so
gekauft oktober 06 , 8200km
Stand August 06 , 40000km
So komme ich auf durchschnittlich gefahren 1382km pro angemeldetend Monat , mal mehr , mal weniger da Bund oder Schnee etc.
Außer Verschleißteilen und einzig und allein nem undichten Simmering
keinen einzigen Defekt. Ja ich weiß ne Honda ist da erste eingefahrn...
Nordschleife , dies und jenes Joch , 4 Länder , Piste - Sie macht alles mit.
habe auch vor ner Weile mal nen Text verfasst.
Fahrbericht RSV Mille Bj. 2003.
Fast komplett in schwarz getaucht wurde die Mille des
Baujahres 2003 geschaffen. Das RSV Logo muss sich unehrenhaft in dezentem
dunklem Grau über dem protzigen Aprilia Schriftzug präsentieren. Eigentlich
Schade, denn sie ist die letzte Evolutionsstufe der Ur-Mille. Sie erblickte
1998 das Licht der Welt , galt von Beginn an als makelloses Bike und war
ebenbürtig mit den V-2 Rennern aus Japan und Italien. 2001 bekam sie ein neues
Design verpasst , eine andere Bremsanlage , verbesserte Federelemente und der
Motor wurde ebenfalls überarbeitet. Probleme mit dem Anlasserfreilauf oder
einem Starterrelais gehören apätestens ab 2003 der
Vergangenheit an. Das Heck wurde im letzten Baujahr des RP Modells (01-03)
nochmals verändert und schmückte zeitgleich die nackte Schwester Tuono bis
2006.
Das gewöhnungsbedürftige Cockpit bietet nebenbei auch nette
Funktionen wie einen Laptimer und eine Led (Schaltblitzersatz) , die ab einer beliebig
eingestellten Drehzahl zum Schalten mahnt. Damals noch keine
Selbstverständlichkeit. Am steifen und massiven Aluminium Rahmen gab es nichts
zu bemängeln. Noch heut gilt die Fahrwerksgeometrie als sehr ausgewogen und
gelungen. Die Mille lässt sich wahlweise mit 180er oder 190er Hinterreifen sehr
handlich fahren und setzt die angedachte Linie willig und zielsicher um. Auch
in langgezogenen Kurven bleibt sie sehr stabil und weicht keinen Millimeter vom
Kurs ab. Das Fahrwerk schluckt sehr viel
und ist auch nach heutigen Maßstäben als gut zu bezeichnen. Für den
sportlichen Einsatz ist sowohl die Gabel, wie auch das Federbein zu weich
abgestimmt. Reichen die Einstellmöglichkeiten des voll einstellbaren Fahrwerks
nicht aus, helfen steifere Federn. Ebenfalls kann durch geeignetes Gabelöl das
Ansprechverhalten deutlich verbessert werden. Für Rennstreckenfahrer empfiehlt
sich die Mille R. Sie wertet mit Schmiedefelgen und Öhlinsfederelementen auf.
Die Bremsen sind die allseits bekannten Brembo P4 mit 4
Einzelbelägen. Diese Anlage darf wohl als eine der besten nicht radial
verbauten Bremsanlage gelten. Serienmäßig rundum verlegte Stahlflexleitungen
gehören in Italien zum Klassenstandart. Die hintere Bremse ist in Verbindung
mit der Mille ein Fehlkonstruktion. Durch die Aufhängung und Leitungen die sich
direkt am heißen Motorblock erwärmen, muss sie oft entlüftet werden um richtig
zu arbeiten. Selbst dann ist die Transparenz mangelhaft. Persönlich finde ich
diese Thema etwas überbewertet , da der Motor ein gutes Bremsmoment an den Tag
legt und das Hinterrad ausreichend abbremst. Der Motor selbst wurde von Rotax
gefertig und besitzt einen Zylinderwinkel von 60°. Er arbeitet nach dem Bigbang
Prinzip. Dies soll in der Theorie einen besseren Grip am Hinterrad ermöglichen
und den Reifen schonen. Der Motor läuft recht rau und ist unter 3000Upm nur
bedingt fahrbar , da die Gasannahme dort nicht zufrieden stellend ist. Darüber
hinaus läuft er recjt druckvoll , jedoch langatmig , da die Serienübersetzung
„lang“ ausgelegt ist. Viele Millefahrer schwören auf kürzere
Übersetzungsverhältnisse, aber in der Summe ist die Serienübersetzung ein gutes Paket. Nach einer kleinen
Verschnaufpause bei 5500Upm ist die Mille mit ca. 100Nm bei 7000 Upm und 125
Cavalli bei 9200 voll bei der Musik. Das angesprochene Drehmomentloch kann man mit einem Anderen ESD , durch Entfernen der Restriktoren und einer Ansaugmuffe des Vormodels wirkungsvoll minimieren.
Der Motor gilt als sehr robust und Ventile muss man , wenn
überhaupt, selten nachjustieren. Die Werkstattbesuche halten sich ebenso in
Grenzen. Alle 7500 Km werden Flüssigkeiten gewechselt und alle 15000 wird
zusätzlich nach den Ventilen geschaut.
Fazit: Die Aprilia verbindet Japanische Perfektion mit italienischem
Flair und bietet auch noch heute ein sehr ausgereiftes Sportfahrwerk und einen
potenten Motor. Insgesamt steht dieser zwar den heutigen Neukonstruktionen
speziell in der Leistung um einiges nach , aber auf der Landstraße ist dies
wohl eher irrelevant und auf der Rennstrecke muss man diese erstmal auf den
Boden bringen. Für wirklich gute Gebrauchtpreise bekommt man hier ein sehr
ausgewogenes Superbike , dass noch heute Glanzlichter setzen kann