Wenn das neue Bike zum Hingucker auf der Straße werden oder der Oldtimer nach der Restauration in neuem Glanz erstrahlen soll, dann muss Farbe her. Üblicherweise greifen die meisten intuitiv zur Lackierung, doch ist das auch immer die beste Option?

In den letzten Jahren haben sich hochwertige Pulverbeschichtungen als eine oft vorteilhafte Alternative etabliert. Um das Motorrad selbst pulverbeschichten zu können, braucht es lediglich das passende Equipment, welches jedoch bei weitem nicht so teuer ist, wie manche glauben. Im Vorfeld sollten DIY-Bastler die unterschiedlichen Vor- und Nachteile des Lackierens und Pulverbeschichtens abwägen, um die für sie beste Lösung zu finden.

Lackieren oder pulverbeschichten?

Wenn das Motorrad einen neuen Anstrich bekommen soll, stellt sich heutzutage immer öfter die Frage, ob eine klassische Nasslackierung oder die Pulverbeschichtung besser geeignet ist. Grundsätzlich sind beide Verfahren auch in Eigenregie realisierbar, weshalb handwerklich versierte Personen diesbezüglich keine Abstriche machen müssen. Es wird allerdings empfohlen, den Tank und in vielen Fällen auch die Felgen für die Lackierung oder Beschichtung zum Profi zu geben. Andere Komponenten können aber problemlos eigenhändig veredelt oder restauriert werden. Welches Verfahren besser geeignet ist, lässt sich nicht grundsätzlich sagen, da es spezifische Vor- und Nachteile gibt. Bei der gewöhnlichen Nasslackierung gab es früher deutlich mehr Auswahl, doch auch Pulverbeschichtungen sind mittlerweile in den üblichen RAL-Farben und mit mattem oder glänzendem Finish erhältlich.

Wer die ein oder andere Stelle ausbessern möchte, kann beim Lack zum Spachtel greifen, bei der Pulverbeschichtung ist das leider nicht möglich. Dafür macht die Beschichtung eine gute Figur, wenn es um Bauteile wie den Rahmen, die Fußrastenanlage oder den Sturzbügel geht, die besonders starken Vibrationen und mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Außerdem überzeugt die Pulverbeschichtung im Hinblick auf die Kosten und die Nachhaltigkeit.

Ausbessern und Lackieren

Wer spachteln muss oder bestimmte Farbeffekte erzielen möchte, für den ist die Nasslackierung alternativlos. Zu den benötigten Materialien gehören dabei neben der Lackfarbe (Basis und Klar, ggf. Grundierung):

  • Lackierpistole (sofern der Lack nicht direkt aus der Dose aufgetragen wird)
  • Reinigungsutensilien
  • Malerband und Abdeckfolie
  • Spachtel, Schleifklotz und passend gekörntes Soft-Schleifpapier (bspw. P120, P240, etc.)
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

Jeder Lackiervorgang startet mit der richtigen Vorbereitung der Oberfläche. Hierzu gehört das Entfernen von Schmutz, Öl und Lackresten. Nach dem Ausbessern von Unebenheiten müssen Selbstlackierer diesen Vorgang wiederholen. Danach sollte der zu lackierende Bereich gut abgeklebt werden, sofern nicht das ganze Bauteil in derselben Farbe erstrahlen soll. Vor dem Auftragen des Lacks aus der Dose, müssen die Herstellerhinweise gelesen werden. Für das beste Ergebnis sollte man nicht von der empfohlenen Vorgehensweise abweichen. Sofern beim Lackiervorgang eine Spritzpistole zum Einsatz kommt, muss darauf geachtet werden, dass diese für den jeweiligen Lacktyp geeignet ist.

Pulverbeschichtung als günstige und umweltfreundliche Alternative

Pulverbeschichtungen wurden ursprünglich vor allem als kostengünstige Alternative beworben, doch die Methode hat weitere Vorteile. Sie ist recht umweltverträglich und zudem sind die beschichteten Oberflächen sehr standhaft gegenüber mechanischen Belastungen. Für die Pulverbeschichtung braucht es zusätzlich zur gewöhnlichen Lackierausstattung nur Folgendes:

  • Pulverbeschichtungspistole
  • Pulver in der gewünschten Farbe
  • Einbrennkammer oder Ofen (150 bis 200 Grad Celsius)

Die Anschaffung eines eigenen Ofens lohnt sich allerdings nur, wenn regelmäßig beschichtet wird. Auch bei der Pulverbeschichtung ist die Vorbereitung der Oberfläche sehr wichtig. Nur eine gut gereinigte Oberfläche liefert ein zufriedenstellendes Ergebnis. Beim Pulverbeschichtungsverfahren wird das Pulver aufgeladen und die zu lackierende Oberfläche dient als Erdung. Durch die elektrostatische Anziehung haftet das Pulver gleichmäßig auf dem Motorradbauteil. Nach dem Auftragen des Pulvers wird die beschichtete Oberfläche erhitzt, um das Pulver zu einer harten und widerstandsfähigen Beschichtung zu schmelzen.

Die richtige Pflege von pulverbeschichteten Komponenten

Da Pulverbeschichtungen erst nach einigen Jahren vollständig aushärten, brauchen sich Motorradfans keine Gedanken über abblätternde Farbe machen. Dennoch sollten bei der Pflege der veredelten Oberflächen einige Punkte beachtet werden, damit sich der Arbeitsaufwand auch langfristig lohnt. So darf bei der Reinigung der beschichteten Bauteile nur klares Wasser zum Einsatz kommen. Wird doch ein Reinigungsmittel benötigt, empfiehlt sich pH-neutrales Waschmittel. Sind die enthaltenen Chemikalien zu sauer oder alkalisch, leidet die Farbe. Zum Säubern dürfen außerdem nur Tücher oder Schwämme verwendet werden, die keine Mikrokratzer hinterlassen. Auf den Hochdruckreiniger sollten Besitzer pulverbeschichteter Motorräder ebenfalls verzichten.

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