Sonntag, 28. April 2024, 03:21 UTC+2

Du bist nicht angemeldet.


Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Youngbiker.de Forum - Community & Infos für 125er, Sportler, Enduros, Supermotos, Tourer, Chopper und Cruiser. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lese dir bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

Registrierungsdatum: 2. September 2001

Beiträge: 1 549

Bike: KTM LC4 640 SM, früher Kawasaki KMX 125 BJ '98

Wohnort: Augsburg

1

Donnerstag, 15. November 2001, 18:46

Enduro-Vergleich von '98

Hier ein Test aus der Zeitschrift "Motorrad" aus dem Jahr 1998. Verglichen werden die Honda XL 125 S, die Kawasaki KMX 125 und die Yamaha TW 200.

"Die klitzekleinen Verkaufsanzeigen sind kaum auszumachen. Zwischen hyperstarken Superbikes und zweirädrigen Wohnmobilen jenseits der 20000 Mark-Grenze gehen die Enduros für rund 6000 Mark fast unter. Federleicht und robust, aber nur gerademal 15 PS stark, passen die kleinen Strolche eben nicht in die Leistungslüsterne Welt. Aber: Sie bewegen sich doch. Die von Grauhändler Könemann importierte Honda XL, eine minimalistische 125er Ur-Enduro im Klassik-Look, das vom gleichen Importeur entliehene, Ballonbereifte Yamaha-Unikum TW 200 und Kawasakis grüner KMX-Geländeheizer im sportlichen Crosser-Dress, sind eine willkürlich getroffene Auswahl an Möglichkeiten zur kleinen Flucht aus dem Alltagstrott.

Eine steinig-steile Wandertour durch die rauhen italienischen Alpen wird schon zeigen, wo der Bartel den Lambrusco holt. Irgendwo zwischen Trient und Mailand nehmen wir Reißaus vor der sommerlichen Blechlawine. Kleine, verwundene Schlaglochpisten vertreiben die eiligen Touristen und schaffen Platz fürs lustige Treiben. Schneller als 100km/h geht sowieso nur lang liegend, und Kurven, so scheints, mögen alle drei über alles. Schmale Reifchen, kaum Gewicht: Honda und Kawasaki definieren die Sache mit dem Handling völlig neu. Schwuppdiwupp, ist die Kehrtwende vollbracht. Na ja, die HOnda kann ihr spindeldürres Rahmengerüst beim flotten Serpentinen-Tänzchen nicht kaschieren, schunkelt, schaukelt, eiert. Egal, die Flexibilität ist berechenbar, man hats im Griff.

Richtig stabil dagegen die KMX 125 mit reichlich Federweg, einem steifen Doppelschleifenrahmen mit aufwendigem Federsystem und allem Pipapo. Irgendwie richtig erwachsen. Sow wie die Yamaha TW 200, die auf ihren 130 und 180 Millimeter breiten Latschen etwas behäbig, aber überaus souverän durchs Asphalt-Geschlängel schwingt. Wenn es sein muss, auch mit Passagier.

Und noch einen Joker zieht der 16 PS starke TW 200-Viertakter aus dem Ärmel: 75cm³ Hubraum-Vorteil, der der Yamaha fast so etwas wie Durchzugskraft verleiht, während die auf 15 PS gedrosselten 125er nur gehorchen, wenn die Drehzahlpeitsche knallt. Und das ohne Gnade, weil der luftgekühlte Honda-Zweiventiler einfachster Bauart vornehmlich am, notfalls auch im roten Bereich verwertbaren Schub liefert.

Aufwendig dagegen die wassergekühlte Zweitakt-Rätsche von Kawasaki, die dank moderner Auslasssteuerung eine erkennbare Durchzugskraft mit nachfolgendem verheißungsvollem Anreißen darbietet, die Drehzahlspitze aber nur mit gequälter Zähigkeit erreicht. (Wegen der Werksdrossel) Also wirbelt der Schaltfuß pausenlos durch die Gangstufen, und nach ein, zwei Stunden hat sich die endlose Treterei auf den Schalthebel automatisiert. So wie früher auf der Kreidler RS, der Hercules Ultra oder RD 50 oder oder oder.

Und plötzlich finden sich die drei ehrenwerten, partiell ergrauten, stellenweise gar haarlosen Testfahrer mit bewegter Moped-Vergangenheit in millimeterscharfen Windschattenduellen und haarsträubenden Ausbremsmanövern wieder. Breites Grinsen, wenns geling, wüstes Fluchen, wenn die Kiste schlingernd die Ideallinie verläßt. Was bei der Yamaha mit der unterdimensionierten Trommelbremse schneller passiert, als einem lieb ist. Das können die gleich konstruierten Honda-Trommeln schon besser - und vor allem ausdauernder. Aber wenn gar nichts mehr hilft, wird die nächste Haarnadelkurve eben mit blockiertem Hinterrad angezirkelt.

Hätte man jetzt die Hände frei, könnte man vor Begeisterung applaudieren. Bergauf oder bergab, Schwung heißt das Geheimnis bei der fröhlichen Hatz mit den Kleinen. Wer mit der Gashand zuckt, hat schon verloren, und wer bremst, ist sowieso Letzter - und das ist heute das schlimmste. Wer jetzt noch glaubt, dass die Schwaben mit vierzig vernünftig werden, der hat den tollkühnen Ausritt nicht miterlebt.

Wir biegen ab, verlassen den griffigen Asphalt und schrauben und im gemächlichen Wandertempo hinein in die schroffe Bergwelt der Alpen. Erster, zweiter Gang, enge Serpentinen auf losem Geröll, schier überhängende Kletterpassagen. Entspanntes Trailwandern statt hektischer Bolzerei, und die kleinen Strolche machen auf diesem Terrain noch mehr Spaß. Allen voran die TW 200: Einem Haflinger gleich, rumpelt die Yamaha durchs Outback. Nur dem, ders auf Waschbrett-Pisten allzu eilig hat, tritt die TW 200 mit ihren kurzen Federwegen gehörig in den Steiß. Dafür beißen sich die grobstolligen Niederdruckreifen sicher in Sand und loses Geröll, tragen auch Enduro-Neulinge ohne Probleme durch Dick und Dünn. Ein weiteres Plus beim Kraxeln: Nur 790 Millimeter Sitzhöhe trennen den Reiter vom rettenden Untergrund.

Eine ganz andere Kategorie ist die KMX 125. Der fetzige Zweitakter und das stabile Fahrwerk verleiten geradezu zur Bolzerei. Ellenlange Federwege und jede Menge Bodenfreiheit verkraften so manch heimtückische Querrille. Und wenns doch mal schiefläuft, purzelt die KMX dank Ihres ausladenden Stahlrohr-Schutzbügels ohne gravierende Schäden ins Gemüse. Passend zum flotten Geländeritt der kurze Tank und die sportliche Sitzposition. Man kann natürlich auch Wandern mit der Kawasaki, klar. Aber ziehen Sie sich zum Wandern die Sprinter-Schuhe mti den Spikes über?

Und die Honda? Die kann eigentlich alles ein bißchen, aber nichts richtig. Doch sie hat Biß. Der antiquierte Viertakter dtartet nicht nur erstaunlich zuverlässig, sondern schuftet und stramplet tapfer durchs Geröll. Gabel und Federbein-Duo geben sich alle Mühe, um die XL im flotten Wanderschritt in der Spur zu halten, quitieren jedoch bereits beim Ansatz von sportlichem Tempo ihren Dienst.

Jedesmal ein nettes Erlebnis: die Tankstelle. Im flotten, sagen wir mal Fast-Vollgas-Landstraßenbetrieb genügen im Fall der TW 200 gerademal 3,0 Liter Kraftstoff. Selbst beim beschwerlichen Kraxeln über Stock und Stein schnüffelt die Honda bescheidene 4,3 Liter durch den kleinen Kehin-Schiebervergaser. Nur die Kawasaki wird ihrem Zweitakt- Ruf als Säufer gerecht und genehmigt sich im Vergleich zu den Viertaktern über zwei Liter mehr - plus einen guten Liter feinstes, aber auch teures Zweitaktöl pro 1000 Kilometer.

Für die beiden Viertakt-Treiber bleibt die Ausfahrt in jedem Fall nicht nur ein großes, sondern auch billiges Vergnügen. Das einzige, was man bei der fröhlichen Ausfahrt mit den Winzlingen mitbringen muss: etwas mehr Zeit zum Motorrad fahren. Aber die wollten wir uns doch schon lange mal nehmen - oder?"

Geprüfte Leistungen:

Honda XL 125 S / Kawasaki KMX 125 / Yamaha TW 200

Leistung: 11 PS / 16 PS / 16 PS
0-50: 4,0 s / 3,3 s / 3,0 s
0-80: 10,6 s / 8,3 s / 7,4 s
0-100: 27,4 s / 15,6 s / 13,8 s
VMax: 103 km/h / 115 km/h / 110 km/h


Markus-KMX
Besucht die größte KMX-Seite im Netz!
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 1. September 2001

Beiträge: 1 953

Bike: Suzuki DR350

Wohnort: Köln

2

Donnerstag, 15. November 2001, 22:00

Hast du noch mehr Testberichte indem die KMX vorkommt? Ich hätte mal gerne einen, indem die DT und die KMX verglichen werden.

Zitat

Jedesmal ein nettes Erlebnis: die Tankstelle. Im flotten, sagen wir mal Fast-Vollgas-Landstraßenbetrieb genügen im Fall der TW 200 gerademal 3,0 Liter Kraftstoff. Selbst beim beschwerlichen Kraxeln über Stock und Stein schnüffelt die Honda bescheidene 4,3 Liter durch den kleinen Kehin-Schiebervergaser. Nur die Kawasaki wird ihrem Zweitakt- Ruf als Säufer gerecht und genehmigt sich im Vergleich zu den Viertaktern über zwei Liter mehr - plus einen guten Liter feinstes, aber auch teures Zweitaktöl pro 1000 Kilometer.


Dafür, das die den ganzen Tag am ,,heizen" waren, haben die aber sehr wenig verbraucht
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 2. September 2001

Beiträge: 1 549

Bike: KTM LC4 640 SM, früher Kawasaki KMX 125 BJ '98

Wohnort: Augsburg

3

Sonntag, 18. November 2001, 14:27

Seid wohl alle zu faul zum Lesen oder was :D

Markus-KMX
Besucht die größte KMX-Seite im Netz!
  • Zum Seitenanfang

Hawkeye

*MöchtegernMod*

Registrierungsdatum: 2. September 2001

Beiträge: 950

Bike: Honda XRV 750

Wohnort: RÜD

4

Sonntag, 18. November 2001, 14:34

Zitat

Original von Markus-KMX
Seid wohl alle zu faul zum Lesen oder was :D

Markus-KMX



Bingo, außerdem ist mein Bock nicht dabei :D
Come Ride With Us!
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 1. September 2001

Beiträge: 1 953

Bike: Suzuki DR350

Wohnort: Köln

5

Sonntag, 18. November 2001, 14:43

Ich hätte den Testbericht auch gelesen, wenn da mein Bock nicht dabei gewesen wäre. Ist doch immer gut, wenn man Informationen über andere Bikes erhält
  • Zum Seitenanfang

Thema bewerten