötzlich gar nicht mehr lieferbar, andere nur mit Verzögerung, ein Artikel defekt, ein anderer nicht so wie im Online-Shop beschrieben. Mehrfache Anrufe bei der teuren 01805er-Hotline brachten unfähiges Personal hervor, deren einzige Aufgabe zu sein scheint, Stühle und Räume warmzuhalten. Erst rund einen Monat später war alles abgeklärt und erledigt.
  
• Innova24, A/V-Receiver: "Sofort lieferbar!" -> eine halbe Woche später erfährst du dann auf Nachfrage, dass das Gerät ja nun doch nicht ganz so sofort lieferbar sei, sondern erst noch dies und das gemacht werden müsse, um auch wirklich lieferbar zu sein. Aber klaro, "geht sooofort an Sie raus wenn wir damit fertig sind! Ist bestimmt Ende der Woche bei Ihnen!" Man darf gespannt sein. Wenn man doch schon rechtzeitig bestellt, warum muss man dann noch Klimmzüge machen, um auch wirklich alles passend da zu haben?
  
• Teufel, Lautsprecher: an sich sehr nette Leute und die Qualität soweit auch ganz in Ordnung - aber rein logistisch wirklich nicht auf der Höhe der Zeit. Für das damalige Concept E gab's die Auftragsbestätigung gut einen Tag später irgendwann abends und Liefertermine wiederum eigentlich gar keine. Knapp eine Woche später wurde aber geliefert, und da es nicht eilte, war es ja soweit auch passend. Nun war ein Teil defekt und ein anderes wollte ich zurückgeben; der Teufel-Vorabaustausch des defekten Produktes ist soweit auch eine sehr gute Sache. Jetzt habe ich also sofort nach Erhalt des Austauschproduktes das Defekte zurückgesendet und die Warenrückgabe gleich mitverpackt. Alles natürlich sauber vermerkt und aufwendig vorbereitet. Mit dem Ergebnis, dass ich heute, gute sechs Wochen später, immernoch auf mein Geld für das zurückgegebene Produkt warte. Denn das wolle man angeblich nie erhalten haben. Zwischenzeitlich kam es, dass ich mein Concept E doch als unterdimensioniert empfand und auf ein Theater LT2+R aufrüsten wollte. Das sollte wieder Mitte Februar lieferbar sein, daher also bestellt. Teufel bucht auch kräftig knapp 1.000 € auf der Kreditkarte ab - aber lieferbar ist es dann plötzlich doch erst Ende April, wie man eine dreiviertel Woche später auf Nachfrage erfährt. Also wieder ein anderes System bestellt (LT2 ohne "+R"), diesmal mit Auftragsbestätigung erst drei Tage nach Bestellung. Lieferung steht noch aus, angeblich soll es auf Nachfrage heute rausgehen, wird also, wie das Concept E, am Samstag hier sein. Warum ein DHL-Paket bei Teufel von Mi bis Sa braucht, weiß ich nicht. Ist aber jedenfalls so.
  

Ich könnte noch sehr viele weitere, auch deutlich krassere Beispiele anführen, die bereits länger zurückliegen. Online-Kauf ist eine tolle Sache, weil du dich hinreichend informieren, bequem zu jeder Tageszeit einkaufen und Preise vergleichen kannst. Die technische Umsetzung ist aber in den meisten Fällen echt ein Graus. Dass es auch anders geht, zeigen Amazon und jener o. g. Großhändler. Du bestellst bei letzterem bspw. heute bis 18 Uhr und hast deinen Kram morgen bis ca. 10 Uhr. So etwas darf man natürlich nicht von jedem Haus erwarten. Aber ist es denn nicht zumindest möglich, halbwegs korrekte Lieferzusagen zu machen und Informationen über Versand und die Auftragsstatus zu erteilen? Online-Statussysteme geben selbst heute noch teils lächerlichste Daten raus à la "Gebucht!" -> bitte, was sagt mir "gebucht"? Oder "Artikel verfügbar" beim Lieferstatus vier Tage nach der Bestellung? Ganz genau nichts.

In mancher Hinsicht ist man also dann doch wieder geneigt, vor Ort einzukaufen - um dann vielfach gewaltig Geld draufzulegen. Schon nervig, das ganze.

Norsk IT wird in Deutschland handelsvertreten; du hast ausschließlich mit deutschen Ansprechpartnern zu tun und erhältst deine Ware aus Trier.

Innova24 wird mit 4,5 von 5 Sternen bei Geizhals bewertet.

Norsk IT zurzeit(!) mit 3,5 von 5 Sternen - nur schau mal rein, wie viele positive da auch enthalten sind. Und wenn man sich eBay und das dortige Bewertungssystem anschaut, kann das also nicht unbedingt der Schlüssel für guten Service sein.

Also ist man letzten Endes doch wieder auf sein Glück angewiesen.

Ach mann Mensch, ich will am Samstag mein Soundsystem aufbauen und nix is da :-(

Sei Norsk IT mal dahingestellt - ich sage ja, ich kann noch unzählige Beispiele aufzählen; zwei derer habe ich ja genannt. Im Gegensatz dazu nur recht wenige, bei denen es immer einwandfrei geklappt hat. Dazu zähle ich v. a. Amazon, Premium Cable Shop, Techdata und ActebisPeacock. Bei den meisten anderen waren es meistens mittelmäßige Lieferzeiten bzw. immer wieder Dinge, die einfach gestört haben. Ganz weit vorne mangelnde Kommunikation mit dem Kunden: es ist doch technisch möglich, den Kunden über alle Schritte zu informieren. Warum unterlässt man es dann oder nutzt vermeintliche Auftragsstatus-Systeme nicht? Mag sein, dass ich hohe Ansprüche habe. Aber ich muss bei vielen Dingen einfach wissen, wann was passiert, um sie korrekt einplanen zu können. Obiger Fall mit dem Soundsystem ist so einer; das Zeugs habe ich schon ca. zwei Wochen davor bestellt, um dieses WE daran arbeiten zu können. Wenn es bis dorthin nicht kommt, habe ich wieder wochenlang keine Möglichkeit mehr, weil ich weg bin. Und sowas ist echt schade.

Sagenhaft... wenn man vom "Teufel" spricht: letztere haben gerade sogar eine Mail mit den vier Trackingnummern für die Pakete gesendet... das war die letzten Male nicht so. Jetzt kann man wenigstens überwachen, wo das Klump rumfährt und bspw. schon am Vorabend des Erhalts Vorbereitungen treffen. Receiver soll "vermutlich heute das Lager verlassen" (wie vielsagend!). Eine diesbezügliche E-Mail mit Trackingnummer, wie es angeblich bei diesem Händler üblich ist, wurde jedenfalls nicht gesendet, weswegen das Ding wohl wieder nicht unterwegs ist. Warum man ein auf Lager befindliches Gerät nicht einfach senden kann, ist mir schleierhaft. Immerhin wird das Zeugs mit DHL zugestellt, womit es auch samstags noch kommen kann. Dennoch wird's echt knapp...