Zum ersten Mal seit 34 Jahren findet eine Motorrad-Weltmeisterschaft in der Königsklasse nur in Europa statt. Von Juli bis November 2020 werden insgesamt vierzehn Rennen ausgetragen – dies in sechs Ländern. Die WM 2020 in der MotoGP-Klasse wird die kürzeste sein, seit diese Rennklasse diesen Namen trägt. 1998, als die Königsklasse noch auf 500 ccm Hubraum beschränkt war, wurden letztmals nur 14 Rennen in einer Weltmeisterschaft ausgetragen. Auf Rennen in Deutschland oder Holland müssen die Fans in diesem Jahr verzichten.

Der Weltmeister ist schon raus

Einen besonders schmerzhaften Ausfall musste bereits der Titelverteidiger erfahren. Marc Marquez fuhr im ersten Rennen, dem Großen Preis von Spanien in Jerez de la Frontera, zwar die schnellste Rennrunde, schied allerdings nach einem Sturz aus. Bei diesem Sturz brach er sich einen Arm und fiel gleich für mehrere Rennen aus. Seine Titelverteidigung war so schon nach 21 Runden zu Ende. Das Rennen gewann der Franzose Fabio Quartararo, der eine Woche später beim Großen Preis von Andalusien an selber Stelle gleich nachdoppelte.

In der Folge konnten mit Andrea Dovizioso und Franco Morbidelli zwei Italiener je ein Rennen in Spielberg und in Misano für sich entscheiden. Den Großen Preis in der Tschechischen Republik gewann der Südafrikaner Brad Binder, während das zweite Rennen in Spielberg eine Beute für den Portugiesen Miguel Oliveira wurde. In Portugal wird die Saison 2020 denn auch zu Ende gehen. Erstmals seit 2012 wird es wieder einen Großen Preis von Portugal geben. Austragungsort dieses Rennens wird die Strecke in Portimão sein, die seit einigen Jahren bereits als Ersatzstrecke für die MotoGP-Klasse definiert worden war.

 

Dovizioso als Favorit

Nach sechs Rennen führt der Italiener Dovizioso das Klassement vor dem Sieger der ersten beiden Rennen, Fabio Quartararo, an. Quartararo hatte im ersten Rennen in Misano, dem Großen Preis von San Marino, einen Ausfall zu beklagen, der ihn in der Endabrechnung teuer zu stehen kommen könnte. Dovizioso hat bei den Buchmachern eine Sportwetten Quote von 2,63, während Quartararo auf 2,75 kommt (Stand: 17.9.). Auf den Plätzen dahinter folgen die beiden Spanier Joan Mir und Maverick Viñales. Marquez ist diesen Quoten ausgenommen.

Noch etwas weiter hinten liegen der „Doktor“ Valentino Rossi und der Neuseeländer Jack Miller. Dies mag ein wenig erstaunen, liegt Miller nach sechs Rennen doch auf dem dritten Platz im WM-Klassement. Der bestplatzierte Neuling in der MotoGP-Rangliste ist Brad Binder, dessen Wettquote allerdings auch schon 29,00 beträgt. Es lässt sich also mit Fug und Recht sagen, dass das Feld durch die Absenz des Titelverteidigers und Topfavoriten Marquez ausgeglichener geworden ist.

 

Provinzen statt Kontinente

Speziell ist am WM-Kalender 2020 vor allem, dass es weder nach Asien und Ozeanien, noch nach Nord- und Südamerika geht. Alle 14 Rennen der Saison finden in Europa statt. Statt einem Großen Preis von Deutschland, Australien, Malaysia oder Argentinien gibt es nun Große Preise, die nach verschiedenen Provinzen in Italien und Spanien, respektive nach dem österreichischen Bundesland Steiermark benannt sind. Die Hälfte der 14 Rennen findet auf spanischem Boden statt, doch natürlich trägt nur eines davon den Titel des Großen Preises von Spanien. Es handelte sich dabei um das erste Rennen der Saison, am 19. Juli in Jerez de la Frontera.

Als Großer Preis von Europa wird im November ein Rennen auf dem Rundkurs im Hafen von Valencia ausgetragen. Ein zweites Rennen in Valencia eine Woche später nennt sich der Große Preis von Valencia, benannt nach der Provinz. Zuvor steigen ebenfalls innert Wochenfrist im Motorland Aragon die Großen Preise von Aragon und der Nachbarprovinz Teruel. Zum Saisonauftakt wurde der Große Preis von Spanien vom Großen Preis von Andalusien, ebenfalls in Jerez, gefolgt. Im italienischen Misano, in der Nähe von Rimini, wurden die Großen Preise von San Marino und der Region Emilia-Romagna ausgetragen.

 

Die kleinen Details sind entscheidend

Mit nur 14 statt wie im Vorjahr 19 Rennen werden kleine Fehler wesentlich härter bestraft. Ein Unfall, und sei er noch so fremd verschuldet, kann fatale Folgen auf den Ausgang einer Saison haben. Entsprechend vorsichtig gilt es für die Fahrer in der Königsklasse ans Werk zu gehen, denn ansonsten ist der Traum vom Weltmeistertitel schon bald ausgeträumt. Spitzenreiter Dovizioso und seine Verfolger sollten also auf der Hut sein, denn wenn sie einmal die Punkte verpassen sollten, könnte dies einen großen Schritt rückwärts in der Rangliste bedeuten. Es zählt jedes Rennen!

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