Betrachtet man die aktuellen Motorrad-Weltmeisterschaften etwas näher, fällt auf, dass man kaum deutsche Flaggen im Klassement sieht. Nur gerade zwei deutsche Fahrer sind in den drei Klassen aktiv. Davon ist Stefan Bradl in der MotoGP-Klasse erst noch nur ein Teilzeitfahrer. Nur Marcel Schrötter in der Moto2-Klasse hat bisher alle Rennen der Saison bestritten und ist dabei wenigstens auch meistens in die Punkte gefahren.
Wer schon etwas länger die Rennen beobachtet, erinnert sich bestimmt noch an Zeiten zurück, in denen es immer wieder deutsche Siege zu bejubeln gab. Allen voran der fünffache Weltmeister in den 80er-Jahren, Toni Mang, bleibt dabei natürlich in bester Erinnerung. Seither gab es noch drei weitere deutsche Weltmeister, die allerdings alle nur je einen Titel erringen konnten: Dirk Raudies (1993 in der 125er-Klasse), Stefan Bradl (2011 in der Moto2) und Sandro Cortese (2012 in der Moto3). Hinzu kommt mit dem 2018 leider verstorbenen Ralf Waldmann auch noch jener Pilot, der die meisten WM-Läufe gewinnen konnte, ohne dabei je einen Weltmeistertitel zu erringen.
Während die deutschen Fahrer also eher im Hintertreffen sind, sprechen die Expertenmeinungen viel mehr für die Piloten aus anderen Ländern. So erwartet man mit Stand vom 12. Oktober 2021 einen Zweikampf zwischen Remy Gardner aus Australien und Raúl Fernández aus Spanien um die Krone in der Moto2. Die Wettquoten bei bet365 bestätigen dies und sind mit 1,80 für Gardner und 2,10 für Fernández sehr nahe beieinander. Jede Menge Spannung beim Rennen ist damit bereits garantiert.
Wie viele deutsche Fahrer 2022 in den drei Klassen der Motorrad-WM am Start sein werden, ist aktuell noch nicht klar. Auf jeden Fall besitzt Marcel Schrötter bei seinem Team noch einen Vertrag für die kommende Saison. Beim deutschen Team Prüstel GP sind für die Moto3 indes aber noch zwei Motorräder zu vergeben. Der neue Sportdirektor dieses Teams wird ein Weltmeister sein: Der Schweizer ex-Weltmeister (2005 in der damaligen 125er-Klasse) Thomas Lüthi wechselt nach dem Ende der laufenden Saison nämlich von der Rennstrecke hinter die Boxenmauer.