Neuvorstellungen lassen Preise fallen
Natürlich sind Neuheiten verlockend - clevere Sparer interessieren sich aber meist aus anderen Gründen für die Messevorstellungen: Die Vorjahresmodelle verlieren erheblich an Wert. Während die technischen Unterschiede meist sehr übersichtlich ausfallen, können die alten Modelle oft mit einem Rabatt von 20 Prozent erstanden werden. Welcher Rabatt konkret möglich ist, hängt allerdings auch von der Finanzierung ab. Häufig ist es so, dass der gesamte Verkaufspreis höher ausfällt, die Händler aber mit günstigen Finanzierungsangeboten und niedrigen monatlichen Raten werben. Dieses Argument verfängt allein deshalb, weil das Motorradhobby von vielen Bikern als verzichtbar betrachtet wird. Wer sein Motorrad bar bezahlt und durch einen preiswerten Online-Kredit finanziert, zahlt unter dem Strich in jedem Fall weniger Geld. Dafür sollte man sich vorher jedoch einen Überblick der verschiedenen Kreditanbieter verschaffen und vergleichen. Bei Händlern ist die 3-Wege-Finanzierung besonders beliebt, bei der am Ende einer vereinbarten Laufzeit eine hohe Schlussrate beglichen werden muss. Der Grund: Insgesamt zahlt der Kunde so drauf, zudem lassen sich die geringen Anzahlungen und monatlichen Raten gut bewerben. Ähnlich verhält es sich mit dem Leasing. Die geringen Raten dienen prinzipiell nur dem Wertverlust, der bei einer neuen Maschine natürlich hoch ist. Wirklich ratsam ist diese Variante nur, wenn es wirklich immer das aktuelle Modell sein muss.
Gebrauchtmaschinen von Privat: Kritische Betrachtung schützt vor Risiken
Noch günstiger als ein Vorjahresmodell ist meist eine gebrauchte Maschine. Der Kauf beim Händler ist sicherer, weil hier eine einjährige Gewährleistung vorgeschrieben ist. Da eben genau für diese Gewährleistung eingestanden werden muss, fallen dafür die Preise entsprechend höher aus. Oft werden auch freiwillige Garantieleistungen gewährt. Beim Kauf von privat kann sich nicht auf den Schutz vom Gesetzgeber verlassen werden, da hier die Gewährleistung ausgeschlossen werden kann und somit üblicherweise auch wird. Hier sollte ein fachkundiger Begleiter zur Probefahrt mitgenommen werden, der die Maschine gründlich durchcheckt. Bei Laufleistungen um 50.000 Kilometer ist der Verschleiß vieler Bauteile schon fortgeschritten: Kettensatz, Dichtigkeit der Gabel, Spiel von Radlagern oder Rastpunkte in Lenkkopflagern sollten zumindest zu einer Preisminderung veranlassen. Ob auch der Motor bald einer teuren Revision bedarf, lässt sich nicht pauschal sagen. Erst Recht nicht, dass höhergezüchtete Motoren zwangsläufig schneller kaputtgehen als vermeintlich solidere. Um einen Verschleiß bei einer Probefahrt zu erkennen, sollte unter anderem auf mechanische Laufgeräusche und dunklen Qualm geachtet werden. Auch die Kette - sofern vorhanden - sollte geprüft werden: Lässt sich die Kette mit dem Schraubenzieher einige Millimeter weit vom hinteren Ritzel abheben, wird ein neuer Kettensatz fällig. Die Kosten dafür betragen je nach Modell meist rund 200 Euro inklusive Montage in der Fachwerkstatt. Schnäppchenjäger fordern Preisnachlass - und kommen so richtig günstig zur neuen Maschine.