soo, da hab ich wohl ein bisschen erklärungsbedarf. ich probier's mal der reihe nach (vorher möchte ich aber noch sagen, dass keiner hier rockbands als den grund für den amoklauf anführt, oder wie soll ich den einen post von duc900ss verstehen?).
erstmal ein paar beispiele für leute aus dem rockbiz, die einfach komische dinge aus launen heraus fabrizieren: spontan fallen mir ozzy osbourne und axl rose ein, aber da lassen sich sicher noch mehr finden. irgendwo ist das schon faszinierend, wie wicked schon gesagt hat, aber solche leute tun niemandem weh (ok, abgesehen von tauben, journalisten und aufdringlichen fans)...
dann: ich bin immer noch der meinung, dass der abschiedsbrief pubertärer dünnpfiff ist. und die leute, die jetzt erzählen wollen, dass der typ absolut recht hat, sollten vllt auch mal ein wenig versuchen, hinter die kulissen des lebens zu schauen. wie skampi sagt: der typ denkt viel zu kurz und kratzt nur an der oberfläche. das ist absolut kindliches schwarz-weiß-denken, ich gegen den rest der welt. aber alles augenscheinlich gute (auch wenn er nichts gutes kennt), hat auch seine schlechten seiten und alles augenscheinlich schlechte hat manchmal mehr gutes als man glaubt. sei es in der politik, im sozialen umfeld etc. man kann nicht alles sofort als gut oder schlecht einstufen, dazwischen gibt's auch noch was. jegliche regeln, die herrschen, sind aus kompromissen entstanden. denn genau so viele menschen, wie es auf der welt gibt, so viele verschiedene sichtweisen auf bestimmte sachverhalte gibt es auch, mögen die unterschiede klein oder groß sein. da kann man nicht einfach hergehen und sagen: "das system engt mich ein". wenn ich mir die freiheit nehme, gegen das mich einengende system vorzugehen, enge ich automatisch das system ein. und mit dem anonymen system (er gebraucht den ausdruck ja auch ganz gerne) meine ich eigentlich die menschen und die von ihnen geschaffenen strukturen.
wenn ich mir den abschiedsbrief durchlese, dann muss ich einfach immer an die jugendlichen denken, die gegen alles, was mainstream sein könnte, rebellieren. doch überlegt mal, ist mainstream von vornherein scheiße? können wir ohne jegliche regeln leben? ich bin der meinung, dass unser amokläufer in einer richtigen anarchie, in der keine regel außer dem recht des stärkeren gilt, als erster untergehen würde. denn menschen sind einfach herdentiere, die kompromisse schließen, um ein zusammenleben zu ermöglichen und der rest der menschheit (die anderen psychos, die noch so rumlaufen mal ausgeschlossen) könnte mit einem menschenfeindlichen, regelverachtenden außenseiter genauso wenig anfangen wie in der jetzigen welt. und bitte versteht mich nicht falsch: ich will damit nicht sagen, dass menschen nicht egoistisch wären, sonst gäbe es ja keine kriege. aber wir sind halt so gestrickt, dass wir mit möglichst geringem aufwand und wenig stress maximale befriedigung erhalten wollen und das geht nun mal nicht, wenn jeder mit dem gewehr vor dem haus sitzen muss, um sein eigentum zu beschützen. natürlich hätte man gerne die frau vom nachbarn und sein auto gleich dazu, aber in einer anarchie muss man damit rechnen, dass sich entweder der nachbar das eigentum zurückholt oder ein anderer einem alles wegnimmt. und dafür sind regeln meiner meinung nach gedacht: möglichst wenig stress für alle beteiligten. was sich sonst noch so ergibt, wie z.b. gerechtigkeit etc. ist meiner meinung nach nur eine folge daraus. wie sonst hätte es z.b. vor einiger zeit legale sklaverei geben können? ganz einfach: die weißen hatten von den schwarzen nichts zu fürchten...
so, schluss für jetzt