Selten sind die Gelegenheiten, in denen man wirklich exklusive Automobile erleben darf, sieht man einmal von Besuchen beim Volvo-Händler ab (der jedoch auch nur maximal obere Mittelklasse offerieren kann). Um so schöner ist es da, wenn eine Geschäftsfahrt in einem Alpina B12 5,7 geplant ist.
Schon vom Beifahrersitz aus überzeugen die 560 Nm Drehmoment des wohlklingenden und kulturell laufenden Zwölfzylinders. Richtig lustig wird es aber dann, wenn der Reisende auf der Hälfte der Strecke (Hin- und Rückfahrt ;-) den Wagen dann übergibt und einen förmlich überredet, sich an das Steuer zu setzen.
Und da war es wieder, dieses Gefühl von Freundetränen in den Augen, wie beim ersten Mal mit der V-Rod. Schon bei leichtem Antippen des Gaspedals entwickelt dieser Motor so eine enorme Kraft, dass man sich im siebten Himmel wähnt. Soll man aber dann Durchtreten (so wurde ich aufgefordert) und im manuellen Schaltmodus fahren (Switch-Tronic), dann erlebt man etwas, was ich so bisher noch nie erfahren habe: Der Wagen zieht im zweiten Gang so dermaßen (dreckig!!!) vehement an, dass es nur mit einiger Kraft möglich ist, die Hand nach vorne zu bewegen - der Tacho bewegt sich schneller als der Drehzahlmesser. Der Motor giert nach Drehzahl, der Sound stets voll, aber verhalten. Dann: roter Bereich, 7.000 U/min, die Switch Tronic schaltet unter Volllast vollautomatisch hoch - kein Drehzahlverlust! Und die Beschleunigungsorgie geht weiter. Leere Bahn, d. h. Vmax: 285 km/h!
Wenn dann doch ungleich langsamere Fahrzeuge auf den Plan treten, gilt es den Anker zu werfen - und die Beschleunigungsorgie geht von vorne los, nur diesmal in umgekehrter Reihenfolge.
Der Schluss: nachdem es diese Wägen gut erhalten schon für 30.000 € auf dem Gebrauchtmarkt gibt, sollte man sich wirklich überlegen, zuzugreifen... (ok, Volvo S80 T6 ist natürlich auch eine interessante Alternative).
Hossa!