mein junge , jetzt wird aufgeräumt :
(die ersten beiden TESTS sind sogar von einer cagiva MITO Fanseite ! LOL ! http://www.racingmito.de/)
vergleichstest RS125 Extrema gegen MITO Lucky Explorer
The road burns - die Straße brennt. So steht es auf dem Heck der Cagiva Mito 125 geschrieben. Doch auch mit der Aprilia RS 125 R Extrema kann man es höllisch brennen lassen. Brennen, allerdings vor Ungeduld und Freude, sollten die 16 jährigen Kids. Die dürfen nämlich ab 1996 solche heißen Teile fahren - zwar nur mit gedrosselten 15 PS, aber mit derselben scharfen Optik und Renntechnik. Mit einer dicken Upside-down-Gabel, einer mächtigen Bremsscheibe im Vorderrad, einem Brückenrahmen aus Alu und einer breiten Bananenschwinge sieht die Aprilia aus wie ein reinrassiger Grand-Prix-Renner.
Auch die Cagiva wartet mit all diesen Leckerbissen auf. Im knalligen Rot verkörpert sie die heißblütige Schönheit und sieht dabei der Ducati 916 zum Verwechseln ähnlich. In beiden 125ern schlägt ein hochdrehendes Zweitaktherz, das nur darauf wartet kreischend an der Kette zu ziehen. Gleich beim Start eilt die Extrema der Mito davon.
http://www.racingmito.de/tests/bericht4/camitorogr8.jpg
Zwar zieht der Aprilia-Einzylinder im unteren Drehzahlbereich noch recht verhalten, doch ab 9500/min schnalzt die Drehzahlmessernadel blitzschnell in den roten Bereich. Auch der Mito Motor dreht giftig hoch. Im Teillastbereich jedoch leidet er unter seiner schlechten Vergaserabstimmung , wodurch er sich manchmal beim Gasaufziehen verschluckt.
Bei solchen Beschleunigungsduellen ist natürlich zackiges Gängewechseln angesagt. Null Problem für die beiden Italienerinnen - die Getriebe lassen sich leicht und exakt schalten. Vor der Kurve heißt es runter mit dem Tempo. Die riesigen Bremsscheiben im Vorderrad verzögern die Leichtgewichte dermaßen brutal, dass beide schnell ihren Hintern in die Höhe recken.
Die Vorderradbremse der Cagiva Mito benötigt für diese Übung weniger Handkraft hat aber keinen so exakten Druckpunkt wie die der Aprilia. Auch die Hinterradbremsen der beiden überzeugen, wobei der Stopper der Mito schon fast zu giftig reagiert. Abwinkeln und möglichst früh wieder beschleunigen. Dies macht mit den beiden leichten l25ern mehr Laune als mit jedem dicken Big Bike. Super zielgenau lassen sie sich durch enge Kurvenkombinationen treiben - die Cagiva Mito ist dabei noch etwas handlicher als die Aprilia Extrema. In Sachen Federelemente hat die Cagiva die Nase vorn. Die straffe Abstimmung von Gabel und Federbein läst sogar Renntempo zu. Auch die Federelemente der Aprilia arbeiten ohne Mucken, doch die Gabel könnte eine Spur mehr Dämpfung vertragen.
RS 125 Extrema:
Motor: Wassergekühlter Einzylinder Zweitaktmotor, 32 PS (23kW) bei 10.000/min, 21 Nm bei 10.800/min,
124cm³, Vergaser, Sechsganggetriebe, Kettenantrieb
Fahrwerk: Leichtmetall-Brückenrahmen, vorn Upside-down-Gabel, hinten Schwinge mit Zentralfederbein, vorn und hinten Einscheibenbremse
Gewicht: 142 kg mit 14,5 Liter Super bleifrei vollgetankt
0-100 km/h: 9,0 s
Höchstgeschwindigkeit: 148 km/h
Verbrauch: 5,8 Liter/100 km
Preis: 8590 Mark inkl. Nebenkosten
+ Geile Rennoptik
+ Handliches, spurstabiles Fahrwerk
+ Starker Motor
+ Super Bremsen - Kleines Sozius Sitzbrötchen
- Gabel für verschärftes Tempo
etwas unterdämpft
Mito 125 ev
Motor: Wassergekühlter Einzylinder Zweitaktmotor, 30 PS (22kW) bei 10 .000/min, 22 Nm bei 10.100/min,125cm³, Vergaser, Siebenganggetriebe, Kettenantrieb
Fahrwerk: Leichtmetall-Brückenrahmen, vorn Upside-down-Gabel, hinten Schwinge mit Zentralfederbein, vorn und hinten Einscheibenbremse
Gewicht: 140 kg mit 14 Litern Super
0-100 km/h: 9,4 s
Höchstgeschwindigkeit: 142 km/h
Verbrauch: 7,4 Liter/100 km
Preis: 8950 Mark inkl. Nebenkosten
+ Sieht absolut scharf aus
+ Gut abgestimmtes Fahrwerk
+ Bremsen verzögern Brutal
+ Astrein verarbeitet - Schlechter Sozius-Sitzplatz
- Unglückliche Motorabstimmung
Urteil:
Die beiden Flitzer machen höllisch Spaß. Die Aprilia begeistert mit ihrem starken Motor - die Mito mit einem hervorragendem Fahrwerk. Richtige Schwächen haben beide nicht; sie lassen auf kurvenreichen Strecken so manches Big Bike alt aussehen.
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Giftige 125er Sportler taugen nur für die Rennstrecke - und natürlich müssen sie volle Leistung haben. Mit 15 PS und für den Alltag braucht die Rennerle kein Mensch, könnte man denken. Ist aber Falsch. Denn selbst in der Stadt und bei Touren über Land machen Aprilia RS 125 Replica, Cagiva Mito 125 und Sachs XTC 125 richtig Spaß. Die Aprilia RS 125 ist die Älteste des Trios, hat aber nichts von ihrem Charme eingebüßt - vor allem nicht im neuen Valentino Rossi - Rennlook. Doch was zählt, sind innere Werte.
Zwar startet der Zweitakter problemlos, aber danach kommt sie erst mal nicht richtig in Fahrt. Da heißt es Drehen ohne Ende. Erst ab 7000 Umdrehungen marschiert die Italienerin ordentlich vorwärts, um dann bei 9000 wieder abzuriegeln. Ist die RS mal auf Touren, ist das aber schnell vergessen. Schließlich tobt sie mit 128 km/h als schnellste des Trios voran. Trotz sportlicher Haltung sitzt der Fahrer recht bequem. Die Sitzposition schmeckt auch längeren Piloten. Die Federelemente sprechen sauber an und sind sportlich-straff, aber dennoch komfortabel abgestimmt. Mit diesem Fahrwerk kann es wirklich zügig ums Eck gehen. Unebenheiten werfen die kleine Italienerin nicht aus der Bahn. Und wer keine Rennstrecke neben der Haustür hat, zeigt eben auf kurvigen Bergsträßchen, was die 125er drauf hat. Nur die ewige Schalterei nervt, doch das Getriebe ist glücklicher weise leichtgängig. Wird die Kehre mal zu schnell angefahren. stoppen die beiden Scheibenbremsen den Sportler wirkungsvoll.
Noch besser verzögern die Scheibenbremsen der Cagiva Mito 125. Die Stopper lassen sich gut dosieren und beißen richtig zu. Zwar ist die Mito mit 122 km/h etwas langsamer als die RS, doch macht der ruppige Zweitakter mehr Spaß. So muß sich ein, richtiger Renner anfühlen. Da bellt es aus dem Auspuff, da dreht man bis in den roten Bereich, da kommt richtig was.
Das Getriebe ist prima abgestimmt, die Drehzahl fällt beim Schalten kaum ab. Nur im Teillastbereich macht die Cagiva keine Freude. Dann spöttelt der Motor nimmt nicht richtig Gas an und verlangt viel Schaltarbeit. Von Vorteil sind da die kurzen Schaltwege. Die Sitzposition ist nicht gerade tourentauglich Wie es sich für einen Renner gehört, sind die Fußrasten weit oben angebracht. Das erlaubt zwar extreme Schräglagen, bewirkt aber auch verkrampfte Beine. Der Lenker ist so tief, daß der Fahrer das Gefühl hat er sei Teil des Mopeds. Das ist gut auf der Rennstrecke oder auf kurvigen Sträßchen, in der City aber auf Dauer unbequem. Das Fahrwerk ist sehr straff abgestimmt, es vermittelt dem Fahrer einen direkten Kontakt zur Straße. Ähnlich wie die beiden Mitstreiterinnen reagiert die Mito nur minimal auf Spurrillen oder andere Unebenheiten. Heizen, kein Problem. Dazu tönt es laut und rennmäßig aus dem Auspuff.
Nicht so kernig, sondern annähernd mau wie die Aprilia klingt die Sachs XTC 125. Der Motor ist zwar nicht ganz so stark wie der der italienischen Konkurrenz, doch spurtet auch die Sachs munter los. Nur in punkto Höchstgeschwindigkeit (117km/h) hinkt sie etwas hinter den beiden anderen her. Dafür läuft der Zweitakter auch im Teillastbereich sauber und nimmt gut Gas an. Selbst Stadtfahrten werden so nicht zum Streß. Allerdings hat sie wie die Aprilia ein schmales Drehzahlband.
Nach jedem Schaltvorgang dauert es, bis die Nürnbergerin wieder auf Touren kommt. Der XTC-Treiber hockt entspannt auf seinem Hobel. Die Beine sind nicht sehr stark angewinkelt, die Handgelenke kaum belastet. Wer aber kleiner als 1,65 Meter ist, muß sich recken, um an den Lenker zu kommen. Zudem erreichen nur seine Zehenspitzen den Boden. Geht es raus aus der Stadt, dreht die XTC auf. Schwungvoll nimmt sie jede Kurve, läßt sich handlich von einem Eck ins nächste dirigieren. Das Fahrwerk ist etwas weicher als das der beiden Konkurrentinnen, hinten könnte das Federbein etwas mehr gedämpft sein. Kleinere Löcher schlucken die Federelemente ohne Probleme, auch bei Höchsttempo bleibt die XTC stabil. Die Bremsen packen genauso gut zu wie bei den beiden Italienerinnen, lassen aber einen so klaren Druckpunkt wie bei der Cagiva vermissen
Urteil:
Welche 125er paßt zu wem? Die Aprilia RS 125 ist die ausgewogenste von allen, sie sahnt Punkte in jeder Kategorie ab. Die Mito ist optimal für die Rennstrecke, die Bremsen sind erste Sahne. Die Sachs XTC 125 ist neu im Club der kleinen Renner, macht ihm Sache auch richtig gut und verdient ein extra Lob für das geile Aussehen.