Bis vor wenigen Jahren spielte der Zweitaktmotor bei Motorrädern eine große Rolle: Die Aggregate einer Suzuki RGV oder gar einer 500ccm GP Maschine hatten herzlich wenig mit dem knatternden Motörchen eines "Trabbis" zu tun. Viel PS und eine kraftvolle Drehmomentkurve bei wenig Hubraum waren stets ihr Markeinzeichen. Gleichzeitig handelt es sich bei dem "Zweitakter" um den wohl einfachsten Verbennungsmotor.
Um seine Funktionsweise zu verstehen, verfolgen wir nun den weg des Gases durch den Motor:
1. Ansaugen:
Das im Vergaser frisch gebildete Benzin-Öl-Luft-Gemisch wird in das Kurbelwellengehäuse gesaugt, sobald sich der Kolben vom unteren Totpunkt zum oberen Totpunkt bewegt und dadurch dort einen Unterdurck erzeugt.
2. Vorverdichten:
Der Kolben bewegt sich nun wieder vom oberen Totpunkt zum unteren Totpunkt zurück und verdichtet dabei das, durch den geschlossenen Einlass im Kurbelwellengehäuse gefangene, Frischgas.
3. Überströmen:
Durch die Bewegung des Kolbens werden gleichzeitig die Überströmerkanäle geöffnet und das Frischgas wird in den Brenraum gepresst.
4. Verdichten:
Der Kolben bewegt sich erneut vom UT zum OT und verschließt dabei Überströmkanäle und Auslass, das Frischgas wird verdichtet.
5. Verbrennen:
Duch den Funken der Zündkerze entzündet verbrennt das Benzin-Öl-Luftgemisch sehr schnell. Der entstehende Druck drückt den Kolben erneut in Richtung UT.
6. Auslassen:
Auf dem Weg zum UT gibt der Kolben den Auslass frei und die Abgase entweichen.