Samstag, 3. Mai 2025, 04:04 UTC+2

Du bist nicht angemeldet.


O.mus

Super Moderator

Registrierungsdatum: 24. Februar 2003

Beiträge: 13 250

Bike: GSF 1200S

1

Samstag, 2. Juli 2005, 17:16

Wirtschaft geht bergab, oder doch nicht ?

Sehr beunruhigend die Entwicklung der BRD in Sachen Arbeit die letzten Jahre, ich hab meine Schule ja 99 beendet und noch sehr locker ne Lehrstelle bekommen, aber wenn ich mich so umsehe in meinem Bekanntenkreis:

Kumpel von mir:

arbeitet bei einer recht großen Firma die Werkzeuge u Pressen herstellt (Müller Weingarten) und seine Lehre endet dieses Jahr.
Ob er übernommen wird oder evtl ins Erfurter Werk muss oder gar nach China steht noch nicht fest.


Kumpel 2:

arbeitet bei MTU (Motoren und Turbinen Union) seit 99 und kann auch nicht sicher sagen wielang sein Arbeitsplatz relativ sicher ist.


Kumpels 3+4:

Die 2 Zwillinge arbeiten ebenfalls bei MTU bei der Gelenkwelle wo sie Akkord arbeiten und schichten. Die Gelenkwelle wird wohl in geraumer Zeit verkauft.


Freund meiner mom:

Ebenso MTU und arbeitet bei Qualitätssicherung, da wird wohl bald der Tarifvertrag geändert so dass er als Dienstleister bezahlt wird (weniger geld) und auch leichter kündbar ist.


Mein Dad:

is seit 1980 beim Bund als Beamter in der Verwaltung (ehemals einfacher Dienst und Verwfachangest.) und wurde seit dem Auftstieg vom mittleren in den gehobenen Dienst 2x versetzt und muss nun ca 100km am Tag einfache Fahrt in kauf nehmen.
Versetzung nach Kiel stand zumindest auch ne Zeitlang zur Debatte, dabei hat er nen Haus hier in BaWü :wand:


Tante:

arbeitet im hiesigen Opel autohaus wo sie seit mai kein geld mehr bekommen hat, die mechaniker dort kriegen wohl seit märz kein geld mehr (kann ich mir zwar net vorstellen aber bei dem autohaus läufts wirklich besch...).


Cousine:

Arbeitet bei Ravensburger und das auf 80%, sprich sie arbeitet recht viel im Winter, frühling und herbst und muss dann im Sommer zwangsweise 6 wochen urlaub "nehmen".

(ähnlich gehts zb bei MTU wo die leute gegen ende des jahres in urlaub geschickt werden weil die komplette Firma zumacht)

ne gute Freundin:

hat ihre Ausbildung bei nem elektrogroßhandel gemacht und wurde natürlich nicht übernommen, nur wenige Azubis dort kriegen überhaupt nen (befristeten) Vertrag. <-- gängige Praxis aber so kanns ja auch nicht gehen..

2 Schulfreundinnen:

machen BA studium beim Arbeits- bzw Finanzamt und werden keine Beamte mehr und vermutlich auch nicht übernommen, wozu dann das ganze ?


Bei mir in der post:

es gehen gerüchte um dass wegen zunehmender konkurrenz mehr leute eingespart werden (bestehende Verträge laufen aus und werden nicht verlängert), somit mehr arbeit auf die restlichen angestellten verteilt wird.
Auch von einem neuen modell wir gesprochen wo man nur noch 30h die woche arbeitet und billigkräfte einen teil meiner arbeit (den im postamt der sich um die vorsortierung der post dreht) machen.

Vor ca 2 jahren wurde übrigens das bruttogehalt für azubis in meinem job um 33% gekürzt. mittlerweile kriegen ausgelernte azubis wenn überhaupt nur noch (befristete) verträge mit 30 stunden / woche was bedeutet dass sie 3 wochen arbeiten und 1 woche daheim bleiben müssen, denke mehr als 800 euro netto dürften die nicht haben.

Die post hat letztes Jahr im übrigen ca 1 milliarde Gewinn gemacht, soviel dazu.





So langsam hab ich sorgen um meinen Standard, den job werd ich sicher noch ne weile behalten können aber weniger geld (ok weniger arbeit) täte mir wirklich weh.


Und ich wohne in BaWü was ja die geringsten Arbeitslosenzahlen hat und nicht im Osten, also ich finde das doch sehr bedenklich, oder sind das alles nur ausnahmen, was meint ihr ?

is viel gelaber, aber das beschäftigt einen doch ein wenig..
  • Zum Seitenanfang

matze_w

kann sich einen individuellen Benutzertitel geben.

Registrierungsdatum: 2. September 2002

Beiträge: 8 445

2

Samstag, 2. Juli 2005, 17:19

ja, die fetten jahre sind vorbei...

irgendwann kommts zurück, was man die ganze zeit hat genießen und sich druaf ausruhen können..

hab hier mehr nackte Frauen gesehen als in meinem Leben zuvor :P
  • Zum Seitenanfang

O.mus

Super Moderator

Registrierungsdatum: 24. Februar 2003

Beiträge: 13 250

Bike: GSF 1200S

3

Samstag, 2. Juli 2005, 17:23

Zitat

Original von matze_w
ja, die fetten jahre sind vorbei...

irgendwann kommts zurück, was man die ganze zeit hat genießen und sich druaf ausruhen können..


ja aber so gehts ja net, wenn man sich die managergehälter ansieht was die allein fürs gehen kassieren, diäten eines abgeordneten der im prinzip "nicht viel" arbeitet bzw dem terror von der presse ausgesetzt ist wie zb unsere minister die bekannter sind.

und der mittelstand hats auch net leicht, man sieht ja wieviele firmen dichtmachen die dem "geiz ist geil" preisdruck nicht standhalten können oder weil die leute einfach ihre geldbörse innner hose behalten angesichts der preise.
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 2. März 2002

Beiträge: 1 756

Wohnort: Bayern

4

Samstag, 2. Juli 2005, 17:29

Zitat

Original von O.mus

Zitat

Original von matze_w
ja, die fetten jahre sind vorbei...

irgendwann kommts zurück, was man die ganze zeit hat genießen und sich druaf ausruhen können..


ja aber so gehts ja net, wenn man sich die managergehälter ansieht was die allein fürs gehen kassieren, diäten eines abgeordneten der im prinzip "nicht viel" arbeitet bzw dem terror von der presse ausgesetzt ist wie zb unsere minister die bekannter sind.

und der mittelstand hats auch net leicht, man sieht ja wieviele firmen dichtmachen die dem "geiz ist geil" preisdruck nicht standhalten können oder weil die leute einfach ihre geldbörse innner hose behalten angesichts der preise.



Du kannst ja immer noch Politiker werden wenn du meinst das sich des lohnt!
  • Zum Seitenanfang

Wallimar

Administrator

Registrierungsdatum: 2. September 2001

Beiträge: 10 842

Bike: Schwarz-Orange und aus Öschiland

Wohnort: Vo dr Alb ra

5

Samstag, 2. Juli 2005, 17:30

Und genau aus den Gründen die du da nennst würd ich Studieren.

Mir steht wenn in 3 Jahren wenn ich fertig bin die Welt offen.
Zwar muss ich örtlich flexibel sein, kann also auch gut sein dass ich nen Jahr nach China muss oder sowas, aber dafür stimmt dann auch der Lohn und es gibt sowas wie Karriere.

Bei deinem Job ist halt kacke dass du stärker von deinem Betrieb abhängig bist. Und früher oder später wenn das Briefmonopol gefallen ist, werden die Leute entlassen müssen. Als entlassener Ingenieur findet man leichter wieder einen neuen Arbeitgeber.

Und solche deutschen Traditionsunternehmen wie MTU werden wohl auf kurz oder lang auch ihre Produktionsstätten ins Ausland verlegen und da machen die Arbeiter in Friedrichshafen dann halt nen dummes Gesicht...
Da bleibt die einzige Möglichkeit die ein Arbeiter hat dass er sich nebenher so viele Zusatzqualifikationen wie nur möglich aneignet und saubere Arbeit abliefert, damit er für seinen Betrieb wertvoller wird.

Von Betriebsschließungen bei uns auf der Alb kenn ich das genauso. Die Arbeiter mit der höchsten Produktivität und den wenigsten Fehltagen wurden halt übernommen und beim Rest kann der Betrieb froh sein wenn er sie los ist.
:hammer: KTM Superduke R - weil Sportler was für Schwuchteln sind :hammer:
"Jetzt ist's eh scheissegal - Racing-Team"
  • Zum Seitenanfang

O.mus

Super Moderator

Registrierungsdatum: 24. Februar 2003

Beiträge: 13 250

Bike: GSF 1200S

6

Samstag, 2. Juli 2005, 17:38

@zamar: dann frag ich mich was du so arbeitest ?

ich für mein teil mag ja meinen job, im büro hocken oder in der industrie würd ich wahnsinnig werden.

Natürlich gibts auch nachteile, ich kann nur bei der post halbwegs was verdienen und selbst beim bund bringt mir der job nix (nen altenpfleger zb wird bei den sanis gleich feldwebel oder mind. uffz).

Aber dafür ist der sicher(er), auch wenn der verdienst und die arbeit auf dauer anstrengender wird.

Ums Geld brauch ich mir aber net so die sorgen machen, der Bund hat sich erst gemeldet und ich werd wohl stärker als Reservist agieren was zwar keine zigtausend euro im jahr ausmacht aber dennoch ein nettes Zubrot ist (vom abenteuerurlaub beim bund mal abgesehen).

Aber wenn ich in der Industrie wäre würd ich mir sorgen machen, MTU zb schreibt keine stellen aus weil es alles nur noch unter der hand (über beziehungen oder verwandte in der firma) geht und selbst da knüppeln sich die leute um die jobs.
Bei anderen firmen wird es sicher nicht anders laufen und im endeffekt garantiert einem auch ein Studium nicht die dicke kohle und den job den man will.

Ausser man ist flexibel und geht ins ausland, was auch seine positiven aspekte hat.
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 5. Mai 2003

Beiträge: 451

Bike: Suzuki SV 650 S K6

Wohnort: Hassloch/Pfalz

7

Samstag, 2. Juli 2005, 18:30

füg zur Liste doch noch hinzu:

XeRo aussem Youngbiker Forum :D:


macht ne Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und wird NICHT übernommen, aber der betrieb (Telekom) bildet dafür wieder 4000 jungs und Mädels aus -> Ausbildung ohne Zukunft da es in meiner berufssparte fast keine Stellen gibt und da ich keine berufserfahrung hab wirds auch schwer werden was zu finden!

also läuft es darauf hin das ich mein abi nachol und von bafög leb. was danch kommt weiss ih net...
  • Zum Seitenanfang

Cleaner

*putzfetischist*

Registrierungsdatum: 2. September 2001

Beiträge: 2 123

8

Samstag, 2. Juli 2005, 18:39

Ich sehe es wie Walli. Nur eine sehr gute Ausbildung schützt einigermaßen vor Arbeitslosigkeit. Studium und fast uneingeschränkte Mobilität ist Pflicht.

Ich persönlich verstehe es überhaupt nicht, warum man als junger Mensch unbedingt in seiner Heimatstadt arbeiten und leben muss. Ganz im Gegenteil, ich freue mich sogar, wenn ich weg "darf" und etwas neues sehe. Neue Stadt, neues Umfeld und neue Leute. Wenn es noch in ein anderes Land geht, ist es gleich noch besser :daumen:
  • Zum Seitenanfang

fwmone

unregistriert

9

Samstag, 2. Juli 2005, 18:42

Zitat

Original von Wallimar
Und genau aus den Gründen die du da nennst würd ich Studieren.


So einfach ist das aber nicht, weil zum einen nicht jeder die Voraussetzungen zum Studieren mitbringt, zum anderen auch Akademiker in bestimmten Berufen ziemlich oft auf der Straße sitzen (nehmen wir doch grade mal die Lehramts-, BWL-, VWL-, Juraabgänger). Das einzige Genre das derzeit(!) gefragt ist, ist das Ingenieurswesen. Nur hat wiederum dafür nicht jeder Lust und die Voraussetzungen.


Fest steht, dass die Unternehmen zurzeit häufig auch die aktuelle Situation einfach nur ausnutzen, weil sie jetzt einen tollen Rechtfertigungsgrund für Einsparungen haben. Fest steht auch, dass Deutschland schon vor Jahren in vielerlei Hinsicht stehen geblieben ist und die Lohnnebenkosten für das Gebotene sehr hoch sind. Hier hätte rechtzeitig gehandelt werden müssen, indem auch "einfache" Kräfte wichtigere Arbeit verrichten als nur stupide Schweißarbeiten, die genauso gut auch in Thailand erledigt werden können. Zudem muss den Unternehmen wieder größeren Anreiz geboten werden, neue Produkte und Techniken zu erforschen, um Deutschland endlich wieder an die Weltspitze zu führen. Hier sehe ich im Übrigen gute Chancen für Umwelttechnologie, die sich mittelfristig zu einem wichtigen Teil entwickeln werden, auch wenn bislang nur Deutschland hohe Auflagen für die Industrie hat.

Ich sage zumindest aber eine klare Besserung voraus, sobald die CDU/FDP wieder an der Macht ist. Das hat nichts mit den Fähigkeiten der Parteien zu tun, sondern mit der allgemeinen Stimmung der Unternehmer. Sobald diese wieder der Meinung sind, eine unternehmerfreundlichere Regierung an der Macht zu haben, ist die Investitionslust deutlich größer. "Politische Sicherheit" nennt man so was. Eine Sicherheit, in der Deutschland übrigens ziemlich weit unten auf der Weltskala ist, deutlich überholt von Staaten wie China.
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 19. Juni 2003

Beiträge: 1 332

10

Samstag, 2. Juli 2005, 18:46

Hallo Kollege XeRo :D

Ja so siehts aus bei den Magenta Riesen. Ausbildung wird zwar groß geschrieben (4000 bundesweit jedes Jahr, bei uns in Bremen allein 64 jedes Jahr), aber Übernahme Fehlanzeige. Wir im ersten Lehrjahr wissen schon, dass wir nicht übernommen werden.

Und vielen anderen geht es auch so. Der Arbeitsmarkt nimmt dramatische Formen an, denn die Chance eine neue Stelle zu finden ist sehr gering. Ich habe allein 3 (in Worten: drei) Jahre gesucht, bis mich die Telekom eingestellt hat.

Schönes Deutschland :wand:
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 14. November 2004

Beiträge: 1 381

Bike: rängtengteng

Wohnort: LA

11

Samstag, 2. Juli 2005, 18:47

Tja alle Firmen brauchen halt billige Arbeitskräfte, und dass sind Auszubildene.


Hab eigentlich Ingineur vor...
nix
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 19. März 2004

Beiträge: 1 741

Bike: Reiskocher und Reisbrenner

Wohnort: Berlin/Zeuthen

12

Samstag, 2. Juli 2005, 18:51

Tja, aber wenn du z.B. Jura studiert hast weißt du auch nicht wieviel besser es danach wird, oder Lehrer.

Juristen sind ja schon fast Massenwahre und die müssen sich dann auch erstmal etablieren um Erfolg zu haben.

Lehrer werden zwar ausgebildet, sind danach aber oft arbeitlos.

Die fetten Jahre sind vorbei und langsam müssen sich die Deutschen darauf umstellen.
"Shakespear is a fucking fag, he writes about 2 weird emo kids who commit suicide, what the hell shall I write about it? Screw this fucking shit !"
Freund im Englisch-LK, über die Hausaufgabe zu Romeo und Julia.
  • Zum Seitenanfang

Cleaner

*putzfetischist*

Registrierungsdatum: 2. September 2001

Beiträge: 2 123

13

Samstag, 2. Juli 2005, 18:52

Zitat

Original von RS_La
Tja alle Firmen brauchen halt billige Arbeitskräfte, und dass sind Auszubildene.


Hab eigentlich Ingineur vor...


?( Informier dich mal, was ein Auszubildener ein Unternehmen kostet!
  • Zum Seitenanfang

AoRHotte

unregistriert

14

Samstag, 2. Juli 2005, 18:54

die fetten jahre kommen aber wieder sehr krass denke ich



also wir hatten da im sowi mal so nens chaubild dass sowas ganz "normal" is für ne wirtschaft, dass es halt 20 jahre gut geht und dann 20 jahre wieder langsam schlechter wird (depression) usw.

und ich würd sagen das tal ist schon durchschritten
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 2. März 2002

Beiträge: 1 756

Wohnort: Bayern

15

Samstag, 2. Juli 2005, 18:55

Zitat

Original von AoRHotte
die fetten jahre kommen aber wieder sehr krass denke ich



also wir hatten da im sowi mal so nens chaubild dass sowas ganz "normal" is für ne wirtschaft, dass es halt 20 jahre gut geht und dann 20 jahre wieder langsam schlechter wird (depression) usw.

und ich würd sagen das tal ist schon durchschritten



Word up....die Einstellung ist gut!
  • Zum Seitenanfang

Thema bewerten