oookay. mag der ein oder andere schon kennen, ich war 2003 mit der zxr 400 an der atlantikküste in frankreich und musste natürlich durch paris fahren. falls sich wer wundert: zelt und den ganzen kram ham freunde und eltern mitgenommen, ich bin in lederkombi mit meinem boblbee rucksack gefahren. geschrieben hab ichs damals sofort als ich wieder zuhaus war, also nicht über rechtschreibung wundern. meine einstellung zu solchen aktionen ist inzwischen auch anders, also spart euch jegliche kritik.
Im Taxi nach Paris ist ja langweilig ...
... bis nach Süfrankreich ist schon unterhaltsamer. Aufgestanden um halb 6 morgens, musste ich erstmal warten bis meine Mum die Dusche räumte. Die fuhr im Volvo (120 PS oder so) mit meinen Brüdern die gleiche Strecke. War mir eh recht, da konnt ich noch was weiterpennen, ins Bett war ich ja erst gegen 1 gegangen. Wenn man früh einschlafen muss um fit zu sein klappt das ja eh nie.
Um 6 fuhr meine Mum, da wollt ich ansich auch schon weg sein, was aber mangels duschen nicht ging. Also gegen viertel nach sechs gefahren. Mies daran war natürlich dass meine Mutter 15 Minuten vorsprung hatte, und ich vor ihr in Belgien sein wollte. Zum Glück war die A1 recht frei, die Strecke bekannt, also erstmal schön warm gefahren und dann bis zum Kreuz Köln-Nord Vollgas - irgendwie muss man ja wach werden. Zwischen Köln und Aachen ist die AB relativ mies, da musste der Speed dann doch recht weit runtergehen, trotzdem traf ich meine Mum schon vor Aachen in einer Baustelle. Als Mopped hat man da ja recht wenig zu fürchten, also kurz neben ihr gefahren, meinen kleinen Brüdern gewunken und weiter. Am Rasthof Aachen die erste Pause, ich musste was essen. Zuhaus hatte ich nur ne Tasse Kaffee getrunken, und nix zu essen gefunden.
Direkt vor der Raststätte geparkt, reingegangen, rausgegangen. War alles voll mit Familien die innen urlaub fuhren, sehr nervig und sehr voll. Also ans Mopped gelehnt und nen Corny gegessen.
Wärend ich da so rumsitz kommt nen Kombi der Ab-Polizei an, und fährt gaaanz langsam an mir vorbei. Ich so getan als wär nix, einfach weitergegessen und gewartet bis er weg war. Dummerweise drehte der Wagen aber am Ende des Parkplatzes und kam zurück. Zuerst überlegt ob ich mein Cornypapier wegshcmeissen gehen soll, aber diesmal fuhren die noch langsamer, blieben dann stehen. Tja, was soll man machen? Langsam rangegangen, der Beifahrer machts Fenster runter:
Ich: Ist irgendwas?
Er: hmm, naja, sag mal, ist das eine 400er oder eine 750er?
ich: 400er
er: dann stimmt die aufschrift am heck aber nicht, oder?
ich: doch doch, im bergischen wo die starssen was enger sind kommts net auf leistung an
er: und wo fährst jetzt hin ? zum ring?
ich denk nach, dann fällt mir auf dass der nürburgring da ja relativ nah ist : ne ne, nach südfrankreich runter. aber nicht an einem tag, mal sehen
er: ok, dann viel spass
*schweisswegwisch*
Die ZXR war im gleichen zustand wie immer. also keine spiegel, heck nicht einbgetragen, blinker nich zugelassen, keine kennzeichenbeleuchtung, reifen ohne freigabe, entdrosselt, bla...
Belgien war langweilig. AB-Asphalt der mieser ist als das Kopfsteinpflaster in Lennep Altstadt, dauernd Baustellen... sehr nervig. Und kalt wars, war ja erst kurz nach acht. Irgendwo an ner Raststätte angehalten, nen Kaffee getrunken, weiter. Beim tanken meine Mum getroffen, ihr 2 belegte Brote abgeschwatzt, weiter.
Die Grenze Deutschland-Belgien ist als solche eigentlich kaum erkennbar. Man fährt einfach ne Strasse lang, und ist auf einmal in Belgien. In Frankreich ist das anders, wenn man da von Belgien aus kommt muss man auf 10 km/h runterbremsen, und es stehen diverse Bullen da die gerne kontrollieren. Mich zum Glück nicht, meiner meinung nach hatten dies mit Moppeds eh weniger. meine Mum allerdings behauptet sie hätte kontrollierte Moppeds gesehen. Ging aber eher um drogen als um die fahrzeuge, wie mir schien.
In Frankreich und belgien wurde mir von meinem Vater geraten nicht sonderlich viel shcneller zu fahren als erlaubt ist. Daas heisst in Belgien 120, in Frankreich 130. Hintergrund: Wenn er mit seinem A6 in die Bretagne fährt brettert er da immer mit ~ 180 durch, und wird regelmässig erwischt. Kostet ewig viel geld (über 300 €) das ich nicht hatte. In Belgien hab ich mich auch noch dran gehaltrn nicht über 160 oder so zu fahren, in Frankreich fuhren aber schneller als erlaubt, also mal nen bissel angegast, was dazu führte dass ich gegen 11:40 durch Paris durch war.
Paris war eh mit Abstand das geilste der Hinfahrt. Peripherique gefahren, und grösstenteils schneller als ich vorher gefahren bin. Topspeed in Paris war laut GPS 238 km/h *g*
Es ist da nicht so dass die Autos dir nur platzmachen, nein, sie bestehen im grunde darauf dass du da rumwetzt wie nen kranker. überholst du nen mit 140 fahrenden sprinter nicht macht er zuerst superviel platz, um danach mim blinker zu zeigen dass du doch bitte überholen sollst.
Schön viele Spuren gibts da, schön viele Tunnel, schön viele Moppeds, und alle supernett und für nen bisschen zusammen wetzen zu haben. Zwischendurch den Eifelturm und Montparnasse gesehen, hat echt sehr Spass gemacht.
Nach Paris wurds dann kacke.Man denkt immer das wär die Mitte der Fahrt zur atlantikküste, aber in Wirklichkeit hat man von hier bis paris um die 500 km, nach paris dann 700. Ausserdem wurds immer wärmer. Getrunken hab ich genug, aber zu essen hatte ich kaum was. Irgendwann son Baguette mit Schinken geholt, bloss war da noch ei und thunfisch drin. Naja. In der Hitze nicht so toll. Als ich mich mit dem Baguette in den Schatten auf der anderen Seite des Parkplatzes setzte kam ne junge Französin an und zeigte dauernd auf diverse treile der zxr, wärend sie ihrer mutter irgendwas erklärte. dummerweise kann ich kein französisch, ich denke das muss ich ändern *g*
nach dem essen bin ich noch ~ 150 km gefahren, dann war ich so fertig dass ich anderthalb stunden auf nem rastplatz unter nem baum gepennt hab. bis paris lief alles superflott, danach zog sich alles, es wurde tierisch langweilig, die müdigkeit vonner zu kurzen nacht kam hoch, war alles nicht so optimal.
Danach wurde die AB immer eintöniger, die Abstände zu den Städten schienen immer gleich zu bleiben, war nicht so toll. Zu erzählen gibts da auch nix.
100 km vor Bordeaux war nen Stau, das fand ich sehr genial, vor allem weils Abwechslung bot. Langeweile ist echt mit das schlimmste an so ner fahrt. man sitzt bloss rum und hört motorengeräusche. das ist die ersten stunden sehr leinwand, danach ists bloss noch langweilig. Der Stau ging über 30 km, und hat trotz spurgassenfahren den schnitt stark nach unten gezogen.
Tollerweise hats die letzten 250 km auch noch geregnet. Fand ich aber auch fast gut, zwecks Abwechslung. Hat aber auhc den Geschwindigkeitsschnitt nach unten gezogen, man muss es ja nicht übertreiben.
Angekommen bin ich um viertel nach acht abends und 1248 km. Reine Fahrzeit war um die 10 h rum. Einmal wra halt die mörderlange Pause zum schlafen, dann 7 mal oder so tanken (wobei ich jedesmal auch nen kaffee getrunken hab), und hinterher 20 minuten kurz vor bordeaux, wo ich kurz davor war mir nen hotel zu nehmen weil ich so fertig war.
Die Peages (mautstationen) sind btw ne herausfoerdrung für nen moppedfahrer. Ich habs hinterher so gehandlet das mopped dahin ausrollen zu lasen, beim ausrollen handschuhe auszuziehen, portemonnaie ausm kombioberteil zu holen, da dann zu bezahlen, handschuhe und portemonnaie aufn tank, durch die schranke, nach der schranke zwischen zwei bezahlhäuschen stellen und alles einpacken/anziehen. Aufer Hinfahrt standen da sehr häufig Bullen rum, die mich dabei missbilligend angeschaut haben. Ham aber nix getan. Ist ausserdem eh sehr genial, da ists ja immer 12 spurig oder so, das ganze wird dann wieder auf 3 spuren runtergeregelt. aber bis dahin beschleunigungsorgie pur *g*
In Frankreich selber war nicht viel los. Die Franzosenferien waren schon um, recht wenig Moppeds da wo ich gezeltet hab. Ausserdemn is das so ne Dünenlandschaft, diverse geile Strecken waren unbrauchbar weil da einfach mörderviel sand drauf lag. Dann ham die zwar kreisverkehre ohne ende, aber grösstenteils sehr schlecht geteert. Eine Strecke war ganz geil, gut geteert, kein Sand, wie ne Miniversion von Deals Gap, bloss viiel schneller. War mir dann hinterher doch zu heikel, unter 140 musste man da gar nicht erst anfangen , und das wohlgemerkt auch nur in den kurven. naja.
Die Rückfahrt war was anders. Weil die Hinfahrt am Ende sehr mies war wollte ich 2 Tage fahren, und im Hotel pennen. Und weil die südliche AB so fad war wollt ich da Nationalstrasse fahren. War im Nachhinein nen Fehler, die war mies asphaltiert, voll mit Baustellen und LKW... also so flott wie möglich wieder auf die AB.
Ah ja, losgefahren bin ich um halb 12.
Hinter mir war die ganze Zeit ne Gewitterfront, das war recht motivierend. Bis Paris nix besonderes, Paris dann um halb 6 erreicht, mitten inner Rushhour. War mal wieder sehr geil, auch wenns nen einziger Stau war. Die ganze zeit Spurgassen gefahren, Speedtechnisch immer dran orientiert wie die einheimischen fahren. Das bedeutet bei Stillstand der Autos mit 60 bis 70 durch, Autos die im weg stehen mit hupe wegschieben (teilweise waren auch moppeds langsamer in den spurgassen unterwegs, die wurden von den schnelleren dann auch weggehupt), bei zähfliessendem verkehr bis ~ 140 spurgassen fahren bzw zwischen den autos hin und her wedeln. ~ 20 km von Paris bin ich so hinter ner motivierten R6 hinterher, das hat schon Spass gemacht. in frankreich hat man viel mehr das gefühl dass die moppedfahrer da nen zusammengehörigkeitsgefühl haben. und sie fahren im schnitt schneller als die deutschen.
Nach Paris wollt ich mir ansich nen Hotal suchen, weil ich noch recht fit war bin ich dann erstmal weitergefahren. Pausen gabs diesmal keine, nur beim Tanken immer nen Corny gegessen und was getrunken. Muss sehr geil ausgesehene haben, Tank auf, Pistole drin, Sprit läuft, Corny und Wasserflasche aufm Tank, die Zeit optimal nutzen.
Mir war dann recht schnell klar dass ich durchfahre wenns klappt, dumm war bloss dass ich diesmal durch Paris und die Route Nationale am Anfang viel Zeit verloren hatte. Ich hab mir dann so 2 Uhr nachts als ziel vorgenommen, alles davor ist schön, aber nicht nötig. Zur Not hät ich mir auch noch nen Hotel in Belgien genommen.
A propos Belgien:
- diverse Bullen da gesehen, die hatten aber nix gegen Moppeds
- die Seite von Frankreich aus Richtung D ist besser geteert
Dunkel wars inwzsichen auch, meine fehlenden Kennzeichenbeleuchtung hat aber keinen gestört, das Rücklicht ist ja recht stark. Das Frontlicht zum Glück auch, hat die Ab gut ausgeleuchtet. Ich hatte bloss immer Paranoia dass son besonders starker Frontscheinwerfer den ich beim Schulterblick sah zu nem Bullen gehört.
In belgien kam dann auch flott das aix-la-chapelle schild, also Aachen. Man denkt ja immer dass Belgien so klein ist. Weil warum? Aufer Hinfahrt ist man am Anfang der Fahrt, hat keine Erwartungshaltung, ist recht schnell in Belgien und dann auch schon durch. Die 250 km oder so sind aufer Rückfahrt bei ancht, wenn man nur noch ankommen will aber länger. Naja, auch da hab ich meine neue taktik des "ma schaun wies kommt" denkens angewand, damit kommt man um einiges weiter. aufer hinfahrt war dann auch viel psychischer druck dahinter, so nachm motto "ich muss ankommen, der anfang ging so flott, jetzt so lahm, alles kacke". aufer rückfahrt hatte ich von anfang an überlegt zu übernachten, hab mir keinen stress gemacht, war ausgeschlafen... das erleichtert einiges.
tjoa. in Deutschland am Rasthof Lichtenbusch oder wie der heisst das letzte mal getankt, aber nicht auf die uhr geschaut. hatte ich eh eigentlich seit Paris nimmer, als es 6 Uhr hatte. Hab bloss die Sonne untergehen sehen, da war mir klar dass es gegen 9 ist. Das war irgendwo am Anfang von Belgien.
Um es kurz zu machen: gegen viertel vor elf war ich zu haus, also fast 11 h gegenüber 14 h aufm hinweg. soeben nochmal aufn tacho geschaut und gesehen dass die rückfahrt 1380 km hatte. Liegt dran dass die Routre Nationale nen Umweg macht gegenüber der Ab.
Und sonst?
- am schlimmsten schmerzen die knie, danach der hintern, dann die handgelenke. knie tun jetzt noch weh, geht aber
- inner kombie fahren ist nicht empfehlenswert, siehe oben
- die langeweile ist das mieseste überhaupt
- die bt090 hams überlebt, ist sogar noch 3 mm profil hinten drauf. sind bloss platt ohne ende, kippen aber nicht so schnell wie die mez1 aufer RS wennse platt sind
- Paris rockt derbst
- französische moppedfahrer sind netter und shcneller als deutsche
- französische mädchen sehn besser aus als deutsche
Lustig war dann heut morgen im Bett im Reitwagen zu lesen dass sich wer drüber freut in 12 h inner Nacht 1015 km geschafft zu haben. Und das auf ner bequemen Varadero in Tourerbekleidung. Alles weicheier beim Reitwagen *g*
ganz vergessen:
Auf der Rückfahrt war die Grenze nach D zu. Alles voll mit Bullenautos, Blaulicht ohne Ende, Bullenbusse, Bullenmoppeds.... Weil ich mich da nicht auskannte und tanken musste bin ich bei lichtenbusch raus, dann irgendwie weil das wohl ne normale abfhrt war von da aus auf den LKW Parkplatz, dann der ausschilderung zur A44 oder was das ist gefolgt, und richtig schön drumrum gefahren. Keine Ahnung was die da veranstaltet haben, aber ich bin froh dass ich da nicht durch musste. Gesehen hab ich die nämlich auch erst als ich parallel zur AB über den LKW Parkplatz fuhr.
Ausserdem hat mich auf beiden Fahrten nen Zug hergebrannt. Schon sehr deprimierend. Gut, war der TGV, aber wenn du da voll hinter der Scheibe liegst und im 6. Vollgas gibst ist das doch sehr deprimierend wenn dich nen Zug herbrennt *g*