Aus der Braunschweiger Zeitung vom 30.10.2001 (link zum artikel:
http://www.newsclick.de/corem/resources/…14884?version=1 )
Internationaler Kongress über hohe Unfallbeteiligung von Fahranfängern
Führerschein in zwei Phasen
Von Hans-Dieter Schlawis
WOLFSBURG. Mit einer zweistufigen Fahrausbildung soll die Unfallgefahr für jugendliche Autofahrer gesenkt werden. Anfang des kommenden Jahres startet in acht Bundesländern, darunter Niedersachsen, ein bis 2008 angelegtes Pilotprojekt.
Das hat Professor Manfred Bandmann, der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), gestern zum Auftakt einer internationalen Konferenz in Wolfsburg angekündigt. Unter dem Motto "Junge Fahrer und Fahrerinnen 2001" tauschen Experten aus sechs europäischen Ländern im Forum Autovision ihre Erfahrungen aus.
"Der Grundgedanke des neuen Modells ist, dass etwa sechs Monate nach dem Erwerb des Führerscheins eine zweite Lernphase beginnt", sagte Bandmann. Praktische Elemente im öffentlichen Straßenverkehr, Übungen auf einem abgeschlossenen Gelände sowie drei begleitende theoretische Gruppengespräche seien geplant.
"Kein zweiter Führerschein" "Es handelt sich bei dieser zweiten Phase nicht darum, einen zweiten Führerschein zu machen", stellte Bandmann klar. Es sei vielmehr ein Überdenken und Aufarbeiten des Verhaltens, das der Einzelne im Straßenverkehr zeige.
"Die Teilnahme an dieser zweiten Schulung ist freiwillig", sagte der DVR-Präsident.
Als Belohnung wird den jungen Fahrern eines der beiden Probejahre gestrichen, die Fahranfänger seit 1. Januar 1999 ohne grobe Verkehrsverstöße überstehen müssen. Sonst steht eine Nachschulung an, was im vorigen Jahr rund 70 000 jungen Leuten passierte.
Dass Verkehrsexperten sich besonders um die Alterstufe der 18- bis 24-Jährigen kümmern, hat einen einfachen Grund: Sie sind statistisch gesehen am häufigsten in Unfälle verwickelt. Obwohl sie nur 7,8 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen, sind sie mit 22,1 Prozent beteiligt, wenn es auf den Straßen kracht.
1736 18- bis 24-Jährige starben allein im Vorjahr, das sind fast
fünf an jedem Tag. Damit liegt Deutschland auch im internationalen Vergleich im vorderen Mittelfeld. Kommen bei uns in dieser Altersgruppe 23 Verkehrstote auf 100 000 Einwohner, so sind es in Schweden nur acht. Geringe Fahr-Erfahrung, Selbstüberschätzung, übertriebene Risikobereitschaft - diese über Jahrzehnte kaum veränderte Mischung macht junge Leute besonders anfällig.
Um diesem Verhalten früh gegenzusteuern, setzt das Land Niedersachsen auf ein neues Lehrprogramm. Es soll von Klasse eins bis hin zur gymnasialen Oberstufe durchgängig das Thema Verkehr behandeln, den Lehrern für jede Klassenstufe Bausteine liefern. "An den richtigen Einstellungen muss ununterbrochen gearbeitet werden", sagte Dieter Hartmann vom Innenministerium, das mit Kultus- und Verkehrsministerium ressortübergreifend über diesem Vorhaben brütet.
Früh Verhalten ändern Wichtige Vorarbeit dafür hat ein anderes Projekt geleistet. Eine pädagogisch begleitete Arbeitsgemeinschaft in der Schule und die Ausbildung an der Fahrschule laufen dabei parallel ab, ergänzen sich. Einerseits lernen die 17-Jährigen ihr Verhalten selbstkritisch unter die Lupe zu nehmen, mit Gruppendruck umzugehen, Folgen des Alkoholgenusses abschätzen zu können.
Andererseits stehen neben dem normalen Fahrunterricht Besuche bei Experten und Behörden auf dem Plan, die mit Verkehr und Sicherheit zu tun haben: Verkehrspsychologen, Richter, Polizei, Krankenhäuser, Autofirmen, Pannenhilfe, der TÜV. Vier Gymnasien, zwei Gesamtschulen und sechs Berufsbildende Schulen machen derzeit mit. Mehr konnten nicht aufgenommen werden - das Geld reichte nicht.
was denkt ihr darueber ? ich hab da heute das erste mal was von gehoert, und ich finds scheisse, hoffe, dass wir (also die ihren fuehrerschein shcon haben) nicht mehr davon betroffen sind, weil wir ja schon fahrerfahrung dann haben. ich frag nachher mal meinen fahrleher..., schaun mer mal was der dazu sagt ...