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Ist (noch) mein Arbeitgeber 
Montag, 11. Juli 2005, 16:01
Zitat
Original von O.mus
weiss net der Aston reisst mich nicht gerade vom hocker, klar isses exklusiver aber für mich fehlt der gewisse touch der mich anmachen würde.
entweder n klassiker wie nen Ferrari / Lambo oder was selteneres wie den Koenigsegg
Aston Martin ist ja ein traditionsreicher Hersteller. Mir fehlt's beim Ferrari, käm ich nie drauf so was mal Probefahren zu wollen - so ein Grand Tourer is irgendwie saugeil
nur leider auch gebraucht unbezahlbar 
Das wär wirklich das einzige, was ich dem Volvo vorziehen würd.
Registrierungsdatum: 22. April 2002
Montag, 11. Juli 2005, 18:44
Original von Der_XTC
oder auch ein Maserati haben einfach Stil, wenn man sich allein den Innenraum betrachtet
na ja, setz dich mal in einen Maserati rein, dann war's das mit dem Stil. Mal vom Quattroporte abgesehen. Guck dir mal den 3200 GT (370 ps) an. Sieht von außen göttlich aus mit seinen kleinen LED-Streifen, aber von innen ein Albtraum. Kein wunder, dass es den von 99/00 mit 50 tkm für gerade mal 30.000 € gibt.
Montag, 25. Juli 2005, 21:14
Besagte Probefahrt, auf die ich mich sehr gefreut hatte, fand heute tatsächlich statt. Beim Toyota/Lexus Händler in Stuttgart hatte ich zunächst eine Markeneinführung durch einen Verkäufer, wobei es bei Lexus ehrlich gesagt nicht allzu viel einführen gibt. Die Modellauswahl ist beschränkt auf wenige Fahrzeuge und noch viel weniger Motoren (wenn ich richtig gesehen habe, nur zwei + teils hybrid).
Das Außendesign der Rx-Modellreihe ist natürlich Geschmackssache. Es hat die typisch japanischen Designelemente, vermochte mich anfangs nicht zu überzeugen, aber je öfter ich an den Wagen gelaufen bin, desto besser gefiel er mir. Er wirkt von vorne bullig, ist durch die runde Form dennoch dynamisch gehalten ohne wie ein hässlicher Kasten zu wirken. Von den teils verdunkelten Scheiben war ich allerdings nie ein Fan: entweder alle oder gar keine. Insgesamt sieht man dem Lexus die typische SUV-Eigenschaft eines eigentlich höhergelegten Kombis schon an - aber das ist gar nicht tragisch, eher im Gegenteil.
Vor dem Einsteigen zeigte mir der Verkäufer den baugleichen, aber nur benzinbetriebene Rx300 in einer möglichen Luxusinnenausstattung mit Holzlenkrad und Holzelementen im Armaturenbrett. Die Verarbeitung ist hochwertig mit schönen Nähten, hochwertigen Schaltern und einem schön aufgemachten Kombiinstrument. Japaner-Typisch: die urhässliche, überhaupt nicht in den Kontext passende LED-Uhr, die es schon gibt seitdem ich das erste Mal vor 18 Jahren in unserem alten Suzuki gefahren bin! Ich wurde in die wichtigsten Bedienelemente eingewiesen, was grundsätzlich nicht unbedingt notwendig gewesen wäre - Autos fahren ja schließlich alle nach demselben Prinzip. Wichtig wäre eigentlich eher, detaillierte Einführungen in den Bordcomputer zu erhalten, denn der ist in seiner Bedienung nicht unbedingt intuitiv - da war der Verkäufer aber selbst etwas überfordert. Er übergab mir sodann den Zündschlüssel.
Das von mir gefahrene Modell war vollausgestattet bis auf die Ausgestaltung des Innenraums - dieses war ohne Holzlenkrad und -elemente. Insgesamt sah es aber trotzdem hochwertig und einladend aus. Ein wenig schade ist die Tatsache, dass die Türen beim Schließen nicht satt ins Schloss fallen, sondern hell blechern klingen als würde man ein weit weniger edles Fahrzeug schließen. Nach dem Einstecken und Drücken des Zündschlüssels auf die dritte Position kam ein kurzer Piepton und das "READY" Symbol im linken Instrument. Sobald man die Fußfeststellbremse löst und das Planetengetriebe auf "D" einstellt, fährt der Wagen wie ein normaler Automatikbenziner in Schrittgeschwindigkeit los. Direkt beim Händler konnte ich mich gleich mit der Größe des Fahrzeugs vertraut machen, als ich die außerordentlich enge und mit Edelstahlpfeilern gespickte Ausfahrt millimetergenau passieren durfte, zumal dummerweise auch noch ein Audi A2 so dermaßen s**blöd geparkt hatte, dass ich mehrmals hin- und herrangieren musste. Ich war kurz davor die Kiste vor mir herzuschieben! Die Rückfahrkamera war dabei aber eine sehr große Hilfe, überhaupt ein intelligentes System (dazu gleich mehr).
Der Wagen schaltete den Motor nach dem Anfahren auf die Straße gleich zu, was mich überraschte. Ich ging insgesamt davon aus, länger auf Strom fahren zu können. Der Start des Motors ist unmerklich, macht sich nur durch den hinzukommenden Klang bemerkbar. Die ständig aktive "Energie-Überwachung"-Anzeige zeigt viele Pfeile die hektisch hin- und herwechseln. So wirklich drauf achten sollte man beim Fahren nicht, weil um durchzublicken und wirklich etwas aus der Anzeige herausziehen zu können, müsste man ihr einige Aufmerksamkeit schenken. Es ist allerdings sehr interessant zu beobachten, wie die vielen Komponenten für den Fahrer kaum merklich sehr effizient zusammenspielen und dadurch den Spritverbrauch (auch auf der Seite sichtbar) niedrig halten. Genau das richtige für Spielkinder wie mich.
Die ersten 40 km fuhr ich zumeist auf der Schnellstraße in relativ gemächlichem Tempo von ca. 130 bis 140 km/h. Im Lexus sitzt man gut und hat tollen Überblick über den Verkehr. Die vielen kleinen elektronischen Helferlein übernehmen einem die Arbeit und das übrigens sehr gut; angefangen beim Licht- bis hin zum Regensensor. Überhaupt ist das Auto mit vielen klugen Sachen ausgestattet, die mich sehr aufmerken ließen. Viele schön gemachte, große Ablageflächen und im Bordcomputer - ohnehin eine Welt für sich - Informationen ohne Ende. Unter den "ohne Ende Informationen" musste dann leider die Bedienbarkeit des Wagens insgesamt nach meinem Gefühl leiden.
Wenn ich mich in ältere Fahrer versetze, für die Technik oft nicht einfach genug sein kann, halte ich es für recht schwierig, in die Fahrzeugbedienung einzusteigen. Soviele Schalter, soviele Hebel und alles ist doppelt und dreifach belegt, wobei man hinter das System zunächst einmal nicht wirklich kommt. Erst nach einiger Zeit, und auch nur durch das vom Computer angelernte "Trial and Error"-Prinzip entdeckt man dann die Idee hinter der Bedienung. Die ist aber zu allem hin auch noch teils umständlich gestaltet, obwohl das große Display sogar ein Touchscreen ist. So muss man bspw. bei JEDEM Start des Navigationssystems bestätigen, dass es gefährlich sein kann es zu benutzen und man sowieso eigentlich gar nicht aufs Navi gucken darf bla bla. Ob man das ausschalten kann, weiß ich nicht. Nicht anders übrigens bei der Rückfahrkamera, die ab und an mal ähnliche Anzeigen brachte und bestätigt werden wollte. Was ich erst später herausfand: das Navi lässt sich auch erst dann einstellen, wenn man steht. Fährt man schneller als Schrittgeschwindigkeit, geht einfach gar nichts.
Gut, kenne ich vom Volvo-Telefon auch und ist an sich ok, aber da kommt dann wenigstens eine Nachricht "Menü ist nur im Stehen erlaubt" und selbst das ist abstellbar. Jetzt kann man natürlich sagen, erst Bedienungsanleitung lesen, dann fahren: nur die Anleitung ist ungelogen so dick und groß wie ein Harry Potter-Buch. Da muss man schon richtig studieren, um den Wagen voll auszuschöpfen. Ist man aber dahintergestiegen, offenbart sich eine große Funktionsvielfalt. Das Navi berechnet außerordentlich schnell die Route, gibt sehr klare und gut verständliche Anweisungen und berücksichtigt Fehler in der Richtungswahl sofort. Auch die Klimatisierung (die mir übrigens rein von der Wirkungsart her gut gefallen hat) stellt man zum Teil auf dem Display ein, wobei mir das ehrlich gesagt nicht gut gelungen schien. In einer Reihe stehen sechs Symbole, wobei ein Teil für Luftrichtungen (oben, mitte, Fußraum) und ein anderer Teil für andere Dinge dient. Überhaupt die Tatsache, erst "Climate" drücken zu müssen und mich dann auf dem Display für eines der gleich aussehenden Symbole entscheiden zu müssen fand ich ein wenig nervig, zumal ich meine Hand weit vom Lenkrad nehmen und auch ordentlich fest draufdrücken muss, um eine Reaktion des Systems hervorzurufen. Unverständlich auch, warum manche Sachen in "Climate" drin sind und andere, sehr ähnliche Sachen - die man alle gleich oft braucht - im Armaturenbrett. Sei's drum. Toll übrigens bei der Rückfahrkamera, dass sie offenbar Parkplätze intelligent erkennt und dann im Display mit grünen Linien einweist. Da wird Parken zum Kinderspiel, auch wenn nur ein kleiner Wassertropfen ausreicht, um die ganze Sichtfläche kaputtzumachen.
Kommen wir zum Fahren zurück: das Hybridsystem funktioniert wie oben geschildert einwandfrei und macht sich kaum bemerkbar. Lediglich in der Stadt spürt man desöfteren mal ein kurzes Poltern durch die Motorabschaltung. Mich persönlich haben aber zwei Dinge sehr gestört und zumindest eine Sache etwas enttäuscht: 1.) ist der Motor wirklich ausgesprochen laut (siehe Video) und dreht immer sofort dann sehr hoch, wenn man nur wenig Gas gibt. Das Planetengetriebe kann man sich von der Charakteristik wie ein Rollerriemengetriebe vorstellen. Die Rollermotoren drehen ja auch immer sofort voll auf, obwohl man gar nicht viel will. Nimmt man das Gas weg und gleitet, dreht der Motor natürlich binnen einigen Sekunden wieder herunter. 2.) Durch diese Charakteristik hängt der Motor leider ganz und gar nicht am Gas, sondern irgendwo über ein seeeehr weites Gummiband total dazwischen. Man drückt JETZT aufs Gaspedal und bekommt Leistung zwei bis drei Sekunden später. Man zieht von 80 auf 120 km/h durch und wird die ganze Zeit von einem sehr hoch drehenden und lauten Motor genervt. Das ist für mich bei einem Oberklassefahrzeug nicht tragbar. Ich mag Motorenklänge sehr gern - aber bitte immer nur wenn sie zum Fahrzeug passen. 3.) Was mich ein wenig enttäuscht hat, war das relativ(!) schlechte Beschleunigungs- und Durchzugsvermögen trotz der Daten von 200 kW und beinahe 800 Nm Drehmoment. Natürlich muss man das Gewicht von 2,1t berücksichtigen, nichtsdestotrotz bin ich "nur" 400 Nm Drehmoment bei exakt derselben Motorendleistung auf 1,6t gewohnt und ging daher bei doppelt so hohem Drehmoment doch schon von etwas mehr Druck aus. Das Auto werkelt lustig vor sich hin und ganz unbemerkt bleibt das auch nicht. Wüsste ich aber nicht, dass da 800 Nm rauskommen sollen, hätte ich auf maximal 400 geschätzt. Das alles begleitet vom sehr lauten Motor und der Anzeigenadel auf "200 kW". Die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h habe ich wetterbedingt nicht ausprobiert, auf 160 kommt man letztlich aber in akzeptabler Zeit. Überholvorgänge auf der Landstraße sind definitiv gut und sicher machbar, und bitte nicht falsch verstehen: langsam ist der Wagen wirklich nicht. Aber den gewaltigen Druck den die 800 Nm implizieren, darf man nicht erwarten.
Verbaut war das beste Soundsystem und bis ich da mal drauf gekommen bin, dass man auf "LOAD" drücken muss um eine CD einlegen zu können, vergingen schon einige Minuten (meines ist ein Slot-In, bei dem man einfach nur reinschiebt). Ich habe meine typische Test-CD eingelegt, die eigentlich alles berücksichtigt, perfekt ausgemischt ist und die ich für so was immer dabei habe. Insgesamt war ich vom Klang enttäuscht. Trotz einiger Spielerei an den Equalizereinstellungen kriege ich auch beim besten Willen keinen satten Bass, keine schönen Mitten und keine klaren Höhen hin. Der Sound scheint vom Fahrer irgendwie weg zu sein, anstatt dass man sich mitten drin in einem Konzertsaal füllt. Dieses Dolby Surround Pro Logic in den Volvo Premiumsystemen (HU-850) macht scheinbar wirklich soviel aus und mir ist bis heute unverständlich, dass andere Hersteller das nicht immitieren um dieses tatsächlich einzigartige Klanggefühl zu bekommen.
Wetterbedingt bin ich den Wagen in keiner Weise voll ausgefahren. Weder bin ich besonders scharf in Kurven noch habe ich irgendwelche waghalsige Aktionen gebracht. Das was ich gefahren bin, wurde aber gut gemeistert. Die Servolenkung ist ein Mittelding zwischen sanft und hart, gibt jedenfalls ein relativ gutes Gefühl für die Straße. Die Bremsen sind scharf und gut dosierbar, das Fahrwerk überraschend straff ohne unkomfortabel zu sen und daher in Kurven für die Fahrzeugverhältnisse recht fitt. Aufgetreten ist leider das Fronttrieblertypische starke Zerren an der Vorderachse, wenn man vollgas gibt. Obwohl ich jetzt speziell keinen Wald befahren bin, würde ich es rein vom Gefühl her auch nicht empfehlen. Andererseits ist ein SUV nach heutigen Maßstäben sowieso kein Geländefahrzeug mehr sondern ein höhergelegter Kombi.
Und zuletzt natürlich das, weswegen man eigentlich Hybrid fährt, nämlich der Spritverbrauch! Aber: gute Frage... ich bin insgesamt 50% Schnellstraße, 40% Landstraße und 10% Stadt gefahren. Dabei war ich auf der Schnellstraße selten über 160, bin auf der Landstraße an das Wetter angepasst gefahren ohne zu schleichen. Alles in allem eben mein typischer Fahrstil mit relativ gehaltenen Geschwindigkeiten, aber druckvoller Beschleunigung. Der Bordcomputer errechnete 11l Spritverbrauch. Beim Tanken kam ich auf 13 Liter, kann allerdings auch damit zusammenhängen, dass der Wagen nicht ganz voll war vor meiner Probefahrt. Alles in allem scheinen die 11 Liter realistisch und das ist wirklich ein sehr fairer Verbrauch für das Gebotene. Genauso fair wie der Preis: 62.000 € für die Quasivollausstattung. Und da kann man nun wirklich nichts sagen. Wer den lauten Motor und das wenig direkte Fahren nicht stört, einen sparsamen und geräumigen SUV sucht, wird im Lexus bestimmt glücklich.
Video: Voll beschleunigt 80-120 Man erkennt, wie wenig spontan der Wagen auf Gas reagiert.
Das Außendesign der Rx-Modellreihe ist natürlich Geschmackssache. Es hat die typisch japanischen Designelemente, vermochte mich anfangs nicht zu überzeugen, aber je öfter ich an den Wagen gelaufen bin, desto besser gefiel er mir. Er wirkt von vorne bullig, ist durch die runde Form dennoch dynamisch gehalten ohne wie ein hässlicher Kasten zu wirken. Von den teils verdunkelten Scheiben war ich allerdings nie ein Fan: entweder alle oder gar keine. Insgesamt sieht man dem Lexus die typische SUV-Eigenschaft eines eigentlich höhergelegten Kombis schon an - aber das ist gar nicht tragisch, eher im Gegenteil.
Vor dem Einsteigen zeigte mir der Verkäufer den baugleichen, aber nur benzinbetriebene Rx300 in einer möglichen Luxusinnenausstattung mit Holzlenkrad und Holzelementen im Armaturenbrett. Die Verarbeitung ist hochwertig mit schönen Nähten, hochwertigen Schaltern und einem schön aufgemachten Kombiinstrument. Japaner-Typisch: die urhässliche, überhaupt nicht in den Kontext passende LED-Uhr, die es schon gibt seitdem ich das erste Mal vor 18 Jahren in unserem alten Suzuki gefahren bin! Ich wurde in die wichtigsten Bedienelemente eingewiesen, was grundsätzlich nicht unbedingt notwendig gewesen wäre - Autos fahren ja schließlich alle nach demselben Prinzip. Wichtig wäre eigentlich eher, detaillierte Einführungen in den Bordcomputer zu erhalten, denn der ist in seiner Bedienung nicht unbedingt intuitiv - da war der Verkäufer aber selbst etwas überfordert. Er übergab mir sodann den Zündschlüssel.
Das von mir gefahrene Modell war vollausgestattet bis auf die Ausgestaltung des Innenraums - dieses war ohne Holzlenkrad und -elemente. Insgesamt sah es aber trotzdem hochwertig und einladend aus. Ein wenig schade ist die Tatsache, dass die Türen beim Schließen nicht satt ins Schloss fallen, sondern hell blechern klingen als würde man ein weit weniger edles Fahrzeug schließen. Nach dem Einstecken und Drücken des Zündschlüssels auf die dritte Position kam ein kurzer Piepton und das "READY" Symbol im linken Instrument. Sobald man die Fußfeststellbremse löst und das Planetengetriebe auf "D" einstellt, fährt der Wagen wie ein normaler Automatikbenziner in Schrittgeschwindigkeit los. Direkt beim Händler konnte ich mich gleich mit der Größe des Fahrzeugs vertraut machen, als ich die außerordentlich enge und mit Edelstahlpfeilern gespickte Ausfahrt millimetergenau passieren durfte, zumal dummerweise auch noch ein Audi A2 so dermaßen s**blöd geparkt hatte, dass ich mehrmals hin- und herrangieren musste. Ich war kurz davor die Kiste vor mir herzuschieben! Die Rückfahrkamera war dabei aber eine sehr große Hilfe, überhaupt ein intelligentes System (dazu gleich mehr).
Der Wagen schaltete den Motor nach dem Anfahren auf die Straße gleich zu, was mich überraschte. Ich ging insgesamt davon aus, länger auf Strom fahren zu können. Der Start des Motors ist unmerklich, macht sich nur durch den hinzukommenden Klang bemerkbar. Die ständig aktive "Energie-Überwachung"-Anzeige zeigt viele Pfeile die hektisch hin- und herwechseln. So wirklich drauf achten sollte man beim Fahren nicht, weil um durchzublicken und wirklich etwas aus der Anzeige herausziehen zu können, müsste man ihr einige Aufmerksamkeit schenken. Es ist allerdings sehr interessant zu beobachten, wie die vielen Komponenten für den Fahrer kaum merklich sehr effizient zusammenspielen und dadurch den Spritverbrauch (auch auf der Seite sichtbar) niedrig halten. Genau das richtige für Spielkinder wie mich.
Die ersten 40 km fuhr ich zumeist auf der Schnellstraße in relativ gemächlichem Tempo von ca. 130 bis 140 km/h. Im Lexus sitzt man gut und hat tollen Überblick über den Verkehr. Die vielen kleinen elektronischen Helferlein übernehmen einem die Arbeit und das übrigens sehr gut; angefangen beim Licht- bis hin zum Regensensor. Überhaupt ist das Auto mit vielen klugen Sachen ausgestattet, die mich sehr aufmerken ließen. Viele schön gemachte, große Ablageflächen und im Bordcomputer - ohnehin eine Welt für sich - Informationen ohne Ende. Unter den "ohne Ende Informationen" musste dann leider die Bedienbarkeit des Wagens insgesamt nach meinem Gefühl leiden.
Wenn ich mich in ältere Fahrer versetze, für die Technik oft nicht einfach genug sein kann, halte ich es für recht schwierig, in die Fahrzeugbedienung einzusteigen. Soviele Schalter, soviele Hebel und alles ist doppelt und dreifach belegt, wobei man hinter das System zunächst einmal nicht wirklich kommt. Erst nach einiger Zeit, und auch nur durch das vom Computer angelernte "Trial and Error"-Prinzip entdeckt man dann die Idee hinter der Bedienung. Die ist aber zu allem hin auch noch teils umständlich gestaltet, obwohl das große Display sogar ein Touchscreen ist. So muss man bspw. bei JEDEM Start des Navigationssystems bestätigen, dass es gefährlich sein kann es zu benutzen und man sowieso eigentlich gar nicht aufs Navi gucken darf bla bla. Ob man das ausschalten kann, weiß ich nicht. Nicht anders übrigens bei der Rückfahrkamera, die ab und an mal ähnliche Anzeigen brachte und bestätigt werden wollte. Was ich erst später herausfand: das Navi lässt sich auch erst dann einstellen, wenn man steht. Fährt man schneller als Schrittgeschwindigkeit, geht einfach gar nichts.
Gut, kenne ich vom Volvo-Telefon auch und ist an sich ok, aber da kommt dann wenigstens eine Nachricht "Menü ist nur im Stehen erlaubt" und selbst das ist abstellbar. Jetzt kann man natürlich sagen, erst Bedienungsanleitung lesen, dann fahren: nur die Anleitung ist ungelogen so dick und groß wie ein Harry Potter-Buch. Da muss man schon richtig studieren, um den Wagen voll auszuschöpfen. Ist man aber dahintergestiegen, offenbart sich eine große Funktionsvielfalt. Das Navi berechnet außerordentlich schnell die Route, gibt sehr klare und gut verständliche Anweisungen und berücksichtigt Fehler in der Richtungswahl sofort. Auch die Klimatisierung (die mir übrigens rein von der Wirkungsart her gut gefallen hat) stellt man zum Teil auf dem Display ein, wobei mir das ehrlich gesagt nicht gut gelungen schien. In einer Reihe stehen sechs Symbole, wobei ein Teil für Luftrichtungen (oben, mitte, Fußraum) und ein anderer Teil für andere Dinge dient. Überhaupt die Tatsache, erst "Climate" drücken zu müssen und mich dann auf dem Display für eines der gleich aussehenden Symbole entscheiden zu müssen fand ich ein wenig nervig, zumal ich meine Hand weit vom Lenkrad nehmen und auch ordentlich fest draufdrücken muss, um eine Reaktion des Systems hervorzurufen. Unverständlich auch, warum manche Sachen in "Climate" drin sind und andere, sehr ähnliche Sachen - die man alle gleich oft braucht - im Armaturenbrett. Sei's drum. Toll übrigens bei der Rückfahrkamera, dass sie offenbar Parkplätze intelligent erkennt und dann im Display mit grünen Linien einweist. Da wird Parken zum Kinderspiel, auch wenn nur ein kleiner Wassertropfen ausreicht, um die ganze Sichtfläche kaputtzumachen.
Kommen wir zum Fahren zurück: das Hybridsystem funktioniert wie oben geschildert einwandfrei und macht sich kaum bemerkbar. Lediglich in der Stadt spürt man desöfteren mal ein kurzes Poltern durch die Motorabschaltung. Mich persönlich haben aber zwei Dinge sehr gestört und zumindest eine Sache etwas enttäuscht: 1.) ist der Motor wirklich ausgesprochen laut (siehe Video) und dreht immer sofort dann sehr hoch, wenn man nur wenig Gas gibt. Das Planetengetriebe kann man sich von der Charakteristik wie ein Rollerriemengetriebe vorstellen. Die Rollermotoren drehen ja auch immer sofort voll auf, obwohl man gar nicht viel will. Nimmt man das Gas weg und gleitet, dreht der Motor natürlich binnen einigen Sekunden wieder herunter. 2.) Durch diese Charakteristik hängt der Motor leider ganz und gar nicht am Gas, sondern irgendwo über ein seeeehr weites Gummiband total dazwischen. Man drückt JETZT aufs Gaspedal und bekommt Leistung zwei bis drei Sekunden später. Man zieht von 80 auf 120 km/h durch und wird die ganze Zeit von einem sehr hoch drehenden und lauten Motor genervt. Das ist für mich bei einem Oberklassefahrzeug nicht tragbar. Ich mag Motorenklänge sehr gern - aber bitte immer nur wenn sie zum Fahrzeug passen. 3.) Was mich ein wenig enttäuscht hat, war das relativ(!) schlechte Beschleunigungs- und Durchzugsvermögen trotz der Daten von 200 kW und beinahe 800 Nm Drehmoment. Natürlich muss man das Gewicht von 2,1t berücksichtigen, nichtsdestotrotz bin ich "nur" 400 Nm Drehmoment bei exakt derselben Motorendleistung auf 1,6t gewohnt und ging daher bei doppelt so hohem Drehmoment doch schon von etwas mehr Druck aus. Das Auto werkelt lustig vor sich hin und ganz unbemerkt bleibt das auch nicht. Wüsste ich aber nicht, dass da 800 Nm rauskommen sollen, hätte ich auf maximal 400 geschätzt. Das alles begleitet vom sehr lauten Motor und der Anzeigenadel auf "200 kW". Die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h habe ich wetterbedingt nicht ausprobiert, auf 160 kommt man letztlich aber in akzeptabler Zeit. Überholvorgänge auf der Landstraße sind definitiv gut und sicher machbar, und bitte nicht falsch verstehen: langsam ist der Wagen wirklich nicht. Aber den gewaltigen Druck den die 800 Nm implizieren, darf man nicht erwarten.
Verbaut war das beste Soundsystem und bis ich da mal drauf gekommen bin, dass man auf "LOAD" drücken muss um eine CD einlegen zu können, vergingen schon einige Minuten (meines ist ein Slot-In, bei dem man einfach nur reinschiebt). Ich habe meine typische Test-CD eingelegt, die eigentlich alles berücksichtigt, perfekt ausgemischt ist und die ich für so was immer dabei habe. Insgesamt war ich vom Klang enttäuscht. Trotz einiger Spielerei an den Equalizereinstellungen kriege ich auch beim besten Willen keinen satten Bass, keine schönen Mitten und keine klaren Höhen hin. Der Sound scheint vom Fahrer irgendwie weg zu sein, anstatt dass man sich mitten drin in einem Konzertsaal füllt. Dieses Dolby Surround Pro Logic in den Volvo Premiumsystemen (HU-850) macht scheinbar wirklich soviel aus und mir ist bis heute unverständlich, dass andere Hersteller das nicht immitieren um dieses tatsächlich einzigartige Klanggefühl zu bekommen.
Wetterbedingt bin ich den Wagen in keiner Weise voll ausgefahren. Weder bin ich besonders scharf in Kurven noch habe ich irgendwelche waghalsige Aktionen gebracht. Das was ich gefahren bin, wurde aber gut gemeistert. Die Servolenkung ist ein Mittelding zwischen sanft und hart, gibt jedenfalls ein relativ gutes Gefühl für die Straße. Die Bremsen sind scharf und gut dosierbar, das Fahrwerk überraschend straff ohne unkomfortabel zu sen und daher in Kurven für die Fahrzeugverhältnisse recht fitt. Aufgetreten ist leider das Fronttrieblertypische starke Zerren an der Vorderachse, wenn man vollgas gibt. Obwohl ich jetzt speziell keinen Wald befahren bin, würde ich es rein vom Gefühl her auch nicht empfehlen. Andererseits ist ein SUV nach heutigen Maßstäben sowieso kein Geländefahrzeug mehr sondern ein höhergelegter Kombi.
Und zuletzt natürlich das, weswegen man eigentlich Hybrid fährt, nämlich der Spritverbrauch! Aber: gute Frage... ich bin insgesamt 50% Schnellstraße, 40% Landstraße und 10% Stadt gefahren. Dabei war ich auf der Schnellstraße selten über 160, bin auf der Landstraße an das Wetter angepasst gefahren ohne zu schleichen. Alles in allem eben mein typischer Fahrstil mit relativ gehaltenen Geschwindigkeiten, aber druckvoller Beschleunigung. Der Bordcomputer errechnete 11l Spritverbrauch. Beim Tanken kam ich auf 13 Liter, kann allerdings auch damit zusammenhängen, dass der Wagen nicht ganz voll war vor meiner Probefahrt. Alles in allem scheinen die 11 Liter realistisch und das ist wirklich ein sehr fairer Verbrauch für das Gebotene. Genauso fair wie der Preis: 62.000 € für die Quasivollausstattung. Und da kann man nun wirklich nichts sagen. Wer den lauten Motor und das wenig direkte Fahren nicht stört, einen sparsamen und geräumigen SUV sucht, wird im Lexus bestimmt glücklich.
Video: Voll beschleunigt 80-120 Man erkennt, wie wenig spontan der Wagen auf Gas reagiert.
