Von: Falk
 (c) Aprilia
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Mit einem dritten Platz in der Superpole für Sylvain Guintoli und Platz 7, den Melandri mit nur 0,584 Sekunden Rückstand auf Polsitter Tom Sykes einnahm, hatte sich das Team für die Rennen am Sonntag viel vorgenommen. Als bereits früh Reifenprobleme auftraten, mussten die beiden Aprilia Werkspiloten die Spitze ziehen lassen. Während Guintoli mit Platz 6 Schadensbegrenzung betreiben konnte, fiel Marco mit Platz 11 leider aus den Punkterängen. Tom Sykes hatte, nach einem verhaltenen Saisonstart auf Phillip Island, mit seinem Start-Ziel-Sieg in Lauf 1 und 2 einen starken Auftritt.
Erstmals traten die Superbike Piloten in dieser Saison bereits um 10:30 zu ihrem ersten Heat an. Die noch recht kühlen Asphalttemperaturen machten die Reifenwahl nicht leicht und gaben letztendlich den Ausschlag für zurückhaltende Rundenzeiten.
Zum zweiten Lauf waren die Temperaturen deutlich besser. Melandri kam auf Platz 6 aus der ersten Runde zurück, Guintoli folgte dicht auf. Zusammen mit seinem Team hatte der Mann aus Ravenna die Aprilia RSV4 für den zweiten Lauf optimal vorbereitet. Der Italiener wollte es diesmal wissen. Chaz Davies verabschiedete sich mit seiner Ducati bereits in Runde 3. In Runde 7 zogen beide Aprilia Werksfahrer an Giugliano, ebenfalls auf Ducati unterwegs, vorbei. Melandri übernahm in Runde 9 Platz 3 von Jonathan Rea auf der Pata Honda. Zwei Runden vor Schluss erkämpfte Marco Platz 2 von Loriz Baz, der wie der wieder in Front liegende Tom Sykes eine der schnellen Kawasakis pilotierte. 0.134 Sekunden trennten Marco vom Führenden, als es in die letzte Runde ging. Am Ende der letzten langen Geraden setzte Marco alles auf eine Karte. Das geplante Ausbremsmanöver war genauso spektakulär wie unmöglich. Melandri musste einen weiten Bogen fahren. Baz nutzte seine Chance und holte sich Platz 2 zurück. Für Marco blieb nach toller Show ein stark erkämpfter dritter Platz. Hinter ihm überquerte Teamkollege Sylvain Guintoli unangefochten auf Platz 4 die Ziellinie.
Immerhin konnte Guintoli beim ersten Rennen zur SBK-WM 2014 auf europäischem Boden wichtige 21 WM-Zähler auf seinem Konto verbuchen. Der sympathische Franzose stellte wieder einmal seine Zuverlässigkeit und clevere Fahrweise unter Beweis. Insgesamt 64 WM-Punkte und Gesamtplatz 3 machen ihn auch in dieser Saison wieder zu einem der Favoriten um die Superbike-WM.
Mit seinem starken Auftritt in Lauf 2 dokumentierte Melandri seine fahrerische Brillanz und Rennerfahrung einmal mehr. Auf der schnellen Aprilia RSV4 gehört Marco mit seinem "all-italian" Superbike WM-Team zu den Top-Piloten, die 2014 den Titel ausfahren werden.
Marco Melandri: "Schade, dass wir den ersten Lauf versiebt haben. Schon nach den ersten paar Runden musste ich kämpfen. Ich konnte meine Pace nicht halten. Für das zweite Rennen haben ein paar Änderungen vorgenommen, anschließend lief die Maschine deutlich besser. Ich habe am Anfang leider etwas Zeit verloren. Beim Reinbremsen in die Kurven tat ich mich zunächst etwas schwer, doch Runde für Runde gewann ich mehr Vertrauen und konnte wieder zur Spitze aufschließen. Als ich Baz überholte hatte - hatte ich den Sieg vor Augen. Ich wollte unbedingt gewinnen. Dabei hatte ich auf Sykes noch etwas zu viel Abstand. Ich musste einen weiten Bogen fahren und wurde Dritter.
Aber ich musste einfach ausprobieren, ob ich nicht doch gewinnen könnte. Dieses Selbstvertrauen nehme ich jetzt mit nach Assen. Dort werde ich meinen ersten Sieg in dieser Saison holen."
Sylvain Guintoli: " Rennen 2 lief eindeutig besser. Mal ganz abgesehen vom Ergebnis hatte ich deutlich mehr Vertrauen als im ersten Lauf, in dem wir versucht haben, so viele Punkte wie möglich nach Hause zu bringen. Nachdem mich Marco im zweiten Lauf überholt hatte, wollte ich ihm auf den Fersen zu bleiben, um wieder an die Spitze ranzukommen. Dabei ist mir die Maschine zweimal übers Vorderrad weggegangen, anschließend habe ich beschlossen, mein Tempo zu halten. Was wir bis Assen verbessern müssen, steht fest. Meine Rundenzeiten stimmen mit denen der Spitze überein. Nur wenn der Abstand zu groß ist, habe ich Probleme mich wieder heran zu kämpfen. Wir müssen herausfinden, inwiefern die niedrigen Temperaturen, die während des frühen Laufes geherrscht haben, sich auf unsere Performance auswirken. Es ist wichtig, die RSV4 optimal auf die kühleren Temperaturen, die während der neuen Startzeit herrschen, abzustimmen."
ARAGON - RENNEN 1 ARAGON - RENNEN 2
1. Sykes (Kawasaki) 1. Sykes (Kawasaki)
2. Baz (Kawasaki) 2. Baz (Kawasaki)
3. Rea (Honda) 3. Melandri (Aprilia)
4. Davies (Ducati) 4. Guintoli (Aprilia)
5. Laverty (Suzuki) 5. Rea (Honda)
6. Guintoli (Aprilia) 6. Laverty (Suzuki)
7. Elias (Aprilia) 7. Giugliano (Ducati)
8. Giugliano (Ducati) 8. Haslam (Honda)
9. Haslam (Honda) 9. Elias (Aprilia)
10. Lowes (Suzuki) 10. Salom (Kawasaki)
11. Melandri (Aprilia)
SBK WM 2014 - FAHRERWERTUNG
1. Sykes (Kawasaki) 75
2. Baz (Kawasaki) 71
3. Guintoli (Aprilia) 64
4. Melandri (Aprilia) 49
5. Rea (Honda) 48
6. Laverty (Suzuki) 46
7. Giugliano (Ducati) 43
8. Davies (Ducati) 30
9. Haslam (Honda) 25
10. Elias (Aprilia) 23
SBK WM 2014 - HERSTELLERWERTUNG
1. Kawasaki 81
2. Aprilia 71
3. Suzuki 49
4. Honda 48
5. Ducati 48
6. BMW 14
7. MV Agusta 3
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