Nee, aber ich mein auch mich da Privat mal mit ihm drüber unterhalten zu haben.
Also.. Es war im September 2006. Bin früh morgens aus dem Haus und querbeet durch die Eifel.
Nachmittags machte ich in Luxemburg Rast um zu tanken und ein paar Kippen mit zu nehmen.
Zurück wollte ich entlang der Our (direkt an der Grenze) bis nach Bitburg. Die Strecke die ich
vorfand war jedoch der absolute Wahnsinn. Etwa so breit eine Kartbahn und herrlich hügelig.
Ich also freudig grinsend meine Bahnen gezogen und in eine Art Rauschzustand verfallen.
Herbst ist aber auch Erntezeit, so kam es, dass auf der Strecke auch diverse Bauern mit ihren
Gefährten unterwegs waren. Ich lief auf einen auf und wurde ungeduldig, weil die Straße halt
zu schmal war und ich jetzt auch nicht extra durch den Graben und übers Feld wollte zum
überholen
Ich eine gefühlte Ewigkeit hinter dem her geeiert, bis es irgendwann einen Berg hoch ging.
Rechts Felswand, links ein Abgrund, nur von einer alten Leitplanke getrennt. Ich vorsichtig
hinter dem gewaltigen Rad hervor gelukt und geschaut, ob Platz ist. Waren dann etwa 1,20m
Platz. Kurz nachdenken.. Riskieren oder bleiben lassen? Hm...
Attacke!
Just in dem Moment in dem ich raus zog, bin ich mit dem Vorderreifen in einen Riss im Asphalt
gefahren. Am Lenker gerissen: Nix ging. Die Spalte genau so breit wie mein Vorderreifen. Ich
also gebremst. Aber loser Asphalt verfällt halt irgendwann zu Rollsplit. Tat sich also nix, und
so rutschte ich mit blockierten Rädern im spitzen Winkel in die Leitplanke.
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass ich mir in der Situation ein völlig anderes Ende ausgemalt
hatte (hängt mit Adrenalin zusammen bla bla). Ging davon aus, dass ich in die Leitplanke ein-
schlage und dann nacht rechts umkippe. Wäre dann genau zwischen die Achsen gekommen
und von den hinteren Walzen überrollt worden. Deswegen kam ich erst gar nicht auf die Idee,
vom Motorrad aus über die Leitplanke zu springen. Blieb also mit sicherer Todeserwartung
sitzen, flog vom Motorrad, mein Bein verkeilt und durch mein Gewicht brach mir der Ober-
schenkel.
Hab einen Moment vor dem Einschlag das Bewusstsein verloren. Als ich zu Bewusstsein kam,
hing ich Kopf über der Leitplanke und wurd von dem Motorrad mitgezogen. Wunderte mich
erst, was mir da gegen den Arsch haut. Waren die Pfosten der Leitplanke. Wieder Blackout..
Lag dann neben der Leitplanke auf einem kleinen Stück grün. Direkt unter mir ging es steil den
Hang hinab. Ich geguckt, wo mein Mopped ist. Lag 15m weiter neben der Leitplanke auf der
Seite. Ich wollte aufstehen, aber ging nicht. Durch den kaputten und verbogenen Knochen
konnte der Muskel keine Spannung aufbauen.
Ende vom Lied: Offener Oberschenkelbruch, 3 Wochen Krankenhaus, monatelang Reha, fiese
Narben und lange Zeit Probleme mit dem Fahren. Mittlerweile gehts eigentlich wieder ganz gut.
Nur auf kaputten Straßen werd ich noch immer äußerst nervös und roll dann mehr, als dass ich
wirklich fahre.
Fazit: Wäre ich einen Moment früher ausgeschert, wäre ich über den Riss gefahren und nix wäre
passiert. Einen Moment später, und ich hätte garnix davon bemerkt. So kamen Pech und Über-
heblichkeit zusammen.
Ach so: an meinem Mopped nur Kratzer am Sturzpad, Lenkergewicht und Bremshebel. Hätte
eigentlich direkt weiter fahren können..