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Registrierungsdatum: 27. September 2006

Beiträge: 744

Bike: DRZ 400 SM K`06

91

Montag, 16. November 2009, 17:15

Fußball schau ich nur zur WM/EM inner Kneipe oder beim Public viewing :D
Nun da er jetzt endlich beerdigt ist müssen die ganzen Leute auch nicht mehr ihr unehrliches beileidsgetuhe vor der Kamera heucheln..... ging mir schon auf die nerven ^^
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Registrierungsdatum: 22. Februar 2007

Beiträge: 310

Bike: Aprilia Tuono 125, Ducati Monster 900S

92

Montag, 16. November 2009, 17:31

Zitat

Nun da er jetzt endlich beerdigt ist müssen die ganzen Leute auch nicht mehr ihr unehrliches beileidsgetuhe vor der Kamera heucheln..... ging mir schon auf die nerven


Sollte man meinen. Aber der mediale Overkill geht weiter. Ich kann das echt nicht mehr sehen. Auf allen Kanälen kommt iwas über den Selbstmord von Enke oder die Frage wie seine Frau das jetzt durchsteht. :)27
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Registrierungsdatum: 1. Mai 2006

Beiträge: 3 753

Bike: zxr400 verköft

Wohnort: Köln/Berlin

93

Montag, 16. November 2009, 17:59

...der mediale Overkill...
:daumen:
Original von SETO

Zitat

hätte der threadersteller keine titten würden die moralsheriffe und die spamtrooper hier ja schon wieder alarm schlagen.
mehr muss man nicht sagen. Ducati - Porn on two wheels



Thanks to my dad, mastercard gold and swiss bank account!
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Registrierungsdatum: 14. Januar 2004

Beiträge: 3 048

Bike: KTM 990 SuperDuke 2010, KTM 450 EXC Racing 07 (sold) , Kawasaki GPX 600 R, Zündapp GTS 50

Wohnort: Bayern (Amberg)

94

Montag, 16. November 2009, 19:07

also ich finds auch immer lächerlicher.........gestern nachm fußball (also unserer mannschaft) hab ich im sportheim mal nen blick in die bild am sonntag werfen wollen, schlag 3-4 seiten auf und nur enke enke enke...............schau ich aufs titelblatt "großes 11seitiges robert enke special" oh mein gott :)39 langsam ists gut leude

Zitat

Original von Kus-style
ihr fotographiert hier eure scheisse, aber ich bin der perverse wenn ich ein bild von meinem yarak zeig Augen rollen.
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Registrierungsdatum: 22. Februar 2007

Beiträge: 310

Bike: Aprilia Tuono 125, Ducati Monster 900S

95

Montag, 16. November 2009, 19:27

Ebenso lächerlcih sind die ganzen Leute, die jetzt mit ihren Depressionen in die Öffentlichkeit wollen. Depressionen sind wohl das Thema Nr. 1 diesen Winter...
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Registrierungsdatum: 11. Dezember 2005

Beiträge: 268

Bike: YAMAHA FZ 6 Fazer ABS ´06

Wohnort: 68519 Viernheim

96

Dienstag, 17. November 2009, 00:08

Im Radio lief heute mittag ein sehr guter Kommentar dazu, der meine Meinung dazu auf den Punkt trifft:

Enkes Totenfeier - ein Trauerspiel

Mit einer der größten Trauerfeiern in der Geschichte der Bundesrepublik haben gestern Zehntausende in Hannover Abschied vom verstorbenen Nationaltorwart Robert Enke genommen. Im Stadion von Hannover 96 gedachten mehr als 35.000 Trauergäste des 32-Jährigen, der sich am vergangenen Dienstag das Leben genommen hatte.
5,35 Millionen Menschen sahen die Fernseh-Übertragung der Trauerfeier im Ersten. Das entspricht einem Marktanteil von 38 Prozent. Zeitgleich übertrugen auch NDR, DSF, N24 und n-tv.



Über die Toten soll man schweigen, es sei denn, man habe Gutes zu sagen. Aber über die Trauerhysterie rund um den Sarg des Torhüters Robert Enke darf man wohl reden, denn das, was da aus dem Ruder gelaufen ist, das war am Ende nur grotesk und abstoßend. Es wurde doch in Wahrheit gar nicht um einen unglücklichen Fußballer getrauert, nein, die Gemeinde feierte sich schamlos selbst: Seht mal, wie toll wir trauern, seht mal, welch gute Menschen wir sind, seht mal, wie nah wir unserem Fußballpromi stehen: Wir sind das Trauervolk. Enke, die deutsche Diana. Er war einer von uns. Und jetzt gehört er uns.


Mit den grausamen Umständen des Selbstmords auf dem Bahndamm brach eine Welle los, angetrieben von der geschäftigen Sensationspresse, überschwappend in sämtliche Massenmedien, mit Direktübertragungen von Trauerandacht und Trauermarsch, mit den rührseligen Bildern vom obligaten Kerzenaufstellen, Blumen- und Stofftierniederlegen und „Warum?“-Schildschreiben. Und dann war da das Neue, das alle Dämme brechen ließ: Die Pressekonferenz der Witwe, als die Leiche noch nicht kalt war. Sie deckte das Geheimnis des toten Mannes auf, das er mit ins Grab nehmen wollte, sie erklärte den Selbstmord mit seiner Depression, wollte wohl die Ehre retten. Hart war das an der Grenze der leichenfleddernden Indiskretion, war aber nicht falsch; das Motiv war redlich, die Haltung der Frau über jeden Zweifel erhaben. Aber Frau Enke hatte die Rechnung ohne die Geilheit der Indiskretins gemacht, die jetzt erst recht den Toten beschlagnahmten und ihn öffentlich sezierten. Enke wurde das wehrlose Opfer der Menge, vor der er in den Tod geflohen war.

Tragischer noch als der Tod war die Trauerinszenierung, der sich keiner mehr entziehen konnte, der in Fußballdeutschland nicht die lebenslange Sperre riskieren wollte. Die größte Nationaltrauer seit Konrad Adenauer sei das gewesen, sagt man. Wo sind wir denn?! Werden die Maßstäbe der Gesellschaft neuerdings in den Südkurven gesetzt? Die Bilder gestern vom Stadion mit dem Sarg in der Mitte auf dem Anstoßpunkt, die hatten bei aller suggestiven Kraft der emotionalen Großinszenierung auch eine unheimliche Geschmacklosigkeit; es war zu viel, zu groß, die Maßstäbe stimmten nicht, hier imitierte das Kleinbürgertum den Heimgang der Herrscher; hier zeigte sich, was dabei herauskommt, wenn man das Wort vom König Fußball ernst nimmt und sich nicht scheut, vom Fußballgott und Fußballgöttern zu blasphemisieren.

Die makabre Peinlichkeit hätte einen Hauch von wahrer Würde gewinnen können, wenn man im Anblick des Sarges auch davon gesprochen hätte, dass dort kein Märtyrer und kein Held liegt, sondern ein unglückseliger Mann, der für seine kleine Adoptivtochter nicht mehr da ist, der sich nicht mehr um das Dutzend Hunde kümmert, die er aus Tierliebe bei sich aufgenommen hatte, der seine Frau mit all dem allein lässt und einem unglücklichen Lokomotivführer ein lebenslanges Trauma beschert hat – vielleicht sogar die Depressionen, von denen soviel geredet wurde.

Es war ein Trauerspiel um Robert Enke. Noch wird es etwas dauern, aber dann ruht er in Frieden. Wenigstens er.



Quelle: http://www.wdr.de/radio/wdr4/wort/zur_sache/index.html
Das Blutplättchen ist ein Eiweißscheibchen, die Legehenne ist ein Eischeißweibchen
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Registrierungsdatum: 22. März 2009

Beiträge: 3 462

97

Dienstag, 17. November 2009, 00:22

jo triffts echt sehr gut
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Falk

Administrator

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Beiträge: 4 088

Wohnort: Leutenbach

98

Dienstag, 17. November 2009, 06:24

Leider ein allgemeines Problem der Medienmacht. Du fragst dich sehr oft, ob sich die Journalisten und deren Gefasel eigentlich selbst noch ernst nehmen.
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topracer

* Feldracer *

Registrierungsdatum: 26. September 2003

Beiträge: 2 252

Wohnort: Nörvenich

99

Dienstag, 17. November 2009, 07:47

Natürlich nicht. Aber die Jungs sind nicht blöd und wissen nunmal womit man den schnellen Euro macht 8)
Weil die Band, die auf der Bühne steht, die macht nur Reggae-Schmarren - warum könnt ihr kein Metal spieln? Ihr hab doch E-Gitarren...

Ich will Lärm
Ich will Lärm
Ich will die Ohren voll
Ich finde Krach so toll
Ich will Lärm
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Registrierungsdatum: 11. Dezember 2005

Beiträge: 268

Bike: YAMAHA FZ 6 Fazer ABS ´06

Wohnort: 68519 Viernheim

100

Dienstag, 17. November 2009, 17:16

Was sollen die auch sonst schreiben? Momentan gibt es keine politischen Skandale, die Schweinegrippe rafft längst nicht so viele Menschen hin wie es sich die Boulevardpresse im Vorfeld gewünscht hatte und die Themen Klimawandel, Hunger in Drittweltländern sowie Massenkonsum zur Weihnachtszeit sind so dermaßen abgelutscht, dass nicht mal die BILD-Zeitung hier mehr gesellschaftschaftspolitischen Sprengstoff vermuten mag. Enkes Tod kommt doch hier genau richtig: Jetzt wird die Menscheit wieder von BILD in gut und böse eingeteilt, in die Masse der Trauernden (= gut) und in diejenigen, die sich der allgmeinen Trauerhysterie zu entziehen versuchen (= schlecht, zu denen ich dann wohl auch gehöre). Hier schlüpft BILD wieder wunderbar in ihre angestammte Rolle: Nicht in die einer seriösen journalistischen Instanz, die einem Informationsauftrag gerecht werden sollte, sondern in die selbstbestimmte Rolle einer zentralen Instanz des moralischen Urteils. Der Name Enke wird sich dadurch in das kulturelle Gedächtnis unserer Gesellschaft einbrennen, soviel ist sicher. Der Abgang Deislers, der auch an Depressionen litt, war ja vergleichsweise unspektulär, da das entscheidene Moment des Suizid, an welchem BILD sich hätte aufhängen könnte, bei ihm (glücklicherweise!) fehlte. Man hätte die Debatte, die wir heute zu führen versuchen, bereits damals führen können. Das hatte vielleicht sogar Enke den Freitod erspart. Doch was passiert jetzt? Wir nehmen den Freitod eines psychisch Kranken zum Anlass, um unsere Trauer ins Unermessliche zu steigern, auf ein Maß, bei dem man nicht mehr von Trauer, sondern allenfalls von Selbstmitleid reden kann und muss. Angemessene Trauer wird mit unkontrollierten Emotionen überladen und versperrt die Sicht auf das wesentliche: Beweinen wir wirklich den "Toten vom Bahndamm" oder müssen wir uns hier nicht unser Scheitern und unsere Kapitulation vor eigenen selbstgemachten gesellschaftlichen Problemen eingestehen? Wie steht es denn um menschliche Wärme und Nähe, nicht nur im Sport sondern in unserer Leistungsgesellschaft allgemein, in der nur noch Geld und Profit zu zählen scheinen? Was lernen wir aus der Wirtschaftskrise und dem Zusammenbruch der internationalen Kapitalmärkte, die unserem Wahnsinn, mit Geld noch mehr Geld machen zu wollen, eine empfindliche Grenze gesetzt hat? Und wie gehen wir mit den vielen Menschen um, die durch den dadurch bedingten Zusammenbruch prominenter Großunternehmen so nach und nach ihren Arbeitsplatz und damit ihre Existenzgrundlage verlieren?

Statt uns diesen Fragen zu stellen und hier Antworten zu suchen, versammeln wir uns aber lieber in Fussballstadien und starren mit Tränen in den Augen auf den Sarg eines Fussballspielers, der es nicht einmal geschafft hat, seine eigenen Probleme in den Griff zu kriegen und mit seinem Freitod genau vor dem kapituliert hat, was uns allen im innersten zu schaffen macht. Und diese Art von inszenierter Trauer nützt uns im Endeffekt überhaupt nichts. Sie schadet nur. Mehr, als wir denken.



So sehe ich das.
Das Blutplättchen ist ein Eiweißscheibchen, die Legehenne ist ein Eischeißweibchen
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Registrierungsdatum: 27. September 2006

Beiträge: 744

Bike: DRZ 400 SM K`06

101

Dienstag, 17. November 2009, 17:55


Statt uns diesen Fragen zu stellen und hier Antworten zu suchen, versammeln wir uns aber lieber in Fussballstadien und starren mit Tränen in den Augen auf den Sarg eines Fussballspielers, der es nicht einmal geschafft hat, seine eigenen Probleme in den Griff zu kriegen und mit seinem Freitod genau vor dem kapituliert hat, was uns allen im innersten zu schaffen macht.

auch wenns viele nicht hören wollen, aber so isses. Dem Mut, den letzten Schritt zu tun steht die Feigheit entgegen, seine Probleme anzugehen und den Kampf Tag für Tag weiterzuführen, auch wenns mal Sinnlos erscheint und schlecht läuft.
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