Für den vierten Saisonlauf im ADAC Junior Cup galt Toni Riedel (13/Niederfrohna) als haushoher Favorit. Doch auf seiner Heimstrecke auf dem Sachsenring gewann überraschend Robert Neubert (16/Chemnitz). Nach langer Durststrecke stand Tobias Hinze (15/Dessau-Roßlau) als Zweiter auf dem Podest. Luca Amato (12/Köln) wurde Dritter in der populären Nachwuchsklasse. Er profitierte von zwei Stürzen.

Toni Riedel hatte sich auf dem Traditionskurs viel vorgenommen. Er kennt den Sachsenring wie seine Westentasche und hoffte auf einen Sieg. Im Training qualifizierte er sich mit der zweitbesten Zeit vorsorglich für die erste Startreihe. Auf der Pole Position stand Tobias Blinten (13/Kempen), der das letzte Cup-Rennen in Oschersleben gewonnen hatte. Bei ihm ist der Knoten nach Startschwierigkeiten mit der 35 PS starken 125 ccm-Aprilia endgültig geplatzt.

Aus der ersten Rennrunde kam aber Tobias Hinze in Führung liegend zurück. Letztes Jahr war er an gleicher Stelle Vierter geworden. Hinter ihm tauchte gänzlich unerwartet Robert Neubert auf. Mit ihm hatte überhaupt keiner gerechnet. Bisher war der Sachse noch nie in den Punkteträngen gewesen. Aber jetzt verteidigte er seine Position auf dem verregneten Traditionskurs hartnäckig. Als Dritter mischte Lukas Eckert (Blumberg) mit, bis er in der zehnten Runde stürzte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der bis dahin unterschätzte Neubert bereits an der Spitze etabliert und behielt sie souverän bis ins Ziel. Hinze hielt Respektabstand. Dahinter kämpften Cup-Leader Michael Ecklmaier (13/Gars) und sein größter Verfolger Toni Riedel um den letzten Podestrang. Das Duell spitzte sich immer mehr zu. In der letzten Runde eskalierte es. Ecklmaier stürzte übers Vorderrad aus dem Rennen. Riedels Abstand war so gering, dass er dem Bayern ins Heck der Aprilia rauschte und ihm in den Kies folgte. Beide stellten ihre Motorräder aber so schnell wieder auf die Räder, dass sie sogar noch als 13. und 14. ins Ziel kamen.

Den dritten Platz auf dem Treppchen erbte Cup-Neuling Luca Amato, der auch schon ein Rennen gewann. Ihm folgten Tobias Blinten, Deni Cudic (14/Saalfelden) und Philipp Öttl (13/Ainring). Den Sohn des ehemaligen Grand-Prix-Fahrers Peter Öttl spülte es durch den Patzer von Ecklmaier und Riedel auf den zweiten Tabellenplatz vor. Hinze verbesserte sich sogar um fünf Ränge und ist Gesamt-Dritter. Toni Riedel rutschte dagegen ab. Gar nichts änderte sich bei Spitzenreiter Michi Ecklmaier. Sein Vorsprung war vor dem Rennen so groß gewesen, dass er sich den Ausrutscher leisten konnte.

Robert Neubert: "Das Regenwetter war genau nach meinem Geschmack. Bei Nässe war ich schon immer schnell unterwegs. Da kommt es allein auf die fahrerischen Qualitäten an. Ein Streckenposten hat mir für die Ehrenrunde die Sachsenflagge in die Hand gedrückt. Der Sachsenring ist ja auch meine Heimstrecke."

ADAC Junior Cup, Rennen Sachsenring, 21. Juni 2009

1. Robert Neubert Chemnitz 13 Rdn in 26:33,572 min

2. Tobias Hinze Dessau-Roßlau 26:37,180 min

3. Luca Amato Köln 26:56,974 min

4. Tobias Blinten Kempen 27:04,532 min

5. Deni Cudic Saalfelden (A) 27:11,157 min

6. Philipp Öttl Ainring 27:12,488 min

7. Ruben Nowak Hundisburg 27:12,491 min

8. Daniel Kämmerling Düsseldorf 27:28,034 min

9. Philippe van Gunten Linden (CH) 27:28,895 min

10. Patrik Zupancic Leimersheim 27:29,768 min

11. Jan Hofem Mainz 27:30,306 min

12. Peter Meyer Markt Taschendorf 27:30,310 min

13. Toni Riedel Niederfrohna 27:30,434 min

14. Michael Ecklmaier Gars/Inn 27:34,447 min

15. Adrian Lambart Nürnberg 27:55,012 min

Schnellste Runde: Robert Neubert in 1:59,389 min (=110,694 km/h)

Punktestand nach 4 von 8 Rennen

1. Ecklmaier 60 Punkte

2. Öttl 46 Punkte

3. Hinze 46 Punkte

4. Riedel 45 Punkte

5. Blinten 43 Punkte

6. Amato 41 Punkte

7. Eckert 36 Punkte

8. Nowak 34 Punkte

9. Antweiler 31 Punkte

10. Neubert 25 Punkte

11. Eckner 23 Punkte

12. Cudic 20 Punkte

13. van Broekhoven 16 Punkte

14. Tessels 15 Punkte

15. Maurischat 14 Punkte

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