Das erste Mal..

Da steht sie, wochenlang allein in diesem kalten Raum, ignoriert, verschmäht..
Nun ist es soweit sie wieder in die Pflicht zu nehmen, der Schlüssel steckt, Zündung ist an und nun der magische Moment.. und nichts passiert.

Sie verweigert die Arbeit, lässt sich nicht von einer solch billigen Anmache überreden, man verzweifelt innerlich, bettelt, Zorn kommt auf .. ähnlich einem Kind dem das eben gekaufte Eis in den Dreck fällt.
Ein erneuter Versuch.. und siehe da, sie läuft !
Erst ein wenig mürrisch, müde vom langen Schlaf rappelt sie sich alsbald auf ermuntert durch ein paar wohlgezielte Stösse mit der rechten Hand..
Das Geräusch aus ihrem Endtopf entlockt einem ein Grinsen dass man so nur von sehr wenigen Situationen kennt..

Schnell ist man wieder vertraut, sozusagen per Du.
Helm und Handschuhe sitzen immernoch wie damals, irgendwie erstaunlich. Gas, Bremse, Kupplung, prima.
Es geht los, erst gemächlich - man möchte der Dame ja noch ein wenig Luft geben bevor es richtig los geht – dennoch machen schon die ersten (Kilo)Meter mehr Spass als der Lückenbüßer der letzten Wochen je machen wird.

Man trifft Gleichgesinnte, hebt die Hand und beglückwünscht sich insgeheim gegenseitig, Brüder im Geiste (und auf der Straße).
So langsam kommt man wieder in die alte Form, die Linie findet sich schon etwas leichter, das Vertrauen wächst. Die Luft ist so warm, man könnte meinen es hätte nie aufgehört Sommer zu sein, man fährt und geniesst das Gebrüll seiner Liebsten, als möchte sie sagen: „Seht her, ich habe es nicht verlernt“.
Andere Verkehrsteilnehmer werden wieder zu Verkehrshindernissen, „fährt man wirklich schon so am legalen Limit ?“ frägt man sich als man die Xte Nobelkarosse überholt und zuckt innerlich mit den Schultern, weil es in dem Moment wirklich egal ist.

Es Wird so langsam Abend was keine Rolle spielt, die Straßen fährt man sowieso wie im Schlaf.
Der Wind bläst einem unangenehm durch die Kleidung und die Knie werden schon ganz kalt, hätte man sich doch die Zeit genommen die Kombi anzuziehen..
So fährt man - ein wenig frierend ob der nicht ganz optimalen Kleidung – so langsam Richtung Heimat, geniesst die letzten Sonnenstrahlen mit der Gewissheit dass noch viele solcher Abende kommen werden.

Die letzte Kurve naht, man ist sie schon so oft gefahren und weiss sie zu nehmen, bremst an, schaltet abermals runter, geht in die Schräglage und lässt dem Motor und den Reifen den Rest der Arbeit während man genüsslich das letzte mal dem Auspuffgeräusch lauscht.

Als man Zuhause überbreit grinsend ankommt und gefragt wird „Alles ok ?“ winkt man nur ab, sie verstehen sowieso nicht...

Und in der Garage wartet sie wieder.. auf den nächsten Ritt.

© by Dominik L. aka O.mus am 17.3.04

hab mich nimmer eingekriegt als se lief, wollt ja erst net (wohl kein sprit mehr im versager + batterie is im eimer also überbrückt und mit mehr standgas losgetuckert).

morgen neuer schlappen, ölwechsel und neue bremsbeläge dann reichts für die nächsten paar tage

Zitat

Original von Ell-Nínío
Ich fange gleich an zu schreien!!! Alle können sie fahren, nur meine Drossel ist noch nicht da... Aber Freitag wird es wohl so weit sein. Dann hoffe ich, dass ich sie anmelden kann...

Zum Text: Nicht schlecht. Als ich heute bei 20° die ganzen Motorräder sah dachte ich in etwa genau das selbe. Aber naja, ich will nicht rumheulen, verbessert eh nicht meine Situation..

dacht mir gehts genauso als ich das ding net zum laufen gekriegt hab

dabei hab ich ja morgen termin beim reifen fritze
is aber fies wenn man am WE zuvor auf ner ninja saß und dann auf die eigene maschine hockt und merkt was da alles brummt, hebelweg so lang wie nen tresen und so sachen...

aber das verbucht man unter liebenswürdige eigenheiten