Zum ersten Mal seit 34 Jahren findet eine Motorrad-Weltmeisterschaft in der Königsklasse nur in Europa statt. Von Juli bis November 2020 werden insgesamt vierzehn Rennen ausgetragen – dies in sechs Ländern. Die WM 2020 in der MotoGP-Klasse wird die kürzeste sein, seit diese Rennklasse diesen Namen trägt. 1998, als die Königsklasse noch auf 500 ccm Hubraum beschränkt war, wurden letztmals nur 14 Rennen in einer Weltmeisterschaft ausgetragen. Auf Rennen in Deutschland oder Holland müssen die Fans in diesem Jahr verzichten.
Provinzen statt Kontinente
Speziell ist am WM-Kalender 2020 vor allem, dass es weder nach Asien und Ozeanien, noch nach Nord- und Südamerika geht. Alle 14 Rennen der Saison finden in Europa statt. Statt einem Großen Preis von Deutschland, Australien, Malaysia oder Argentinien gibt es nun Große Preise, die nach verschiedenen Provinzen in Italien und Spanien, respektive nach dem österreichischen Bundesland Steiermark benannt sind. Die Hälfte der 14 Rennen findet auf spanischem Boden statt, doch natürlich trägt nur eines davon den Titel des Großen Preises von Spanien. Es handelte sich dabei um das erste Rennen der Saison, am 19. Juli in Jerez de la Frontera.
Als Großer Preis von Europa wird im November ein Rennen auf dem Rundkurs im Hafen von Valencia ausgetragen. Ein zweites Rennen in Valencia eine Woche später nennt sich der Große Preis von Valencia, benannt nach der Provinz. Zuvor steigen ebenfalls innert Wochenfrist im Motorland Aragon die Großen Preise von Aragon und der Nachbarprovinz Teruel. Zum Saisonauftakt wurde der Große Preis von Spanien vom Großen Preis von Andalusien, ebenfalls in Jerez, gefolgt. Im italienischen Misano, in der Nähe von Rimini, wurden die Großen Preise von San Marino und der Region Emilia-Romagna ausgetragen.
Die kleinen Details sind entscheidend
Mit nur 14 statt wie im Vorjahr 19 Rennen werden kleine Fehler wesentlich härter bestraft. Ein Unfall, und sei er noch so fremd verschuldet, kann fatale Folgen auf den Ausgang einer Saison haben. Entsprechend vorsichtig gilt es für die Fahrer in der Königsklasse ans Werk zu gehen, denn ansonsten ist der Traum vom Weltmeistertitel schon bald ausgeträumt. Spitzenreiter Dovizioso und seine Verfolger sollten also auf der Hut sein, denn wenn sie einmal die Punkte verpassen sollten, könnte dies einen großen Schritt rückwärts in der Rangliste bedeuten. Es zählt jedes Rennen!