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1

Samstag, 29. September 2001, 18:13

Ram-Air

Ram-Air

Immer wieder höre ich, weiviel Leistung Ram-Air infolge des erhöten Staudrucks (gerade bei höheren Geschwindigkeiten) bringen soll.

Grundsätzlich ist das Ram-Air System mehr Zierde als Effektiv.
Der Aufladeeffekkt im Frontbereich durch Erhöhung des Staudrucks ist geringer als oftmals angenommen.
Die Staudruckerhöhung am Lufteinlass bei 200 km/h beträgt ca. 0,02 bar (gegenüber Normaldruck 1013 mbar).
Bei 250 km/h sind es dann ca. 0,03 bar.
Dies entspricht ca. 1kW Leistungszuwachs.
Also, so arg weit her ist es mit dem Ram-Air System nicht.
Klar, schlecht aussehen tut es oftmals nicht. *g*

Zu berücksichtigen ist noch, der Vorteil der kälteren Ansaugluft (Grund: Ansaugvorgang findet im Frontbereich statt). Ebenso die Resonazwirkung aufgrund des langen Ansaugschnorchels wirkt sich positiv aus.

Jedoch die Erhöhung des Staudrucks (wie es sich oftmals vorgestellt wird) ist nicht wirklich leistungssteigernd (siehe oben).

Mikx_5



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2

Samstag, 29. September 2001, 18:51

Glaub ich.
Das mit der kalten Luft ist wohl der einleuchtenste Grund.

Normalerweise müsste doch der Luffilter ziemlich schnell mit toten Ungeziefer voll sein, wenn man bedenkt das bei den meisten Ram-Air-Sportlern der Einlasskanal ziemlich zentral an der Motorradstirn sitzt? Oder?
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Chris_RS

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3

Samstag, 29. September 2001, 20:19

Vor allem bei Kawas :D . Die fressen die Dinger regelrecht.
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TheChris

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4

Samstag, 29. September 2001, 23:18

watt? nur 0,02 bar???
SICHER???????????????????
Mir kommts bei 200 n bisschen mehr vor
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5

Sonntag, 30. September 2001, 02:20

Ist ganz easy:

Formel für Staudruck:

Ps = 0,5 * Ro * w²

Ro = Luftdichte mit 1,293 kg/m³

w = Anströmgeschwindigkeit mit 55,55 m/s

1bar = 10 N/cm²

N = (kg * m) / s²

=> 1 bar = 100 000 kg / (s² * m)

Jetzt alles einsetzen durch 100 000 dividieren und so sind es nun bei 200 km/h 0,0199537.... => ca. 0,02 bar.
Mikx_5



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Chris_RS

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6

Sonntag, 30. September 2001, 10:24

Alles klar? :D
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7

Sonntag, 30. September 2001, 11:58

was für mich immer nur komisch ist, ist das auf den Prüfständen, dann immer die Höchstgeschwindigkeit, niedriger ist als auf der Strecke..
Ich denk auchmal so,mit der Formel, kann man das garned ausrechnen. Denn auch die Ansauggeschwindigkeit steigt ,bei steigenden Drehzahlen an. Somit wird durch diesen Luft-Sammel effekt, die Kraft die der Motor braucht, um den Ansaugwiederstand zu überwinden, geringer.
Gruß Thomas

[Mundart] in der Dunkelheit sicht'mer ned so weit wie bei Tageslicht, wo'mer weiter sicht [/Mundart]
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TheChris

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Bike: kein 2-rad-scheiss

8

Sonntag, 30. September 2001, 12:13

Hmm, is zwar ne schöne formel..
Aber für mich ergeben sich da 2 Fragen:

1. Hast du Physik studiert??

2. Hällt diese Formel der Realität stand???

0,02 bar, das sind 20g/cm²
Jetzt nimm mal die Fläche von einem Fahrer, der ja zwangsläufig über den Windschutz hinausragt. Bei 200 würd ich den Gegendruck allein auf den Helm auf 3-4 kg schätzen, mindestens...
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9

Sonntag, 30. September 2001, 12:30

Ich habe Maschinenbau studiert. Obwohl Physik auch interessant gewesen wäre.

Diese Formel hält auch in der Realität stand, wird ja nicht nur von mir verwendet.

@The Chris

Du darfst nicht den Luftwiderstand mit Staudruck verwechseln.

Das was Du meinst ist...

Fl = Cw * A * Ro/2 * v²

Hieraus resultiert eine Kraft in Newton. Quadratisch abhängig von der Geschwindigkeit mit Berücksichtigung von Luftwiderstandsbeiwert (Cw) und Luftdichte (Ro).

Die 0,02 bar sind zum Normaldruck dazuzurechenen.

@VS900

Dann kannst Du also nicht mehr an das glauben, was in Deinem Fahrzeugbrief und -Schein steht??
Also, den Staudruck kann man sehr wohl noch mathematisch bestimmen.
Hätte einer jetzt hier angefangen Resonanzschwingungen und Interferenzen im Ansaugtrakt zu berechnen, hätte ich Deine Zweifel für begründet gehalten, aber so....
Mikx_5



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10

Sonntag, 30. September 2001, 12:50

im Fahrzeugbrief stehen die Daten vom Prüfstand (+- Serienstreuung) . Die Leistung der Ram-Air Systeme kann aber nur Real getestet werden und nicht auf'm Prüfstand. Somit kann auch der Wirkungsgrad nicht 100%ig festgestellt werden. Wenn's nichts bringen soll, dann versteh ich nicht warum alle Big-Bikes so'n Teil dranhaben..
Vorallen verstehe ich dann auch nicht wieso auch die F1
die Air-Boxen offen überhalb des Fahrers haben. (gleiches System).. über Sinn und Unsinn dieser Teile kann man sicherlich streiten, da sie weder in den unteren Drehzahlen noch Geschwindigkeiten, einen Leistungszuwachs haben und wann fährt man schonmal über 200km/h..
Gruß Thomas

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11

Sonntag, 30. September 2001, 13:02

Das sie keinen Zuwachs bringen sagte ich nicht.

Für was hat ein Mockick Membraneinlaß??

Fast genauso unnötig wie Ram-Air. Marketingtechnisch jedoch besser zu verkaufen. Musst mal die Motorradheftchen durchblättern, ich erinnere mich spontan an 2 Berichte, welche um das gleiche Thema wie hier handelten.
Vielleicht wissen auch die Motorradtester nicht was Sache ist, oder haben keine Ahnung.......ich glaube jedoch schon.
Mikx_5



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12

Montag, 1. Oktober 2001, 19:12

membraneinlässe, sind das nicht die verschleißfreieren dinger zum die Einlassluft zu regeln?

Hab noch ne frage zur Resonanslänge der Kanäle: hab mal gehört je kürzer je besser, wegen dem Strömungswiderstand, und der höher werden Frquenz bei steigender Drehzahl, vor allem bei 4 zylindern ja relativ hoch.
Das mit den gerade mal 0,02 bar relativiert sich aber, wenn man weiß, das ein Turbo beim ottom. auch nur so um die 0,9-2 bar bringt. glaub ich jedenfalls.


und wenns mit den dingern eben nur 0,5 kw mehr bringt, würd ichs mir dranschrauben, den wie bekommt man sonst noch mit einfachen lösungen einen Leistungszuwachs?
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Jung

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13

Montag, 1. Oktober 2001, 20:49

dass einem der druck am helm so hoch vorkommt hat glaub ich auch was mit den dahinter entstehenden verwirbelungen zu tun......
is it the sadness that makes me hear the music
or is it the music that makes me feel sad ?
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Jung

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14

Montag, 1. Oktober 2001, 20:53

dass einem der druck am helm so stark vorkommt hämgt GLAUBE ich auch mit dem verwirbelungen hinterm helm zusamm.....

aba dass das mit dem staudruck echt nich viel bringt hab ich auch schomma gehört

man sollte auch bedenken dass es da einiges an verwirbelungen geben kann, im gegensatz zu unter der sitzbank
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15

Dienstag, 2. Oktober 2001, 17:43

Zum Thema "Saugrohrlänge"

Die Länge des Saugrohres ist stets nur für einen begrenzten Drehzahlbereich passend. D. h., die durch Ansaugung ausgelöste Unterdruckwelle läuft durch die Reflexion am offenen Rohrende als Überdruckwelle im Saugrohr zu den Ventilen zurück (beim geschlossen Rohrende genau umgekehrt).
Dabei muß die ankommende Unterdruckwelle dann ankommen, wenn der Kolben auf UT steht bzw. das Einlassventil gerade noch offen ist.
Damit ergibt sich auch die Ursache, dass die Rohrlänge nur in einem ganz bestimmten Drehzahlbereich bei Reflexion passend abgestimmt ist, denn die Öffnungszeiten der Ventile spielt sich im ms-Bereich ab und verändert sich logischerweise mit der Drehzahl.
Wäre nun das Saugrohr für eine bestimmte Drehzahl zu lang, so kommt die Überdruckwelle erst an, wenn dass Einlassventil schon wieder geschlossen ist.
Ist das Saugrohr zu kurz, kommt die Überdruckwelle zwar bei geöffnetem Einlassventil an, jedoch wird das notwendige Druckgefälle am Ende des Einlassvorganges nicht mehr erreicht.
Für maximale Leistung bei hohen Drehzahlen ist also eine kurze Saugrohrlänge zu verwenden und umgekehrt.
Um generell die Reflexion der Unterdruckwelle in einem breiteren Drehzahlband auszunutzen gibt es die Möglichkeit des Zwei-Kammern-"Luftfilterkastens". Aber das hat jetzt nichts mehr mit Saugrohrlängen zu tun.

Der Strömungswiderstand hat vorrangig mit dem Durchmesser der Saugrohre zu tun.
Hier drosseln kleine Querschnitte generell den Luftstrom bei großen Gasdurchsätzen. Die dynamischen Effekte werden jedoch verstärkt.
Bei großen Durchmesser besteht die Gefahr der Drosselung nicht, die dynamischen Effekte jedoch sind weniger stark ausgeprägt, sprich die Amplituden der Druckwellen sind weniger ausgeprägt.




Mikx_5



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