Von: Falk
 (c) ADAC
|
Vierzig Jahre sind es nun schon her, als 1973 Dieter Braun zum zweiten Mal in seiner noch jungen Rennfahrerkarriere sich die höchste Krone im Motorradsport holte: Den Weltmeistertitel in der publicity reichen 250cm³-klasse. Bereits 2 Jahre vorher hatte der gebürtige Schwabe aus Hermaringen den Titel in der 125cm³-kategorie geholt. Aber der mit über 180 cm Körperlänge groß gewachsenen Schwabe passte besser auf die größeren Maschinen.
Die Leidenschaft fürs Motorrad kam über den Moto-Cross-Sport, aber bald entdeckte er die Leidenschaft für die Straße. Nachdem er 1965 zweigleisig Cross und Straße fuhr, stieg er im Folgejahr komplett um und feierte bereits 1967 seinen ersten deutschen Meistertitel. Weitere vier nationale Meisterschaften sollten noch folgen. Damit war der sportliche Aufstieg in den Grand-Prix-Zirkus angesagt, mit Spitzenplätze machte er auf sich Aufmerksam. 1969 holte er sich beim Großen Preis von Jugoslawien den ersten Sieg bei einem Weltmeisterschaftslauf. Die erste volle WM-Saison beendete er als Vize-Weltmeister der 125cm³-klasse.
Ihm kam damals auch der glückliche Umstand zu Gute, dass er die ehemalige Werks-Suzuki von Hans-Georg Anscheidt kaufen konnte. Neben seinen unbestrittenen fahrerischen Talent hatte er auch das entsprechende konkurrenzfähige Maschinenmaterial zur Verfügung. Zu jener Zeit starteten alle Grand-Prix-Piloten in zwei Hubraumklassen. Die 250er Yamaha-Produktions-Rennmaschine, die er noch besaß, brachten seine Mechaniker erfolgreich auf WM-Niveau. Einer der beiden Mechaniker war übrigens kein geringerer als Toni Mang. Wie gut die Lehrjahre bei Braun waren, zeigte sich in den 5 Weltmeistertiteln, die Mang errang und damit zum erfolgreichsten deutschen Motorrad-Rennfahrer aufstieg.
Dieter Braun gehörte zu den wenigen Fahrern, die in 3 Soloklassen (125 cm³, 250 cm³, 350 cm³) WM-Siege errangen. Nur in der Halbliterklasse war ihm ein Sieg vergönnt, aber insgesamt 49 Podestplätze entschädigten dafür.
Leider endete die erfolgreiche Karriere jäh am 1. Mai 1977 beim Großen Preis von Österreich, als er kurz nach Beginn des Rennens unverschuldet in einen Massensturz verwickelt wurde. Schwere Kopf- und Rückenverletzungen erforderten eine lange Genesungsphase. Doch glücklicherweise erholte er sich im Laufe der Jahre davon, die ihn zurück zum Motorradsport führten. Seit rund 15 Jahren ist der jetzt in Dielheim wohnende ein gerne gesehener Gast bei Klassik Veranstaltungen im In- und Ausland.
So auch bei der ADAC Odenwaldring Klassik, wo er mit einer Yamaha YZF 750 der RaceBikeCollektion in der Superbikeklasse starten wird. Ein Grund mehr für seine Fans nach Walldürn zu pilgern, wo sich vom 7. - 9. Juni noch rund weitere 250 Solo- und Gespann-Klassiker sich auf dem Flugplatzkurs präsentieren werden.
<- Zurück zu: Herzlich Willkommen auf Youngbiker.de
|