Es ist doch wirklich ungehörig, wie schnell sich die Welt gewandelt hat. Nehmen wir einfach mal das Beispiel Schüler. Damals und heute.
Damals gabs noch richtig Kloppe, wenn mal das Lineal vergessen wurde. Im Prinzip ging das so: Mach bloß einen ungeraden Strich, der vielleicht mal einen Millimeter zu lang ist, schon gibbes wat uff die Omme, und das noch mit richtigem Bambus! Nicht irgend einem billigem Tand ausser Tante Emma-Einkaufsstraße, der vielleicht zwei Schüler lang hält, nein! Aus Asien muß der eingeflogen werden, musste eine Qualitätsprüfung über sich ergehen lassen (zwanzig Hände bis zu den Knöcheln aufgeschlagen) dann erst wurde der für den deutschen Markt zugelassen!
In den Lehrerzimmern hingen noch richtige Highscores, anstatt für Gold -, Silber -oder Bronzemedaille gab es folgenden Ersatz:
3 Punkte für einen zu Boden gegangenen Pennäler
2 Punkte für blutige Hände mit Hautabriss und
1 Punkt wenn der Schüler vor Schmerz schreit.

An dem letzten Punkt übrigens konnte man wunderbar Wettbewerbe unter den Lehrern beobachten.
Nehmen wir zum Beispiel Frau Krabowski und Herrn Schmitt, die in der "Hall of Fame of gepeinigte Schüler" gleichauf stehen.
Wenn Frau Krabowski aus dem Klassenzimmer nebenan einen gedämpften Schrei hörte, dann konnte sie nicht länger an sich halten und späht erstmal durchs Klassenzimmer, ob jeder Pflicht-Lerner auch wirklich alles beisammen hat.
Meistens bleibt sie dann vor jemanden stehen, nennen wir ihn in diesem Fall mal Schüler Johannes Wolf. Und dieser Schüler hat Erfahrung! Er weiß, was es bedeutet, wenn die ihm zugewiesene Autoritätsperson länger vor seinem Tisch steht, als es gesund wäre, und er nimmt jetzt seine ganze Erfahrung zusammen, und fängt an, sich in eine Art Rauschzustand zu versetzen, in dem er keine Schmerzen spüren wird. Das konnten die Schüler damals alle sehr gut! Au0erdem verflucht er gerade innerlich den Schlappsack aus dem Nebenzimmer, der nicht an sich halten konnte.
Also Frau Krabowski liegt ja sehr viel an ihrem Punktestand und man konnte fast schon Mitleid in ihrem Gesicht erkennen, als sie sich vor ihrem Lehrling aufbaut, aber eben nur fast! Sie nahm dann meistens diese teilnahmslose Miene an, die immer so viel sagt wie:
"Nimms nicht persönlich! Du weißt, im Lehrerzimmer hängt der Highscore, und ich will an meinem Kollegen vorbeiziehen, und du wirst mir dabei nicht im Weg stehen!!"
Also nimmt sie pflichtbewußt ihre Spitzlehre für Bleistifte aus ihrem edlem Etui (aus der Haut von Schülern genäht, die ihr 2 Punkte eingebracht hatten), greift sich fast zärtlich den Stift vom Tisch des Schülers Wolf, dessen Mine aus 5 Metern Entfernung nicht den ordnungsgemäßen Lichtbrechungsindex erkennen lassen wollte und setzt den Stift in die Lehre ein.
Wenn Frau Krabowski ein klein wenig zitterte, dann war das das sichere Anzeichen dafür, dass der Stift ohne Fehler in die Lehre passte und sie deshalb um ihr Vergnügen gebracht wurde, und GNADE GOTT DEMJENIGEN, DER ALS NÄCHSTES EINEN NICHT ZULÄSSIGEN ABNUTZUNGSFAKTOR BEI SEINEN INSTRUMENTEN VORZUWEISEN HATTE!!!!!!!
Wenn Frau Krabowski bei ihrer Prüfung ein ganz klein wenig die Mundwinkel spielen ließ, dann hielt die gesamte Schülerschaft den Atem an, und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
Frau Krabowski zückte offenkundig missmutig aber pflichtbewußt ihren eigens importiertes Pandafutter, in ihren Augen aber konnte man dieses Feuer des Vergnügens erkennen. Man konnte das Feuer aber nur erkennen, wenn man Manns genug war in dieser Situation noch seinen Kopf zu heben, ihr in die Augen zu schauen... und danach nicht Amnesie durch einen wohlgezielten Kopfschlag erlitt, wenn Frau Krabowski ihre Chance auf sage und schreibe 3 Punkte witterte!
Der Schüler Johannes Wolf also resignierte, und streckte tapfer die Hände aus.
Im Zimmer nebenan sann Herr Schmitt auf Punkteausgleich, nachdem der Schüler Wolf seinen Rauschzustand wegen Panik nicht ganz herbeiführen konnte, und deshalb seiner Pein akkustischen Ausdruck verleihen musste.

So war das damals! Und was heute ist...
Erfahrt Ihr auch noch!

um jetzt mal ehrlich zu sein, "Wehret Dem Sommer!" war von meinem großem Vorbild, Oliver Kalkofe, das muss ich jetzt mal zugeben.
Aber es gab bisher nur einen einzigen, dem das aufgefallen ist.
Ich wollte nur mal eure Reaktionen auf einen Text sehen, der, ich sag mal, unparteiisch vorgetragen wurde.
Wenn ihr ein paar Zeilen von "Wehret dem Sommer" inne suchmaschine eintragt, dann findet ihr auch 'nen Link zu Kalkofes Kolumne in der TV-Today, jeden Monat neu!

Ach ja, auf die Frage, wie ich zu so was komme...
Keine Ahnung! Echt nicht, aber ich denke, man bekommt einen ordentlichen Effekt heraus, wenn man anstatt dem üblichen Wort für einen Gegenstand eine Umschreibung benutzt, oder einfach ein Wort, das nur lustig klingt.
"Omme" zum Beispiel, steht für Kopf, klingt aber irgendwie dumm, also lustig!