So, ich versuche nochmal darzustellen warum die Dinge so sind wie sie sind. Ich würde euch mal empfehlen eine Analyse von jemanden zu lesen der alles selbst mit gemacht hat.
http://www.taz.de/pt/2005/09/19/a0309.1/text.ges,1
So, jetzt mal zu meinen eigenen Erfahrungen.
Also, die meisten leben hier ja schon in 2 oder 3 Generation, aber das hat immer noch nicht dazu beigetragen, dass sich die Migranten hier eingelebt haben. Das große Problem ist halt das viele sich nicht als Deutsche, aber auch nicht als Türken, Iraner oder sonst welche Landsmänner fühlen. Sie hängen in der Luft und um das abzustellen trägt die aktuelle Situation nicht gerade bei. Was anfänglich nur Misstrauen, Unverständniss und subjektive Hypothesen über die anders Stämmigen war, ist Heute leider zur realität geworden und das gillt für Deutsche als auch für Migranten. Viele scheißen auf die Schule, weil sie für sich keine Chancen auf ein "normales" Leben sehen. Wer stellt heutzutage schon einen Südländer aus Neuköln, Kreuzberg, Wedding usw. ein? Kaum einer und daran sind nicht nur die deutschen Arbeitgeber sondern auch die Migranten selber schuld. Wenn ihr das Interview mit Hakan gelesen habt, dann wisst ihr ja warum es damals so war. Da fängt nämlich das nächste Problem an. Zum guten Ton in islamisch geprägten Gegenden gehört der Respekt vor Älteren. Die kleinen Brüder hören auf die großen Brüder und so ist es nicht verwunderlich, dass sie einen ähnlichen Weg wie ihre großen Brüder einschlagen, obwohl sie wissen das sie hier bleiben. So hat sich mit der Zeit eine eigene Gesellschaft gebildet in der Hauptsächlich die Landessprache der Eltern oder Großeltern gesprochen wird, auf die Schule geschißen wird und weil viele lieber Geld verdienen und für sich keine Perspektive sehen in der normalen Arbeitswelt Fuß zu fassen. Somit dreht sich die Spirale immer weiter und immer mehr der Migranten bestätigen das Bild das man von ihnen hat und immer mehr Migranten die versuchen doch was zu schaffen bekommen nichts und werden genauso bestätigt. Die hohe Gewalt lässt sich dadurch auch leicht erklären. 1. Was macht Deutschland für seine Kinder?! Nichts und daraus resultiert natürlich Langeweile. 2. Wenn man nicht nichts gelernt hat, keinen Job hat und auch sonst keine Hobbies bleibt fast nur noch Gewalt übrig. Nein, nicht weil alle böse sind, sondern weil sich jeder Mensch irgendwie profilieren möchte und anerkennung möchte. Da dieser Weg schon seit einiger Zeit eingeschlagen wurde, wird sich auch so schnell nichts dran ändern. Der Hass auf Deutsche ist auch mit der Perpektivlosigkeit und den von mir erwähnten schwächen vieler Deutschen zu erklären.
Diesen Hass würde ich aber nicht als allgemeingültig ansehen. Ich bin ja auch Deutscher und habe trotzdem fast nur Migranten als Freunde. Ich werde aber, dass muss ich ehrlicher Weise sagen, auch nicht als Deutscher angesehen. Ich bin in Wedding aufgewachsen, bin im Alter von 14 Jahren zum Islam konvertiert, habe viele gleiche Erfahrungen gemacht und werde somit als einer von ihnen angesehen. Ich gelte also quasi als arischer Kanacke(nicht als beleidigung gemeint

). Es gibt auch einige Jugendzentren in dem Deutsche arbeiten und die werden auch als OK befunden. Es dauert zwar einige Zeit aber man kann sie auch vom Gegenteil überzeugen. Ich habe, aber im Gegensatz zu den anderen den Weg der Bildung eingeschlagen und mach Abi, aber wer , denkt ihr, wird mich einstellen, wenn ich in der Bewerbung schreibe ich bin in Wedding zur Schule gegangen und wenn sie dann noch mein polizeiliches Führungszeugniss sehen wollen ist es ganz aus. Ich war nicht immer ein braver Junge, aber das ich trotzdem Abi habe ist den meisten egal.
Ihr seht, das ist alles nicht so einfach und kann schon gar nicht mit einem Satz erklärt werden. Sie sind nicht alle dumm oder blöd, so wie es anscheinent hier viele sehen.