Hallo Leute,
ich arbeite seit Ende April in einem Restaurant mit angeschlossenem Biergarten. Ich bin kein Kellner, sondern sogenannter "FoodRunner". Das heißt, dass ich nur Essen und Getränke an die Tische bringe und nichts mit Geld zu tun habe.
Ich habe nie einen Vertrag oder ähnliches dort unterschrieben, sondern nur meine Lohnsteuerkarte da abgegeben.
Frage 1: Ist das rechtens so? Bevor wir dort angestellt wurden, hat man uns gesagt, dass der Stundenlohn bei 7,50€ liegt. Als wir dann das erste mal dort waren, haben wir 7,00€ bekommen. In den letzten Wochen wurden noch 4 weitere "FoodRunner" eingestellt. Diese bekommen nur 6,00€ die Stunde. Gestern habe ich von meinem Kollegen erfahren, dass wir ab dem nächsten Mal Arbeiten auch nur 6,00€ bekommen werden.
Frage 2: Dürfen die das?
Ich bin jetzt natürlich am überlegen was ich mache. Für 6€/h könnt ich auch in Polen aufm Bau arbeiten. 6 Euro verdient beim gleichen Laden auch ein Kellner-der Unterschied ist dabei aber, dass ein Kellner Trinkgeld bekommt-wir nicht!
Das ganze kommt natürlich auch genau zum richtigen Zeitpunkt-es gibt morgen Ferien in Hessen. Das heißt, dass ich in der Zeit mehr hätte Arbeiten gehen können. Wenn ich 1 und 1 zusammenzähle wird mir von daher einiges klar. Für die, die jetzt sagen, dass 1Euro in der Stunde weniger nicht soooo schlimm ist, die sollen einfach mal nachrechnen, was das auf 48h/Monat ausmacht :RICHTIG, 48EURO (Hunnert Mack)
Frage 3: Was kann ich tun, was sollte ich tun, wie würdet ihr euch entscheiden?
Vielen Dank und schöne Ferien für Euch!

1. Ja. Auch Arbeitsverträge können, wie die meisten anderen Vertragstypen auch, mündlich geschlossen werden, solange sie nicht befristet sind. Allerdings ist der Arbeitgeber aufgrund des Nachweisgesetzes verpflichtet, dem Arbeitnehmer binnen eines Monats die Arbeitsbedingungen schriftlich auszuhändigen. Das gilt auch für geringfügig Beschäftigte. Tut er das nicht, wird dadurch das Arbeitsverhältnis aber nicht ungültig.
   
2. Nein. Die Arbeitsbedingungen waren ursprünglich anders vereinbart, wenngleich das auch bei mündlichen Vereinbarungen schwer nachzuweisen ist. Änderungen der Bedingungen "über fünf Ecken" sind nicht erlaubt.
   
3. Kündigen und zwar fristlos. Das ist in deinem Fall nämlich möglich. Und aus dem Arbeitsverhältnis lernen: Gastronomie stank schon immer, stinkt nach wie vor und wird auch immer stinken. Es bleibt einfach so: wer nix wird, wird Wirt.
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Zitat

Tut er das nicht, wird dadurch das Arbeitsverhältnis aber nicht ungültig.

sondern was? danke, die antwort hat mir schonmal sehr geholfen!

Zitat

Original von maRcusW

Zitat

Tut er das nicht, wird dadurch das Arbeitsverhältnis aber nicht ungültig.

sondern was? danke, die antwort hat mir schonmal sehr geholfen!

Was ist das Gegenteil von "ungültig"?

Das Nachweisgesetz bringt dir faktisch leider nicht viel; du kannst den Nachweis einklagen. Bei gerichtlichen Auseinandersetzungen wird man außerdem von einer Nachweiserleichterung zu Gunsten des AN ausgehen dürfen. Auch Schadensersatz kann im Falle eines Falles eingefordert werden. Aber solche Sächelchen sind für dich ja nicht sinnvoll.

ja, das hatte ich mich halt gefragt, was es mir dann bringt..danke, aber das hat sich jetzt ja erklaert

haben uns jetzt geeinigt, dass wir auf jeden fall trinkgeld pro arbeitstag bekommen..da kommen wir dann letztendlich aufs selbe, wenn nicht sogar mehr! danke nochmal