Dienstag, 6. Mai 2025, 21:39 UTC+2
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fwmone
unregistriert
Registrierungsdatum: 2. September 2001
Bike: GSXR 750 K7, Honda NSR 125 '98
Wohnort: Essen
Zitat
Original von fwmone
Ach wie lächerlich... da heißt's "Leute aggressiv wegen Weihnachten" und die einzigen, die rumnerven, sind eigentlich genau die Aggressiven, über die man sich hier aufregt.
Mein Gott, was soll's? Ich bin auch nicht der Weihnachts-Fan, aber irgendwie geht es dieses Jahr so angenehm an mir vorbei, wie selten zuvor. In meiner Wohnung ist nichts geschmückt, weil ich Single und ohne Kinder bin (aber bedenkt mal: die kleinen Kinder freuen sich da sehr drüber!). Weihnachtsmusik höre ich keine, weil ich erstens kein (angeschlossenes) Radio in der Wohnung habe und zweitens sowieso seit Jahren ausschließlich CDs höre. Die Leute scheinen mir nicht gestresster zu sein, als sonst auch; und selbst wenn doch: es ist mir egal. Die schönen Beleuchtungsanlagen und Lichterketten in der Stadt finde ich hübsch. Lästig sind zwar die gekünstelten Weihnachtsprodukte - aber warum darüber aufregen? Ich hab besseres zu tun (zum Beispiel meine Wohnung zu perfektionieren ;-)
An Weihnachten sehe ich vielmehr das Positive: man kann darüber lachen und man setzt sich gemütlich zueinander. Vielleicht sind das aber auch alles erst Ansichten, die man mit dem Bewusstsein, dass man es um ein Haar nicht mehr erlebt hätte, gewinnt.
T.K.@TDR
unregistriert
Registrierungsdatum: 9. Mai 2002
Bike: KTM LC4 400 EGS (Bj. '97)
Wohnort: Fünfseenland
Zitat
Am kürzesten Tag des Jahres wurde das Winter-Sonnenwendfest (Weihnachten) gefeiert. Als naturnahe Ackerbauern wußten unsere Vorfahren um die segende und lebenspendene Kraft der Sonne, ohne die es kein Wachsen ,Reifen und Ernten gab. Sie wußten, daß es die Sonne war, die den ewigen Kreislauf von Frühling, Sommer, Herbst und Winter hervorrief, jenes ewigen "Stirb und Werde", das ihren ganzen Lebensrhytmus bestimmte und von dem überhaupt alles, was da lebte, keuchte und fleuchte, abhängig war. So wurde ihnen die Sonne die sichtbarste und offenkundige Offenbarung des göttlichen Wirkens im All. Sie gab ihnen mit ihrer stetigen Wiederkehr als Sinnbild des einen, allwaltenden und unsichtbaren Göttlichen, an das sie glaubten, die Gewißheit, daß dieses Göttliche von Ewigkeit zu Ewigkeit sei, entsprechend der allgemeinen indogermanischen Vorstellung vom Zusammenfallen des Ursprungs und des Endes, vom Zurückkehren aller Gestalten in den Ursprung (symbolisiert durch die Midgardschlange), die sich in den Schwanz beißt, oder durch den Kranz, den man auf das Grab legt, oder durch den Adventskranz mit seinen vier Jahreszeiten und damit den immer wiederkehrenden Jahresrhythmus symbolisierenden Kerzen. Und darum begleiteten sie den Lauf der Sonne mit ihren Festen.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß das Wort "Weihnachten" nicht aus der Christenkirche, sondern aus dem nordisch-germanischen Sprachgebrauch stammt. In der Weihnachtszeit, nun starb die Sonne in der Eisesstarre des Winters. Aber nicht, um tot zu sein sondern um sofort wieder neu geboren zu werden und den Menschen ein neues Jahr mit allen Jahreszeiten zu schenken. So feierten sie dieses Fest der geweihten Nacht als Fest der Neugeburt des Lichts. Sie verglichen die Sonne mit einem neugeborenen, von Tag zu Tag größer und stärker werdenen Kind, das als Attribut der Sonne den Strahlenglanz des Lichtgestirns um sich trug.
Bis es den Kreuzanbetern eines Tages mißfiel. Da jedoch dieses Fest unseren Ahnen nicht zu nehmen war, mußte man es ihnen wohl oder übel belassen. Jedoch nicht ohne es, seinem Sinn völlig entstellt, abartig umzudeuten. Sie nahmen das Kind der Sonne aus der Wiege und legten dafür einen "Sprößling" aus dem jüdischen Volke hinein. Aus der Wiege machten sie eine Krippe und predigten von nun an sei nicht mehr die Wiedergeburt der Sonne, sondern die Geburt des "Lichtes der Welt" zu feiern, das dort im Stalle zu Bethlehem geboren sei. Sie übertrugen allerdings den Strahlenglanz der Sonne auf den "Gottessohn", woraus dann der spätere Heiligenschein entstanden ist. Zweifelsohne ist diese Auswechslung eine Übernahme des germanischen Winter-Sonnenwendfestes. Denn "Jesus" wurde nur einmal geboren, während die Sonne tatsächlich "alle Jahre wieder" und "mitten im kalten Winter" (den es in Palästina gar nicht gibt!) geboren wurde. Diese Dichtungen in christlichen Weihnachtsliedern verraten altheidnische Ursprünge.
Den Zeitpunkt dieser Umdeutung können wir ziemlich genau festlegen. Noch im 2.Jhd. n.d.Z. war der Geburtstag Christi nicht bekannt, den es tobte damals um diese Frage ein heftiger Gelehrtenstreit, in dem für verschiedene Daten plädiert wurde. Erst einigte man sich darauf, die Geburt Jesu am Epiphanientag (6.Januar) mitzufeiern. Erst im 4.Jhd. n.d.Z. (381 auf dem Konziel in Konstaninopel) verlegte man diesen Tag in bewußter Anlehnung an das germanische Wintersonnenwendbrauchtum auf den 25. Dezember. - Urkundlich nachweisbar (nach dem großen Brockhaus) wurde das Weihnachtsfest in seiner christlich umgedeuteten Form erstmalig gefeiert im Jahre 354 unserer Zeitrechnung in Rom von den germanischen Söldnern der dort stehenden römischen Legionen, die das Weihnachtsfest als ursprüngliches Neugeburtsfest der unbesiegbaren Sonne ("dies natalis solis invicti"), den Mithraskult, die Soldatenreligion der germanischen Legionäre, den sie aus ihrer Heimat mitgebracht hatten. Der Mithraskult ist eine Mischung aus germanischen und persischen Anschauungen, welche die germanischen Söldnerlegionäre auf ihren Feldzügen im Orient kennenlernten. Sie erkannten ihn als artverwand, und nahmen ihn in ihre religiösen Gebräuche auf. Interessant ist, daß der von der christlichen Mythologie anläßlich der Übernahme des Weihnachtsfestes als "Heiligenschein" mitübernommene Strahlenglanz der Sonne auch bei der Lichtgottheit des Mithras nachweisbar ist. (z.B. die an der Saalburg am limes romanus im Taunus aufgestellten Mithrasdarstellungen).
Das Weihnachtsfest wurde von unseren Ahnen in einer ganz bestimmten Form begangen. Ein wesentlicher Anteil des Festes war das Abbrennen von Winter-Sonnenwendfeuern durch die Sippen- und Dorfgemeinschaften. Die Sonne galt unseren Vorvätern als Urkraft allen Lebens. Ein wesensgleicher Abkömmling der Sonne aber war das lebensnotwendige Feuer. Auch das Feuer leuchtete und wärmte und so sahen sie im Feuer den herniedergekommenen Sohn, der des Alls durchwirkenen Göttlichkeit. Darum war ihnen das Feuer und die heimische Herdstätte heilig. Am Herdfeuer, sozusagen in Gegenwart der göttlichen Urkraft, ruhte der Streit. Nur einmal im Jahr ließ man das Feuer erlöschen. In der heiligen Weihnacht, in der das Weltenfeuer starb, mußte auch das Herdfeuer ersterben, um dann mittels eines Brandes vom heiligen Sonnenwendfeuer neu entfacht zu werden. Dies war die symbolische Neugeburt des Sonnensohnes.