Zwar ist die virtuelle Realität (VR) aktuell noch ein Stück weit vom Mainstream entfernt, doch es lässt sich eindeutig erkennen, dass die moderne Technologie langsam aber sicher immer mehr in unsere Leben tritt. Und zwar zeigt sich das nicht nur in den Wohnzimmern der Gamer, die vermehrt in VR-Spielen abtauchen, sondern auch im Motorsport, wo die virtuelle Realität inzwischen verschiedenste Einsatzbereiche hat. Damit könnte VR nicht nur die Art und Weise, wie wir MotoGP anschauen, verändern, sondern sie ist auch schon dabei, in der Entwicklung von Motorrädern ihren Einfluss zu hinterlassen. Schauen wir uns einmal an, was die virtuelle Realität im Motorsport bereits so kann.

Wie die virtuelle Realität immer präsenter wird

Zahlreiche Sci-Fi-Filme zeigen uns immer wieder verschiedenste Vorstellungen davon, wie Menschen in andere Realitäten rutschen. Zwar leben wir nicht in einer Welt wie in Ready Player One und wohl auch nicht in der Matrix, doch das Abtauchen in eine andere (virtuelle) Realität ist inzwischen immer einfacher und besser möglich. VR-Games machten den Anfang und lassen immer mehr Spieler mit allen Sinnen in die Welt der Games eintauchen. Angefangen hat es schon 1968, als an der Harvard University das erste VR-Gerät entwickelt wurde. Doch erst im letzten Jahrzehnt konnte VR wirklich an Fahrt gewinnen, nachdem die VR-Brille Oculus Rift durch eine Kickstarter-Kampagne auf den Markt gekommen war. Inzwischen hat Facebook Oculus VR aufgekauft und zahlreiche weitere VR-Headsets sind herausgekommen, die jetzt für die Welt der Games rasanten Schrittes die Zukunft näher rücken lassen. Ein VR-Headset zu Hause zu haben, um Games in der dritten Dimension zu spielen ist jetzt keine Seltenheit mehr. Doch wer hätte gedacht, dass man mit dem Headset sogar einmal waschechte Poker-Partien oder MotoGP-Rennen virtuell erleben können würde?

Virtuell MotoGP-Rennen erleben

Doch genau das ist jetzt möglich, und zwar mit der Oculus Venues-App, die eine Vielzahl an Events, Live-Shows und Sportveranstaltungen in der virtuellen Realität überträgt. Damit kann man selbst von zu Hause aus verschiedenste Veranstaltungen erleben – und so auch MotoGP. Und zwar wurde eine Reihe an grandiosen Rennen aus dem Archiv hervorgekramt, um sie mit VR im Hier und Jetzt neu aufleben zu lassen. Unter anderem kann man zum Beispiel den CatalanGP mit Stoner, Rossi und Pedrosa aus 2007 oder den Großen Preis von Spanien mit Lorenzo und Pedrosa aus 2010 auf virtuellem Weg noch einmal komplett neu erleben oder in den herausragenden ItalianGP mit Andrea Dovizioso einschalten und das gesamte Rennen mit VR-Headset verfolgen. Damit kommt Motorsport-Stimmung vom Feinsten in die eigenen vier Wände.

Auf ähnlichem Weg hat MotoGP bereits damit experimentiert, Stadionerlebnisse für Zuschauer mit erweiterter und virtueller Realität aufzupeppen. Mit der Software Viz Arena von Vizrt stellt der TV-Dienstleister Dorna Sports während der Übertragung der Rennen wertvolle Daten per erweiterter Realität bereit. Diese werden etwa über den Tribünen bzw. auf dem Innenfeld einer Rennstrecke angezeigt, um die Übertragung für Zuschauer noch informativer und spannender zu gestalten.

Virtuelle Realität in der Entwicklung von neuen Motorrädern

Allerdings profitieren nicht nur Fans beim Zuschauen von den neuen Technologien, denn Hersteller bauen auch verstärkt in der Entwicklung auf die virtuelle und erweiterte Realität. Ein Beispiel ist der beliebte japanische Hersteller Yamaha, der in der Prototypentwicklung auf die virtuelle Realität setzt. Anstatt einen Prototyp komplett bauen und auf die Straße holen zu müssen, können sie diese mithilfe von VR einfach digital simulieren. So lassen sich verschiedenste Setups und Feinschliffe ausprobieren. Diese simulierten Prototypen können dann auch direkt durch verschiedene Fahrer virtuell in unterschiedlichen Settings bei diversen Straßen- und Wetterverhältnissen getestet werden, um die Maschine zu perfektionieren und sämtliche Fehler auszumerzen. Damit kann VR dabei helfen, noch bessere Motorräder in kürzerer Zeit und für weniger Geld auf die Straße zu bringen.

Die Digitalisierung verändert immer mehr Bereiche unseres Lebens und hat längst auch im Motorsport ihren Platz gefunden. Jetzt befinden sich die virtuelle und erweiterte Realität auf dem Vormarsch, die so manch ein Motorsport-Erlebnis in die eigenen vier Wände bringen. Und mit dem Einsatz der virtuellen Realität in der Motorradentwicklung fasst die Technologie auch bereits bei den Herstellern Fuß. Da wird es spannend, zu sehen, was die Zukunft auf diesem Gebiet noch für uns und den Motorsport bereithält.

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