Sehr beunruhigend die Entwicklung der BRD in Sachen Arbeit die letzten Jahre, ich hab meine Schule ja 99 beendet und noch sehr locker ne Lehrstelle bekommen, aber wenn ich mich so umsehe in meinem Bekanntenkreis:
Kumpel von mir:
arbeitet bei einer recht großen Firma die Werkzeuge u Pressen herstellt (Müller Weingarten) und seine Lehre endet dieses Jahr.
Ob er übernommen wird oder evtl ins Erfurter Werk muss oder gar nach China steht noch nicht fest.
Kumpel 2:
arbeitet bei MTU (Motoren und Turbinen Union) seit 99 und kann auch nicht sicher sagen wielang sein Arbeitsplatz relativ sicher ist.
Kumpels 3+4:
Die 2 Zwillinge arbeiten ebenfalls bei MTU bei der Gelenkwelle wo sie Akkord arbeiten und schichten. Die Gelenkwelle wird wohl in geraumer Zeit verkauft.
Freund meiner mom:
Ebenso MTU und arbeitet bei Qualitätssicherung, da wird wohl bald der Tarifvertrag geändert so dass er als Dienstleister bezahlt wird (weniger geld) und auch leichter kündbar ist.
Mein Dad:
is seit 1980 beim Bund als Beamter in der Verwaltung (ehemals einfacher Dienst und Verwfachangest.) und wurde seit dem Auftstieg vom mittleren in den gehobenen Dienst 2x versetzt und muss nun ca 100km am Tag einfache Fahrt in kauf nehmen.
Versetzung nach Kiel stand zumindest auch ne Zeitlang zur Debatte, dabei hat er nen Haus hier in BaWü
Tante:
arbeitet im hiesigen Opel autohaus wo sie seit mai kein geld mehr bekommen hat, die mechaniker dort kriegen wohl seit märz kein geld mehr (kann ich mir zwar net vorstellen aber bei dem autohaus läufts wirklich besch...).
Cousine:
Arbeitet bei Ravensburger und das auf 80%, sprich sie arbeitet recht viel im Winter, frühling und herbst und muss dann im Sommer zwangsweise 6 wochen urlaub "nehmen".
(ähnlich gehts zb bei MTU wo die leute gegen ende des jahres in urlaub geschickt werden weil die komplette Firma zumacht)
ne gute Freundin:
hat ihre Ausbildung bei nem elektrogroßhandel gemacht und wurde natürlich nicht übernommen, nur wenige Azubis dort kriegen überhaupt nen (befristeten) Vertrag. <-- gängige Praxis aber so kanns ja auch nicht gehen..
2 Schulfreundinnen:
machen BA studium beim Arbeits- bzw Finanzamt und werden keine Beamte mehr und vermutlich auch nicht übernommen, wozu dann das ganze ?
Bei mir in der post:
es gehen gerüchte um dass wegen zunehmender konkurrenz mehr leute eingespart werden (bestehende Verträge laufen aus und werden nicht verlängert), somit mehr arbeit auf die restlichen angestellten verteilt wird.
Auch von einem neuen modell wir gesprochen wo man nur noch 30h die woche arbeitet und billigkräfte einen teil meiner arbeit (den im postamt der sich um die vorsortierung der post dreht) machen.
Vor ca 2 jahren wurde übrigens das bruttogehalt für azubis in meinem job um 33% gekürzt. mittlerweile kriegen ausgelernte azubis wenn überhaupt nur noch (befristete) verträge mit 30 stunden / woche was bedeutet dass sie 3 wochen arbeiten und 1 woche daheim bleiben müssen, denke mehr als 800 euro netto dürften die nicht haben.
Die post hat letztes Jahr im übrigen ca 1 milliarde Gewinn gemacht, soviel dazu.
So langsam hab ich sorgen um meinen Standard, den job werd ich sicher noch ne weile behalten können aber weniger geld (ok weniger arbeit) täte mir wirklich weh.
Und ich wohne in BaWü was ja die geringsten Arbeitslosenzahlen hat und nicht im Osten, also ich finde das doch sehr bedenklich, oder sind das alles nur ausnahmen, was meint ihr ?
is viel gelaber, aber das beschäftigt einen doch ein wenig..