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hab hier mehr nackte Frauen gesehen als in meinem Leben zuvor![]()
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Liebe Motorradfahrer!
Sollte ich bis jetzt irgendwelche Vorurteile gegen Biker gehabt haben, dann sind sie sicherlich nach der Flut der Reaktionen auf meinen Kommentar „Luxus“ auf das Trefflichste bestätigt worden. Ich muss ehrlich gestehen, dass sich angesichts der Heftigkeit der Proteste bei mir eine gewisse Fassungslosigkeit eingestellt hat. Zumal der Artikel ja schon eine Weile zurückliegt und inzwischen ein weiterer Beitrag im Kölner Stadt-Anzeiger über das Sujet „Unterfahrschutz“ veröffentlicht wurde. Dieser Bericht wurde von Euch bislang offenbar nicht wahrgenommen.
Dass ein Internetforum wie Biker-News seine Mitglieder auffordert, ihre Kritik auf der Homepage einer Rockband abzulassen, die mit der Sache überhaupt nichts zu tun hat, und dazu auch noch einen Link schaltet, ist erst einmal völlig daneben. Genauso unsachlich und unprofessionell ist, den Hauptartikel „Schönheit blieb auf der Strecke“ nicht ins Forum zu stellen und den dazugehörenden Kommentar nicht als solchen zu kennzeichnen.
Wenn man diese beiden Artikel betrachtet, entsteht nämlich ein völlig anderes Bild. Es geht in erster Linie um die Strecke Nettersheim-Marmagen, die beidseitig mit Doppelleitplanken ausgestattet wurde. Wenn die Straßenbaubehörde auf Anfrage erklärt, man habe den Unterfahrschutz deshalb installiert, weil es sich um eine Strecke handele, auf der viele Motorradfahrer verunglückten, ist man doch einigermaßen überrascht, wenn die Polizei erklärt, in den letzten fünf Jahren habe es dort keinen einzigen Unfall mit Motorradfahrern gegeben. Und wenn ich in diesem Zusammenhang davon rede, dass das Geld für die Leitplanken meiner Meinung unsinnigerweise ausgegeben wurde und man diese Finanzen an anderer Stelle besser eingesetzt hätte, betrifft das ja auch die Autofahrer und nicht nur die Biker. Wie man dem Hauptartikel entnehmen kann, drücken auf dieser Strecke ja auch die Autofahrer mächtig auf den Pinn.
Ich bin mit vielen Biker einer Meinung, dass in etlichen Fällen – speziell in meiner Eifeler Heimat – überhaupt keine Leitplanken notwendig sind. Und es kann keinen Zweifel daran geben, dass gefährlichen Strecken Richtung Nürburgring oder am Rursee mit dem Unterfahrschutz ausgerüstet werden sollten. Dort, wo viele Krad-Unfälle passieren, sollte man die Dinger anschrauben. Was mich nur auf die Palme gebracht hat, ist die Willkürlichkeit der Straßenbaubehörde, nach der Doppelleitplanken montiert werden.
Aber noch einmal zurück zum Selbstverständnis der Motorradfahrer.Wir leben in einer freien Gesellschaft, in der jeder seine Meinung äußern kann. Die E-mails, die bei mir eingegangen sind, legen den Schluss nahe, dass jeder, der nicht hundertprozentig Verständnis für die Bedürfnisse von Bikern hat, ein Schwachkopf ist. Nun, ich bin jetzt seit 25 Jahren Redakteur beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in dieser Eigenschaft auch regelmäßig in den Bereitschaftsdienst eingebunden. Für mich bedeutet das, dass ich des Öfteren am Wochenende durch die Gegend gondeln darf, wenn wieder einmal ein Motorradfahrer verunglückt ist. Im Sommer kann man sich darauf einstellen, dass das samstags und sonntags zwei bis drei Mal der Fall ist.
Mich wundert diese hohe Zahl von Unfällen mit Beteiligung von Kradfahrer auch nicht sonderlich. Denn bei meinen vielen Touren durch die Eifel werde ich laufend von ganzen Biker-Klubs überholt. Und dabei wird die Straßenverkehrsordnung nicht selten völlig außer Acht gelassen. Von den Geschwindigkeiten, die dabei gefahren werden, einmal ganz abgesehen. Ich persönlich warte schon seit langem auf den Tag, an dem mir ein Biker im Motorblock steht. Aber möglicherweise reagiere ich ja auch überängstlich, weil ich kein harter Junge im schwarzen Lederoverall bin.
Tatsache ist jedoch, dass es beispielsweise auf der Nürburgringstrecke vorgekommen ist, dass Biker ihre Bekannten mit der Videokamera in der Kurve platziert haben, um sich dabei filmen zu lassen, wie sie die Kehre mit Höchstgeschwindigkeit durchbrettern. Andere montieren sich eigens Metallteile an die Knie, damit in jeder Kurve die Funken sprühen. Von derartigen Auswüchsen könnte ich noch jede Menge berichten. Deshalb noch mal zur Klarstellung: Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich über Motorradfahrer schreibe.
Als erfahrenem Journalisten ist mir durchaus klar, dass viele Biker mit ihrem Gefährt verantwortungsbewusst umgehen und sich im Straßenverkehr völlig korrekt verhalten. Viele, aber noch lange nicht alle. Dennoch kann ich nicht in den Tenor derjenigen einstimmen, die behaupten, an 70 Prozent der Unfälle mit Motorradfahrer seien diese selbst nicht schuld. Den Vorwurf, ich würde mit meinem Kommentar all die toten Motorradfahrer verhöhnen, muss ich zurückweisen. Ich habe davon in meinem Leben mehr gesehen, als mir lieb ist.
Statt Hetzjagden gegen unliebsame „Schmierfinken“ zu betreiben, sollten Biker-Internetforen vielleicht ein bisschen mehr an die Vernunft ihrer Klientel appellieren. Wir vom Kölner Stadt-Anzeiger haben erst kürzlich in großer Aufmachung von einer Initiative berichtet, die mit vielen Kreuzen an der „Rennstrecke Rursee“ auf den Wahnsinn auf zwei Rädern aufmerksam gemacht hat, der immer mal wieder durch die Eifel tobt.
Dieser Wahnsinn in den Köpfen mancher Biker hat sich auch in einigen E-mails entladen, die ich bekommen habe. Darin waren hin und wieder sogar versteckte Drohungen enthalten! Hey Leute: Ich habe in einem Kommentar meine Meinung gesagt und keine kleinen Mädchen angefasst. Also geht mal schön runter vom Gas. Im Übrigen darf ich darauf hinweisen, dass die Verwendung meiner Artikel gegen das Urheberrecht verstoßen und bitte Sie deshalb, entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Hochgürtel
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Als erfahrenem Journalisten ist mir durchaus klar
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Hey Leute: Ich habe in einem Kommentar meine Meinung gesagt und keine kleinen Mädchen angefasst. Also geht mal schön runter vom Gas.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Cleaner« (10. Mai 2004, 21:12)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Milhouse« (10. Mai 2004, 21:15)