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Pidello

*Chefwetzer*

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16

Mittwoch, 2. Februar 2005, 00:59

oookay. mag der ein oder andere schon kennen, ich war 2003 mit der zxr 400 an der atlantikküste in frankreich und musste natürlich durch paris fahren. falls sich wer wundert: zelt und den ganzen kram ham freunde und eltern mitgenommen, ich bin in lederkombi mit meinem boblbee rucksack gefahren. geschrieben hab ichs damals sofort als ich wieder zuhaus war, also nicht über rechtschreibung wundern. meine einstellung zu solchen aktionen ist inzwischen auch anders, also spart euch jegliche kritik.

Im Taxi nach Paris ist ja langweilig ...

... bis nach Süfrankreich ist schon unterhaltsamer. Aufgestanden um halb 6 morgens, musste ich erstmal warten bis meine Mum die Dusche räumte. Die fuhr im Volvo (120 PS oder so) mit meinen Brüdern die gleiche Strecke. War mir eh recht, da konnt ich noch was weiterpennen, ins Bett war ich ja erst gegen 1 gegangen. Wenn man früh einschlafen muss um fit zu sein klappt das ja eh nie.

Um 6 fuhr meine Mum, da wollt ich ansich auch schon weg sein, was aber mangels duschen nicht ging. Also gegen viertel nach sechs gefahren. Mies daran war natürlich dass meine Mutter 15 Minuten vorsprung hatte, und ich vor ihr in Belgien sein wollte. Zum Glück war die A1 recht frei, die Strecke bekannt, also erstmal schön warm gefahren und dann bis zum Kreuz Köln-Nord Vollgas - irgendwie muss man ja wach werden. Zwischen Köln und Aachen ist die AB relativ mies, da musste der Speed dann doch recht weit runtergehen, trotzdem traf ich meine Mum schon vor Aachen in einer Baustelle. Als Mopped hat man da ja recht wenig zu fürchten, also kurz neben ihr gefahren, meinen kleinen Brüdern gewunken und weiter. Am Rasthof Aachen die erste Pause, ich musste was essen. Zuhaus hatte ich nur ne Tasse Kaffee getrunken, und nix zu essen gefunden.
Direkt vor der Raststätte geparkt, reingegangen, rausgegangen. War alles voll mit Familien die innen urlaub fuhren, sehr nervig und sehr voll. Also ans Mopped gelehnt und nen Corny gegessen.
Wärend ich da so rumsitz kommt nen Kombi der Ab-Polizei an, und fährt gaaanz langsam an mir vorbei. Ich so getan als wär nix, einfach weitergegessen und gewartet bis er weg war. Dummerweise drehte der Wagen aber am Ende des Parkplatzes und kam zurück. Zuerst überlegt ob ich mein Cornypapier wegshcmeissen gehen soll, aber diesmal fuhren die noch langsamer, blieben dann stehen. Tja, was soll man machen? Langsam rangegangen, der Beifahrer machts Fenster runter:

Ich: Ist irgendwas?
Er: hmm, naja, sag mal, ist das eine 400er oder eine 750er?
ich: 400er
er: dann stimmt die aufschrift am heck aber nicht, oder?
ich: doch doch, im bergischen wo die starssen was enger sind kommts net auf leistung an
er: und wo fährst jetzt hin ? zum ring?
ich denk nach, dann fällt mir auf dass der nürburgring da ja relativ nah ist : ne ne, nach südfrankreich runter. aber nicht an einem tag, mal sehen
er: ok, dann viel spass

*schweisswegwisch*

Die ZXR war im gleichen zustand wie immer. also keine spiegel, heck nicht einbgetragen, blinker nich zugelassen, keine kennzeichenbeleuchtung, reifen ohne freigabe, entdrosselt, bla...

Belgien war langweilig. AB-Asphalt der mieser ist als das Kopfsteinpflaster in Lennep Altstadt, dauernd Baustellen... sehr nervig. Und kalt wars, war ja erst kurz nach acht. Irgendwo an ner Raststätte angehalten, nen Kaffee getrunken, weiter. Beim tanken meine Mum getroffen, ihr 2 belegte Brote abgeschwatzt, weiter.

Die Grenze Deutschland-Belgien ist als solche eigentlich kaum erkennbar. Man fährt einfach ne Strasse lang, und ist auf einmal in Belgien. In Frankreich ist das anders, wenn man da von Belgien aus kommt muss man auf 10 km/h runterbremsen, und es stehen diverse Bullen da die gerne kontrollieren. Mich zum Glück nicht, meiner meinung nach hatten dies mit Moppeds eh weniger. meine Mum allerdings behauptet sie hätte kontrollierte Moppeds gesehen. Ging aber eher um drogen als um die fahrzeuge, wie mir schien.

In Frankreich und belgien wurde mir von meinem Vater geraten nicht sonderlich viel shcneller zu fahren als erlaubt ist. Daas heisst in Belgien 120, in Frankreich 130. Hintergrund: Wenn er mit seinem A6 in die Bretagne fährt brettert er da immer mit ~ 180 durch, und wird regelmässig erwischt. Kostet ewig viel geld (über 300 €) das ich nicht hatte. In Belgien hab ich mich auch noch dran gehaltrn nicht über 160 oder so zu fahren, in Frankreich fuhren aber schneller als erlaubt, also mal nen bissel angegast, was dazu führte dass ich gegen 11:40 durch Paris durch war.

Paris war eh mit Abstand das geilste der Hinfahrt. Peripherique gefahren, und grösstenteils schneller als ich vorher gefahren bin. Topspeed in Paris war laut GPS 238 km/h *g*
Es ist da nicht so dass die Autos dir nur platzmachen, nein, sie bestehen im grunde darauf dass du da rumwetzt wie nen kranker. überholst du nen mit 140 fahrenden sprinter nicht macht er zuerst superviel platz, um danach mim blinker zu zeigen dass du doch bitte überholen sollst.
Schön viele Spuren gibts da, schön viele Tunnel, schön viele Moppeds, und alle supernett und für nen bisschen zusammen wetzen zu haben. Zwischendurch den Eifelturm und Montparnasse gesehen, hat echt sehr Spass gemacht.

Nach Paris wurds dann kacke.Man denkt immer das wär die Mitte der Fahrt zur atlantikküste, aber in Wirklichkeit hat man von hier bis paris um die 500 km, nach paris dann 700. Ausserdem wurds immer wärmer. Getrunken hab ich genug, aber zu essen hatte ich kaum was. Irgendwann son Baguette mit Schinken geholt, bloss war da noch ei und thunfisch drin. Naja. In der Hitze nicht so toll. Als ich mich mit dem Baguette in den Schatten auf der anderen Seite des Parkplatzes setzte kam ne junge Französin an und zeigte dauernd auf diverse treile der zxr, wärend sie ihrer mutter irgendwas erklärte. dummerweise kann ich kein französisch, ich denke das muss ich ändern *g*

nach dem essen bin ich noch ~ 150 km gefahren, dann war ich so fertig dass ich anderthalb stunden auf nem rastplatz unter nem baum gepennt hab. bis paris lief alles superflott, danach zog sich alles, es wurde tierisch langweilig, die müdigkeit vonner zu kurzen nacht kam hoch, war alles nicht so optimal.

Danach wurde die AB immer eintöniger, die Abstände zu den Städten schienen immer gleich zu bleiben, war nicht so toll. Zu erzählen gibts da auch nix.

100 km vor Bordeaux war nen Stau, das fand ich sehr genial, vor allem weils Abwechslung bot. Langeweile ist echt mit das schlimmste an so ner fahrt. man sitzt bloss rum und hört motorengeräusche. das ist die ersten stunden sehr leinwand, danach ists bloss noch langweilig. Der Stau ging über 30 km, und hat trotz spurgassenfahren den schnitt stark nach unten gezogen.

Tollerweise hats die letzten 250 km auch noch geregnet. Fand ich aber auch fast gut, zwecks Abwechslung. Hat aber auhc den Geschwindigkeitsschnitt nach unten gezogen, man muss es ja nicht übertreiben.

Angekommen bin ich um viertel nach acht abends und 1248 km. Reine Fahrzeit war um die 10 h rum. Einmal wra halt die mörderlange Pause zum schlafen, dann 7 mal oder so tanken (wobei ich jedesmal auch nen kaffee getrunken hab), und hinterher 20 minuten kurz vor bordeaux, wo ich kurz davor war mir nen hotel zu nehmen weil ich so fertig war.

Die Peages (mautstationen) sind btw ne herausfoerdrung für nen moppedfahrer. Ich habs hinterher so gehandlet das mopped dahin ausrollen zu lasen, beim ausrollen handschuhe auszuziehen, portemonnaie ausm kombioberteil zu holen, da dann zu bezahlen, handschuhe und portemonnaie aufn tank, durch die schranke, nach der schranke zwischen zwei bezahlhäuschen stellen und alles einpacken/anziehen. Aufer Hinfahrt standen da sehr häufig Bullen rum, die mich dabei missbilligend angeschaut haben. Ham aber nix getan. Ist ausserdem eh sehr genial, da ists ja immer 12 spurig oder so, das ganze wird dann wieder auf 3 spuren runtergeregelt. aber bis dahin beschleunigungsorgie pur *g*




In Frankreich selber war nicht viel los. Die Franzosenferien waren schon um, recht wenig Moppeds da wo ich gezeltet hab. Ausserdemn is das so ne Dünenlandschaft, diverse geile Strecken waren unbrauchbar weil da einfach mörderviel sand drauf lag. Dann ham die zwar kreisverkehre ohne ende, aber grösstenteils sehr schlecht geteert. Eine Strecke war ganz geil, gut geteert, kein Sand, wie ne Miniversion von Deals Gap, bloss viiel schneller. War mir dann hinterher doch zu heikel, unter 140 musste man da gar nicht erst anfangen , und das wohlgemerkt auch nur in den kurven. naja.


Die Rückfahrt war was anders. Weil die Hinfahrt am Ende sehr mies war wollte ich 2 Tage fahren, und im Hotel pennen. Und weil die südliche AB so fad war wollt ich da Nationalstrasse fahren. War im Nachhinein nen Fehler, die war mies asphaltiert, voll mit Baustellen und LKW... also so flott wie möglich wieder auf die AB.
Ah ja, losgefahren bin ich um halb 12.
Hinter mir war die ganze Zeit ne Gewitterfront, das war recht motivierend. Bis Paris nix besonderes, Paris dann um halb 6 erreicht, mitten inner Rushhour. War mal wieder sehr geil, auch wenns nen einziger Stau war. Die ganze zeit Spurgassen gefahren, Speedtechnisch immer dran orientiert wie die einheimischen fahren. Das bedeutet bei Stillstand der Autos mit 60 bis 70 durch, Autos die im weg stehen mit hupe wegschieben (teilweise waren auch moppeds langsamer in den spurgassen unterwegs, die wurden von den schnelleren dann auch weggehupt), bei zähfliessendem verkehr bis ~ 140 spurgassen fahren bzw zwischen den autos hin und her wedeln. ~ 20 km von Paris bin ich so hinter ner motivierten R6 hinterher, das hat schon Spass gemacht. in frankreich hat man viel mehr das gefühl dass die moppedfahrer da nen zusammengehörigkeitsgefühl haben. und sie fahren im schnitt schneller als die deutschen.

Nach Paris wollt ich mir ansich nen Hotal suchen, weil ich noch recht fit war bin ich dann erstmal weitergefahren. Pausen gabs diesmal keine, nur beim Tanken immer nen Corny gegessen und was getrunken. Muss sehr geil ausgesehene haben, Tank auf, Pistole drin, Sprit läuft, Corny und Wasserflasche aufm Tank, die Zeit optimal nutzen.

Mir war dann recht schnell klar dass ich durchfahre wenns klappt, dumm war bloss dass ich diesmal durch Paris und die Route Nationale am Anfang viel Zeit verloren hatte. Ich hab mir dann so 2 Uhr nachts als ziel vorgenommen, alles davor ist schön, aber nicht nötig. Zur Not hät ich mir auch noch nen Hotel in Belgien genommen.

A propos Belgien:
- diverse Bullen da gesehen, die hatten aber nix gegen Moppeds
- die Seite von Frankreich aus Richtung D ist besser geteert

Dunkel wars inwzsichen auch, meine fehlenden Kennzeichenbeleuchtung hat aber keinen gestört, das Rücklicht ist ja recht stark. Das Frontlicht zum Glück auch, hat die Ab gut ausgeleuchtet. Ich hatte bloss immer Paranoia dass son besonders starker Frontscheinwerfer den ich beim Schulterblick sah zu nem Bullen gehört.

In belgien kam dann auch flott das aix-la-chapelle schild, also Aachen. Man denkt ja immer dass Belgien so klein ist. Weil warum? Aufer Hinfahrt ist man am Anfang der Fahrt, hat keine Erwartungshaltung, ist recht schnell in Belgien und dann auch schon durch. Die 250 km oder so sind aufer Rückfahrt bei ancht, wenn man nur noch ankommen will aber länger. Naja, auch da hab ich meine neue taktik des "ma schaun wies kommt" denkens angewand, damit kommt man um einiges weiter. aufer hinfahrt war dann auch viel psychischer druck dahinter, so nachm motto "ich muss ankommen, der anfang ging so flott, jetzt so lahm, alles kacke". aufer rückfahrt hatte ich von anfang an überlegt zu übernachten, hab mir keinen stress gemacht, war ausgeschlafen... das erleichtert einiges.

tjoa. in Deutschland am Rasthof Lichtenbusch oder wie der heisst das letzte mal getankt, aber nicht auf die uhr geschaut. hatte ich eh eigentlich seit Paris nimmer, als es 6 Uhr hatte. Hab bloss die Sonne untergehen sehen, da war mir klar dass es gegen 9 ist. Das war irgendwo am Anfang von Belgien.

Um es kurz zu machen: gegen viertel vor elf war ich zu haus, also fast 11 h gegenüber 14 h aufm hinweg. soeben nochmal aufn tacho geschaut und gesehen dass die rückfahrt 1380 km hatte. Liegt dran dass die Routre Nationale nen Umweg macht gegenüber der Ab.

Und sonst?
- am schlimmsten schmerzen die knie, danach der hintern, dann die handgelenke. knie tun jetzt noch weh, geht aber
- inner kombie fahren ist nicht empfehlenswert, siehe oben
- die langeweile ist das mieseste überhaupt
- die bt090 hams überlebt, ist sogar noch 3 mm profil hinten drauf. sind bloss platt ohne ende, kippen aber nicht so schnell wie die mez1 aufer RS wennse platt sind
- Paris rockt derbst
- französische moppedfahrer sind netter und shcneller als deutsche
- französische mädchen sehn besser aus als deutsche


Lustig war dann heut morgen im Bett im Reitwagen zu lesen dass sich wer drüber freut in 12 h inner Nacht 1015 km geschafft zu haben. Und das auf ner bequemen Varadero in Tourerbekleidung. Alles weicheier beim Reitwagen *g*


ganz vergessen:

Auf der Rückfahrt war die Grenze nach D zu. Alles voll mit Bullenautos, Blaulicht ohne Ende, Bullenbusse, Bullenmoppeds.... Weil ich mich da nicht auskannte und tanken musste bin ich bei lichtenbusch raus, dann irgendwie weil das wohl ne normale abfhrt war von da aus auf den LKW Parkplatz, dann der ausschilderung zur A44 oder was das ist gefolgt, und richtig schön drumrum gefahren. Keine Ahnung was die da veranstaltet haben, aber ich bin froh dass ich da nicht durch musste. Gesehen hab ich die nämlich auch erst als ich parallel zur AB über den LKW Parkplatz fuhr.

Ausserdem hat mich auf beiden Fahrten nen Zug hergebrannt. Schon sehr deprimierend. Gut, war der TGV, aber wenn du da voll hinter der Scheibe liegst und im 6. Vollgas gibst ist das doch sehr deprimierend wenn dich nen Zug herbrennt *g*
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Mittwoch, 2. Februar 2005, 01:22

Coole Sache! Mir sind die Strafen wenn man erwischt würde ja zu hoch aber in Frankreich fahren die Motorräder wirklich alle wie die gesengten. Ich fahr da auch total gerne weil die Autofahrer mit einem rechnen und mitdenken.

Ich will mit einem Kolleg beim Ironbutt mitmachen. Hast du nicht auch Lust?
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Pidello

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18

Mittwoch, 2. Februar 2005, 01:31

sagt mir jetzt so direkt nichts. ausserdem hab ich grad kein motorrad : -/
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19

Mittwoch, 2. Februar 2005, 01:35

Da kann man abhelfen: www.ironbutt.com

Sind "Langstreckenrennen" Du warst nicht weit weg von der niedrigsten Auszeichnung.
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Lionel Hutz

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20

Mittwoch, 2. Februar 2005, 01:59

rofl das is KRANK bevor ich mit dem roller mit anhänger noch dazu selbst nur 100km gefahren wär hätt ich schon ne flasche jacky kippen müssen... aber 600km GOTT!
ich hab grad geschaut autobahn wärens 400km gewesen
wenn man selbst nur mit 10kmh fährt, bei schnee dann ist das evtl auch schon an dem grenzbereich, und da lernt man richtig gut das fahren.
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21

Mittwoch, 2. Februar 2005, 02:34

Ja stimmt schon mit der Autobahn. Aber ich bin halt der Einfachheit halber immer auf der B3 gefahren und hin und wieder hats mich ordentlich aus der Richtung gehauen. Sie wird ja alz mal zur Kraftfahrstrasse und nicht selten musste man dann zurückfahren und durch werweiss für Dörfer... Naja man wird älter, heute bräuchte ich das auch nicht mehr. Oder es wäre besser geplant (@keine Karte :D)
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Robaat de Niro

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22

Mittwoch, 2. Februar 2005, 09:50

ja gut ich hab da auch was:

Also, Abschlussfahrt 10. Klasse. Es ging nach Italien(rimini)!
Angekommen, erstmal in zwei Stunden mit drei Mann nen Kasten geleert. Ich dann total hacke zum Frisör. Als ich da wieder raus kam hatte ich nen Iro *g*
Ja aber egal !
Es war am zweiten Abend, wir waren erst inner Disco. Haben da ein paar Weiber abgeschleppt die an den strand geschliffen un da erstmal geknallt. Als die dann weg waren und wir immer noch total besoffen am Strand lagen meinte mittenmal ein Freund von mir: "Ey ich hol noch ma bier!"
Ich dacht alles klar! Er hat dann nochmal für jeden 6 * 0,33l geholt ! Als ich dann beim 5ten war, bin ich eingeschlafen. Ich bin erst wieder aufgewacht als ich von meinem Physik- und Musiklehrer ins Zimmer getragen wurde!
Als ich am nächsten morgen runter in die Kantine kam (total verkatert) grinste mich jeder an. Nicht weil, ich so dermaßen besoffen war nein ! Weil, das sollte nicht das erste mal sein das ich ins Bett getragen wurde! Sondern weil, ich ohne Hose ins Bett getragen wurde. :daumen:
das war quasi der vorgänger zu batzelona ! *g*

Die Klassenfahrt war eh der hammer! Ich war nicht einmal nüchtern! Jeden Morgen unter der Dusche ein Bier getrunken und nach dem Frühstück ging es weiter ! :daumen:
Ein Urlaub ganz nach meinem Gemschack ! :P
Days rolled on

We know the price we pay

Days rolled on

Shout it out loud
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Pidello

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23

Mittwoch, 2. Februar 2005, 13:02

irgendwie glaub ich nicht wirklich dass es hier um sowas ging...
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24

Samstag, 5. Februar 2005, 23:49

Hier habe ich mal anderthalb Jahre MZ Besitz zusammengefasst weils sonst zu langweilig wäre.


MZ TS 250/1 Von dem Hass auf die grosse Liebe

Die nächste Geschichte beginnt wo die andere aufhörte.Mein Onkel räumte seinen Keller auf und in der hinterletzten Ecke "fand" er eine MZ TS 250/1 die er in meinem jetzigen Alter das letzte Mal gefahren war. Diese sollte jetzt möglichst einfach und schnell weg. Ich war kurz vor 19 und hatte auch den Motorradführerschein war aber soweit zufrieden. Auf die Frage ob ich das Ding geschenkt haben wollte konnte ich allerdings nichts ausser ja erwidern. Ein kurzer Griff ins Regal im Büro mit Briefübergabe machte mich zum Eigentümer. Zurück im Keller: Erstmal mit dem groben Besen den ganzen Dreck runterschieben, dann die Kiste mal ins Licht gezerrt und eine Bestandsaufnahme gemacht. Vorallem dreckig. Reifen platt und uralt. Strom oh wunder auch nicht mehr vorhanden. (Man kann ja einfach mal am Zündschlüssel drehen). Ein bisschen Brühe im Tank, dafür einen vor mehr als 15 Jahren vorbildlich entleerten Vergaser. Das fängt doch gut an. Ein Spritzer Getriebeöl in den Zylinder um mal angstfrei auf den Kickstarter treten zu können. Da ist auch noch alles gängig. Ne neue Zündkerze habe ich auch noch rein. Am nächsten morgen erstmal ne neue Batterie besorgt und eingebaut. Jetzt kommt das Leben zurück. Alle Kontrolleuchten sind an und signalisieren Startbereitschaft. Jetzt kurz die Reifen füllen. Während der Kompressor noch läuft, schnell hinunter in den Garten, ein argwöhnischer Blick über die Schulter ob jemand zukuckt und der Rasenmäherbenzinvorrat ist gesafed und schwappt alsbald in der MZ. Noch ein Schluck von dem guten Husquarna 2t-Öl hinterher und einfach mal den Benzinhahn auf. Langsam füllt sich der Vergaser. Choke rein und ein erster Kick. Nix. Naja das wär tatsächlich ein bisschen viel verlangt. 2. Kick. Immernoch nix. Inzwischen ist ein Kolleg vorbei gekommen und wir schieben sie zusammen an. Nach 10m das erste husten, nach 15m ein ambitionierter Versuch zu laufen doch noch fehlen 5m und sie zieht an. Nach über 15 Jahren die ersten Lebensäusserungen. Und was ein Anzug. Aus dem Auspuff kommt eine riesen blaue Fahne aber sie läuft. Die Fahrt führt noch stotternd dreimal um den Block und als ich durch die eigenen Abgasen des letzten Turns fahre, gehts raus auf die Felder. Noch einwenig überfordert von dem stotternden Motorlauf und dem indefferenten Fahrgefühl auf Holzreifen die zu allem Überfluss auch noch undicht sind und zusehens an Luft verlieren, fingere ich interessiert am Choke herum. Mit dem erreichen der Nullstellung dreht der Motor auf einmal aggressiv hoch und katapultiert mich regelrecht auf über 70 km/h. Erst jetzt kann ich das Gas wieder zu machen. Alles war verschwommen (das liegt aber wohl vorallem daran das ich die Brille vergessen hab und in der Eile auch keinen Helm auf hatte und mir die Tränen vom Wind in den Augen stand) und ich bog in den nächsten Weg ein. Eine kleine Offroadeinlage folgte und der Tauglichkeitstest fiel äusserst positiv aus. Nun musste die Maschine ja schnell weg und ich bekam deswegen den Lieferwagen meines Onkels um sie heim ins Badische zu fahren. Der Wagen, ein altersschwacher und geschundener Renault Rapid, wurde beladen mit dem Rennroller und der MZ und ein wenig Kleinkram, doch es passte alles nicht so richtig. Also mussten die Türen aufbleiben und auf der Fahrt zogen die ganzen Abgase ins Auto und es stank nach Sprit und es war insgesamt ziemlich fürchterlich. Dann kam die Maschine zur Instandsetzung zu einem Kumpel hinters Haus. Über zwei Monate reparierte ich alles, wobei ich natürlich wegen allem was ich vergessen hatte, wieder nach Hause musste und dazu durchs ganze Dorf fahren musste. Er wohnte natürlich im höchstgelegenen Haus des ganzen Dorfes... Die Reifen holte ich einmal nach der Schule ab und fuhr mit dem Schulbus heim. Der Busfahrer kannte mich schon und rollte mit den Augen. Denn normal war es schon eng. Also musste eine Freundin als Ablage dienen, die das auch mit einigem Missgefallen tat. Die Alternative wäre ich auf ihrem Schoß gewesen, weil sie partout nicht den Platz räumen wollte... Frauen. Irgendwann hatte ich dann die Nummernschilder und konnte es natürlich nicht lassen einen kleinen Umweg zum TÜV zu machen. Sie bestand anstandslos und das Spiel begann. Es folgte ein Jahr zwischen grösster Freude und dem Wahnsinn nah. Die herausragendsten Momente sind im folgenden Zusammengefasst. Eigentlich beginnt es schon kurz vor dem TÜV. Meine MZ hatte nämlich eine permanente Getriebeölstandskontrolle. Solang es noch tropfte war auch noch was drin und man musste sich keine Sorgen machen. Nach dem kleinen Umweg waren schon ein paar Tropfen unten rausgeschwitzt und ich entfernte sie mit einem eigens dafür mitgebrachten (!) Tuch. Zum Glück kam ich schnell dran und hatte einen wohl gesonnen Prüfer.
Noch war ich total begeistert weil sie immer ansprang und auch sehr schön fuhr. Man hatte immer was zu tun aber es war auch nichts gravierendes. Ich holte mir Fachliteratur und mit der Zeit kannte ich vorallem einen Ersatzteilhändler recht gut. Irgendwelche Kleinigkeiten konnte er immer für mich zusammenpacken und ich habe im Laufe der Zeit wohl ein halbes Monatsgehalt an Porto und Verpackung bezahlt. Ich denke noch ein wenig mehr Zeit und ich hätte seine Privatnummer und die Farbe seiner Unterhose erfahren... Je mehr ich mich mit der Materie befasste umso mehr wusste ich natürlich auch um die Tuningmöglichkeiten. Für Westdeutschland hatte sie versicherungsgünstige 17 PS eingetragen. Ein schlauer Vorbesitzer hatte aber schonmal den Vergaser der offenen verbaut und eine kürzere Übersetzung (wahrscheinlich die fürs Gespann) installiert. Es felte nur noch der DDR Zylinderkopf um die Urgewalt von 21 wie auch immer gemessenen DDR PS freizusetzen. Dieser kostete 20 Euro und war mir den Spass wert. Nun hatte ich eine richtig heisse Rennmaschine und konnte mich an die Feinheiten wagen. Zuerst musste das richtige Vergasersetup gefunden werden. Es gab ja nur zwei Parameter die man verändern konnte. Das Leerlaufgemisch und das Standgas. Das Leerlaufgemisch hätte man sowieso jeden Tag neu einstellen können, da so ein Zweitakter sowieso schlecht läuft und das Standgas konnte man zwischen ich laufe irgendwie an der Ampel, schlage im Schiebebetrieb aber übelst nach oder ich geh immer aus, schlag dafür aber nicht nach. Ich wählte zweiteres weil ich ja fahren und nicht stehen wollte und es sowieso nicht viele Ampeln bei uns gibt. Bei allen Fahrten die ich mit der MZ machte hatte ich immer Kleingeld fürs Telefon, Handy und ein zweites Paar gemütliche Wanderschuhe dabei weil ich ihr nie traute und insgeheim immer darauf wartete wann sie mal stehen bleibt. Sitzen gelassen hat sie mich aber nie. Irgendwie bin ich immer heim gekommen. Mal war dieses mal ist jenes abgefallen. Aber gefahren ist sie immer noch. Einmal war ich auf dem Weg zur Schule ein wenig in Eile. Hinter einer langsam dahinfahrenden Frau hielt ich es nicht aus. Es war eine gut einzusehende lange Linkskurve. Der Tacho schlingerte um 60 km/h und der Zeiger des Drehzahlnmessers schaukelten gemütlich um 4000 Touren. Ein äusserst dynamisches Cockpit bei dem die Zeigerdämpfung wohl schon bei der Auslieferung nicht funktionierte. Das maximale Drehmoment war kurz davor freigesetzt zu werden und ich öffnete den vollen Querschnitt des Vergasers. Mit tiefem vollen Ansauggeräusch zog die Maschine an und schnell war ich auf ihrer Höhe in der Innenkurve. In diesem Moment überlegte sich die vordere Halterung des Auspufftopfs sich zu lösen und schon hing der Endtopf nur noch an der hinteren Halterung und schliff zum Glück nicht auf der Strasse. Soweit so gut. Einzig der massive Lautstärkeanstieg erschreckte mich wie sie. Der Ablauf war ungefähr so:
*normal*möööööööö*der Endtopf rutscht langsam ab*öööÖÖÖ*Der Endtopf ist ab*ÖÖÖÖÖÖÖ (Also ich bin an dieser Stelle sehr eingeschränkt die Lautstärke zu visualisieren... könnte man mal über Schriftgrössse 60 für solche Fälle nachdenken? ;))
Sie schaut entsetzt rüber zu mir während ihr Wagen gleichzeitig einen Schlenker in meine Richtung macht. Inzwischen war ich soweit gefasst den Überholvorgang zu beenden und mir klar zu werden was überhaupt passiert war. Eigentlich ja nichts schlimmes und ich genoss den fetten Sound der lautstärkemäßig an der Schmerzgrenze lag und bis 4000 Touren auch als tiefer Bass im Brustkorb spürbar war. Gab man Vollgas konnte man kleine Flämmchen unter der Fussspitze aus dem Krümmer kommen sehen. Im Schiebebetrieb war es nicht zum aushalten und es hat richtig weh getan in den Ohren. Also kein Vergleich mit allem was ich bis heute gehört habe. Weithin hörbar kam ich dann auch während der grossen Pause auf den Schulhof gefahren und hab da auch ein paar zartbesaitete Mädels ein wenig verschreckt. Die Kollegen fandens eher lustig und haben mir am nächsten Tag erzählt wie weit sie mich auf dem Heimweg noch hören konnten.
Ein anderer Ausfall war nach dem Waschen. Die Karre sah aus wie Sau und ich dachte mir mal eben in der Mittagspause mit dem Hochdrucker drüber. Wer konnte auch ahnen, dass sie das persönlich nahm und dann nicht mehr ansprang. Dutzende Versuche mit dem Kickstarter misslangen und der einzige Hügel war eine kleine Auffahrt eines schnieken AUDI Autohauses. Mehr als ein dutzend Mal schob ich den Schrotthaufen (so hatte ich sie zwischenzeitlich umgetauft) da hoch und probierte mit Schwung die Kiste anzuschieben. Hinterher zierten einige schwarze Striche die Auffahrt worüber sich ein Verkäufer aufregte. Auf die Frage ob er mir mal kurz helfen könnte anschieben verzog er sich aber schnell wieder. Irgendwann sprang die Sau an als ob nichts gewesen wäre. Das war die letzte und einzige Reinigung die ich ihr je angedeihen hab lassen. Das besorgte ab jetzt der Regen oder Regenfahrten. Das war okay für sie. Jedenfalls hat sie nicht einmal im Regen rumgezickt.
Sehr cool war folgendes. Ich wollte einkaufen gehen und hatte das oben beschriebene Vergasersetup drin. Damit waren Stadtfahrten die Hölle. Sie hatte dann kurz vor der Einfahrt wo ich parken wollte keine Lust mehr und so bin ich mit dem Schwung noch über die Kreuzung gekommen. Weil ich zu faul war die 10 m zum richtigen Parklatz zu schieben trat ich ein wenig lustlos auf dem Kickstarter herum, lies es dann und schob sie doch noch. Ich schloss ab und entfernte mich. Als ich gerade über die Strasse war, gibt es eine ewig laute Explosion aus Richtung meiner Maschine. Alle Leute (ich eingeschlossen) erschrecken uns tierisch und ich erwarte das Schlimmste, dreh mich um aber nur eine kleine Rauchwolke entsteigt dem Auspuff. Ich weiss bis heute nicht warum das derart zeitverzögert war. Aber alle haben mich natürlich angefunkelt als ob ich was dafür könnte...
Im grossen und ganzen war sie ja aber recht zuverlässig wenn sie denn einmal lief. So wollten wir eines schönen Abends auf einen Geburtstag. Jetzt kommt der Trick mit dem Benzinhahn. Natürlich hatte ich ihn versehenlich mal auf Reserve gestellt und so standen wir relativ schnell im nächsten Dorf mit leerem Tank da. Lustigerweise direkt neben DEM Szenetreff in Dottingen. Neugierig wurden wir von den 15 jährigen grosskotzigen Mofagangstern begafft und sie fingen schon an sich lustig zu machen. Fast vorurteilfrei fragte ich sie ob sie mir mal einen Liter Sprit aus ihren Möhrchen geben könnten. Natürlich war ich diplomatisch genug, nicht von Möhrchen zu reden. Trotz ihrem einfältigen Aussehen hatten die kleinen Kröten schon die Gesetze der Marktwirtschaft soweit verstanden, dass aus meiner Notsituation (vielmehr meinem Bedarf) wohl Kapital zu schlagen sei. Sie wollten 5 Mark (eine Schachtel Ziggis) für einen halbvollen Mofatank haben. Dummerweise hatte ich nur einen 10 Markschein und handelte noch einen halben Liter aus der anderen Mofalette raus. So kaufte ich den teuersten Sprit meines Lebens und kann seitdem sagen, dass es mir ganz und gar egal ist wenn der Sprit zwofuffzich den Liter kostet, weil hatten wir alles schon... Wenigstens musste der eine hinterher nach Hause schieben. Ich hab ihn auf der Rückfahrt noch gesehen. Mein außerordentlich großzügiges Angebot auch für den selben Kurs bei mir zu kaufen lehnte er dankend ab.
Bis jetzt macht alles ein wenig den Eindruck als ob es sich bei der MZ um ein schlechtes Fahrzeug handelt . Das war sie definitv nicht... (siehe nächster Post)
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25

Samstag, 5. Februar 2005, 23:50

Kommen wir mal zu ein bisschen Fahrbericht:
Der Choke war ein kleines Spielzeug das vorallem beim starten grossartige Dienste tat aber auch auf Zug augenblicklich aus einem Auspuff eine Nebelmaschine machen konnte. Äusserst hilfreich bei sehr aufdringlichen Autofahrern oder für die Show. Hat immer wieder Spass gemacht. Eines schönen Sommernachmittages trieb es mich hinaus auf meine Hausrunde (Die aus den Tourenvorschlägen). Die besagten Schuhe fest auf dem Gepäckträger verzurrt ging es los. Im Tank schwappten nur fünf Liter. Mehr als genug für meine Runde aber auch wenig genug um wenig Gewicht die Berge hochtreiben zu müssen. Die MZ besitzt auf dem Drehzahlmesser etwas sehr spezielles was mir immer sehr gut gefallen hat, nämllich anstatt einem roten Bereich der einem sagt wo man nicht sein soll einen grünen der einem sagt wo die Luzi abgeht. Dieser Bereich geht von 3000 bis 6000 wobei man bei 5600 spätestens schaltet weil dann nichts mehr kommt. In Verbindung mit der kurzen Übersetzung hatte ich ein recht spurtfreudiges Gefährt weil man sich immer im grünen Bereich aufhielt, da sie unter 3000 Umdr. unfahrbar war. Mit diesem satten Antritt hatten die drei Sportlerfahrer, die dazu noch Touristen waren wie sich hinterher herausstellte, nicht erwartet. Ein gewisser sportlicher Ehrgeiz packte mich. Immerhin fuhr ich nicht irgendwas... nein ich fuhr eine MZ. In der Zeit ihrer Konstruktion immerhin Weltmeister im Enduro fahren, das Beste vom besten. Und ein wenig vom weltmeisterlichen Reigen war auch in dieser Maschine schien es. Nahezu schwerelos drehte sie hoch, ein Gang nach dem nächsten, plärrte aus dem Auspuff und sog tiefvernehmlich auf der anderen Seite ein. Vor der Kurve von zwei Trommelbremsen eingefangen, mit fallender Drehzahl wird das Bremslicht immer dunkler, rhytmisch flackert es bei den bellenden Gasstössen zwischen den Gangwechseln auf. Dann leicht wackelnd auf der Reifenkante durch die erste Linkskurve und wieder zerren 21 DDR PS an der vom Staubschutzkasten geschützten Kette. Das weiche Komfortbetonte Fahrwerk filtert jede Bodenunebenheit weg und kein cm Strasse wird nicht für Vortrieb benutzt. Die Sitzposition wie aufm Klo verschafft Überblick und Sicherheit in allen Situationen. Die Sportler bleiben langsam im einzelnen zitternden Rückspiegel zurück. Der MZmann wittert seine Chance. Wieder werden die Gänge soweit als möglich ausgedreht als nächstes kommt eine Rechtskurve. Bremsen, Abwinkeln und den schleifenden Geräuschen des Auspuffs lauschen. Später, oben auf dem Parkplatz, wird man ihm sagen, das der Funkenflug sehr eindrucksvoll aussah. Wir unterhielten uns noch ganz nett und zu ihrer Ehrenrettung verwiesen sie auf den "Gestank" der sie zurückfielen ließ: HABEN ALLE KEINE AHNUNG. Wir trennten uns dann aber doch weil ich wegen der Trommelbremsen dieses Tempo nur Bergauf halten konnte. Noch am selben Tag überstrapzierte ich die Hinterradbremse. Ich kam vom höchsten Berg in der Nähe, dem Blauen hinunter und dachte eigentlich, mich schon zurück gehalten zu haben. Unten angekommen, merkte ich dann wie gequält der Motor war mit einfacher geradeausfahrt. Ich hielt an und schaute. Die Hinterradbremse qualmte und die Luft über der Nabe flimmerte. Von Hand bekam ich das Rad nicht mehr bewegt. Nach 20 Minuten war es soweit abgekühlt, dass das Rad wieder drehbar war... Ich gab ihr weitere 10 Minuten und fuhr dann Heim.
Das war eine von mehreren schönen Fahrten. Ich stellte sie wie immer vor der Tür ab. Am nächsten Tag kam ich nichts böses erwartend und wie immer ein wenig spät aus der Tür und wollte zur Schule. Das konnte ich mir ja leisten...weltmeisterlicher Reigen und so. Ich sitze auf und trete ins leere. Ein bisschen irritiert fummel ich ein wenig herum trete nochmal aber irgendwas ist über Nacht kaputtgegangen. An diesem Tag hatte ich den Kaffee auf und beendete meine MZ Zeit. Es war schön wenn sie fuhr, aber oft musste man sich auch ärgern so auch jetzt. Ich habe sie dann für 10 (!) Euro an irgendjemanden vertickt und mir geschworen nie wieder eine 2T-MZ zu besitzen. Inzwischen will ich immer noch keine mehr aber sehe es ein bisschen gelassener. War auf jedenfall ne lustige Zeit. Und eigentlich war sie ein schönes Motorrad zum fahren, wenn nicht das basteln wäre. Aber irgendwann will ich noch mal einen Zweitakter haben. Ist mir jetzt aber zu teuer.


Der verblichene Chrom versucht im nicht vorhandenen Sonnenlicht zu blitzen...
»Ripper« hat folgendes Bild angehängt:
  • MZ am Kreuzweg vorne unten klein.jpg

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26

Sonntag, 6. Februar 2005, 01:26

Die obligatorischen Ölflecken... und als einziges teures Tuning das Nology Hot Wire (r) na wer findet es?
»Ripper« hat folgendes Bild angehängt:
  • MZ in Sulzi klein.jpg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ripper« (6. Februar 2005, 01:29)

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Wallimar

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27

Sonntag, 6. Februar 2005, 01:49

Zitat

Original von Ripper
Die Sitzposition wie aufm Klo verschafft Überblick und Sicherheit in allen Situationen. Die Sportler bleiben langsam im einzelnen zitternden Rückspiegel zurück.


:daumen:

Saugeil geschrieben!

:daumen:

Auch wenn ich wohl einer der wenigen hier im Forum bin die so einen Text überhaupt lesen. Die meisten hier kommen ja schon an ihre Grenzen wenn ein Satz mehr als drei Wörter hat...


Und Hot Wire wird wohl das Zündkerzenkabel sein...
:hammer: KTM Superduke R - weil Sportler was für Schwuchteln sind :hammer:
"Jetzt ist's eh scheissegal - Racing-Team"
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28

Sonntag, 6. Februar 2005, 02:16

Zitat

Original von Wallimar
Und Hot Wire wird wohl das Zündkerzenkabel sein...


Der Mann ist gut :daumen:

Naja gebracht hats bei dem Bock auch nix mehr... Aber :sportlich:
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