Von: Falk
König und Prinz von Stutttgart 2023: Greg Aranda (2.v.r.) und Maxime Desprey (2.v.l.) (c) ADAC
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Beim 39. ADAC Supercross Stuttgart dominieren die französischen Piloten erneut die Top-Klassen. Greg Aranda holt seinen insgesamt dritten SX1-Titel in Stuttgart. Maxime Desprey gewinnt die Gesamtwertung der SX2. Ein österreichisches Talent siegt bei den Jüngsten in der SX5.
Beim ADAC Supercross Stuttgart am 10. und 11. November unterstrichen die französischen Fahrer ihre Ausnahmestellung und sicherten sich die Titel in den Klassen SX1 und SX2. Insgesamt 15.950 Fans sorgten bei der 39. Ausgabe des Motorsport-Klassikers für eine großartige Stimmung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Mit Greg Aranda und Maxime Desprey kamen die beiden überragenden Fahrer des Wochenendes aus Frankreich. Aranda gewann beide Finalläufe der SX1 souverän – ein verdienter „König von Stuttgart“. Vor allem am zweiten Abend zeigte er eine wahre Machtdemonstration mit zwölf Sekunden Vorsprung im Ziel. „Dieses Jahr habe ich hart gearbeitet und es hat sich ausgezahlt,“ strahlte Aranda beim Sieger-Interview. Zudem sprach er den Fans ein großes Lob für den Support in der Halle aus: „Ich liebe das Stuttgarter Publikum.“ Der Vorjahressieger Cédric Soubeyras hatte am Samstag wie auch in der Gesamtwertung das Nachsehen und musste sich mit Platz zwei begnügen. Thomas Ramette auf dem Bronze-Rang machte den französischen Erfolg in der SX1 komplett.
Im Finale am Samstagabend erwischte Greg Aranda einen relativ schwachen Start, arbeite sich aber zunehmend nach vorne. Zum entscheidenden Manöver setzte der Yamaha-Pilot in der sechsten Runde an, als er den Führenden Soubeyras in einer Kurve überholte. Danach baute Aranda seinen ungefährdeten Vorsprung an der Spitze stetig aus. Der 34-jährige sicherte sich bereits zum dritten Mal nach 2014 und 2015 den Titel „König von Stuttgart“. Damit zog der Franzose mit dem Rekordsieger Jason Thomas aus den USA gleich, der die SX1 in Stuttgart von 2005 bis 2007 gleich dreimal in Folge gewann.
Paul Haberland hielt die deutschen Farben in der SX1 hoch. Trotz einer Fußverletzung biss sich der Erfurter durch und erreichte am Samstag Platz neun im Finallauf. Das bedeutete Rang elf in der Gesamtwertung. „Ich hatte nicht den besten Start. Ein paar Leute konnte ich noch überholen und bin dann für mich gefahren. Ich bin aber mit dem Wochenende insgesamt zufrieden“, sagte Haberland.
Drei Deutsche im Finale der SX2 – Franzose Desprey siegt auch am Samstag
Maxime Desprey stand in der SX2 an beiden Tagen ganz oben auf dem Podest. Kurz nach Beginn des Finallaufs am Samstagabend übernahm der Yamaha-Fahrer die Führung vom US-Boy Jace Owen und drehte schließlich einsam seine Runden an der Spitze. Der Franzose war im Vorjahr noch in der Königsklasse an den Start gegangen und kann sich nun verdientermaßen „Prinz von Stuttgart“ nennen. „Nach den zwei Siegen gestern und heute bin ich wirklich glücklich. Ich habe mich gut gefühlt auf dem Motorrad,“ sagte Desprey als Sieger der SX2-Gesamtwertung. „Es war sehr cool, wieder hier in Stuttgart zu sein.“ Für seinen Landsmann Calvin Fonvielle blieb in der Endabrechnung nur der Vize-Titel. Mit dem Amerikaner Jace Owen durchbrach ein Fahrer die französische Dominanz und sicherte sich den dritten Rang.
Schon vor dem SX2-Finale am Samstag kochte die Schleyer-Halle: Gleich drei deutsche Piloten standen am Startgatter. Lokalmatador und Publikumsliebling Paul Bloy zeigte eine starke Vorstellung, lag zwischenzeitlich auf Platz vier und beendete das Rennen als Sechster. „Ich hatte echt einen richtig guten Start. Das hohe Tempo kann ich leider noch nicht ganz mitgehen. Ich bin mega happy mit dem sechsten Platz,“ freute sich der Biberacher. Direkt hinter Bloy fuhr Dominique Thury über die Ziellinie: „Es ist toll, vor ausverkauftem Haus zu fahren. Hut ab vor Paul. Ich dachte, ich kriege ihn kurz vor Schluss noch.“ Nico Koch auf Rang neun machte das starke deutsche Ergebnis perfekt. In der Gesamtwertung des ADAC Supercross Stuttgart belegten die besten Fahrer aus Deutschland in der SX2 Platz sechs (Bloy), sieben (Koch) und zwölf (Thury).
Nachwuchsklasse SX5: Jonas Sulzenbacher fährt allen davon
Bei den Jüngsten im Alter von sechs bis neun Jahren jubelte nach acht Runden Jonas Sulzenbacher über Platz eins. Der Österreicher, der für den MCC Hausham startet, kam mit vier Sekunden Vorsprung vor Timo Künzel vom MSC Schnaitheim ins Ziel. Das Podest in der Klasse SX5 vervollständigte der Schweizer Nino Bernhard (MSC Konstanz). Den besten Start hatte hingegen Fritz Siegle vom MSC Wieslauftal erwischt und lieferte sich zunächst einen spannenden Zweikampf mit dem späteren Sieger Sulzenbacher. Doch in Runde drei ging Siegle in Führung liegend das Motorrad aus, wodurch er weit zurückfiel. Trotz des Missgeschicks kämpfte sich der Wieslauftaler aber noch auf Rang vier in der Endabrechnung vor.
Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr wurde die SX5 erneut rein elektrisch ausgetragen. Alle Motocross-Talente kämpften auf Elektro-Crossbikes um die Plätze. Die SX5 wird beim ADAC Supercross Stuttgart am Samstag gefahren, einen Tag zuvor gehen die Nachwuchspiloten der Klasse SX4 an den Start. Hier hatte Maurice Heidegger aus Österreich Platz eins erobert, vor Paris Konstantinidis (MCC Frankenbach) und Jamie-Liam Riedi (Schweiz).
Freestyler mit actionreicher Show
Für Begeisterungsstürme und großen Applaus beim Publikum sorgten erneut die Freestyler beim ADAC Supercross Stuttgart. Julien Vanstippen (Belgien), Matej Cesak (Tschechien), Mat Rebeaud (Schweiz) und Tobi Merz (Österreich) heizten mit ihrer spektakulären Show ein. Sie präsentierten bei ihren waghalsigen Sprüngen anspruchsvolle Tricks wie den „Tsunami Flip“.
Die Gesamtergebnisse aller Klassen des 39. ADAC Supercross Stuttgart:
SX1:
1. Greg Aranda (Frankreich) – „König von Stuttgart“
2. Cédric Soubeyras (Frankreich)
3. Thomas Ramette (Frankreich)
SX2:
1. Maxime Desprey (Frankreich) – „Prinz von Stuttgart“
2. Calvin Fonvielle (Frankreich)
3. Jace Owen (USA)
SX4:
1. Maurice Heidegger (Österreich)
2. Paris Konstantinidis (MCC Frankenbach)
3. Jamie-Liam Riedi (Schweiz)
SX5:
1. Jonas Sulzenbacher (MCC Hausham)
2. Timo Künzel (MSC Schnaitheim)
3. Nino Bernhard (MSC Konstanz)
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