Ein surrendes Geräusch reißt mich aus meinen Tagträumen. Der Ventilator des Kühlers eines 89er VW T3s beginnt widerwillig seinen Dienst um das Überkochen des Motors zu verhindern, welcher versucht die Fuhre plus Anhänger den Brennerpass hinauf zu drücken. Die imaginären 70 TurboDiesel-PS tun ihr bestes und nach einer Dreiviertelstunde Volllast im Dritten ist das schlimmste überstanden. Italien begrüßt uns mit Regen. Am bozener Campingplatz angekommen veranlasst der Dauerregen, dass das Ausladen der Maschinen auf den morgigen Tag verschoben wird. Eine kurze Regenpause reicht gerade aus um mein Zelt aufzubauen und mich darin zu verkriechen. Bella Italia – wo ist der Sonnenscheingeblieben?
Basislager
Der nächste Tag sieht besser aus und am Nachmittag schieben sich eine Yamaha XJ600S und eine Thundercat die ersten Kehren hinauf und hinab. In den letzten 2 Jahren bin ich wahrscheinlich nicht so oft überholt worden wie in den letzten 7 Tagen. Aber hier zählen für mich andere Werte – Entspannt den geschwungenen Kurvenfluss bergauf wie bergab durchsurfen und einfach Motorradfahren.
Unterwegs bei passablem Wetter
Klar, ab und an diktiert auch mal die Gashand das Geschehen, aber auf Dauer ist es bei dem Verkehr und der Wetterlage einfach zu anstrengend, obwohl der überraschend gute Straßenbelag oftmals dazu einlädt.. Man sollte auch auf die netten Menschen von der Carabinieri aufpassen, die mit Vorliebe ausländische Kennzeichen genauer unter die Lupe nehmen, dieses Schicksal blieb uns zum Glück erspart. Die meisten sind hier vollkommen auf Tourismus eingestellt und können Deutsch, was das Essen bestellen und Einkaufen ungemein erleichtert und dem italienischen Flair auch keinen Abbruch tut.
Hohe Berge, weite Täler ...
Doch zurück auf die Straße. Bergan bewegt sich das schwarze Kätzchen immer um die 80C und meist liegt der zweite oder dritte Gang drin, in engen Kehren muss auch schon mal die Kupplung herhalten. Die leicht touristische Sitzposition vereinfacht das Touren, nur die 20kg zuviel auf den Rippen merkt man ab und an, hier hat es die XJ mit nur 200kg und breitem Lenker einfacher. Allerdings wieder durch weiche Federn und stumpfe Bremsen ausgebremst.
Nach dem Trieser Tal
Und so gehen die Tage ins Land, bis wir den Rand vom Regen voll haben. Die letzte und längste Tour über den Jaufenpass wird am Montag Abend angesetzt – und siehe da – am Dienstag scheint die Sonne und es ist keine Wolke zu sehen. Insgesamt haben wir Jaufenpass, Mendelpass, Karerpass und viel mehr unter die Räder genommen, leider nicht alles, was man sich vorgenommen hatte – aber es waren doch einige schöne Strecken dabei. Heil wieder daheim angekommen ist dies nun mein Bericht.
Wow - es gab auch schönes Wetter
Hoffe es hat euch gefallen, falls ihr mehr Infos zu den Strecken wünscht kann ich es euch gern auch aufdröseln.
Greetz
Speedy