Von: Falk
 (c) Aprilia
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Der sechsfache Weltmeister Max Biaggi stellte beim 10. Rennen zur Superbike Weltmeisterschaft zum zweiten Mal in dieser Saison sein Können mit einer Wildcard unter Beweis. Auf der Aprilia RSV4, mit der Max Biaggi 2012 seinen letzten WM-Titel in der Superbike gewann, fuhr der Römer ein strategisch cleveres Rennen. Drei Jahre, nachdem sich der 44-Jährige vom Rennsport verabschiedet hatte, sahen die Fans Biaggi mit Platz 3 nach dem ersten Lauf wieder auf dem Podium. Bereits bei seinem ersten Wildcard-Auftritt hatte Biaggi in Misano zweimal Platz 6 belegt. Mit seinem 71. Podestplatz in Sepang konnte er das Ergebnis jetzt toppen.
Nach starker Leistung im Qualifying hatte sich Max einen Startplatz in Reihe 2 gesichert. Während der ersten Rennhälfte zu Lauf 1 lieferte sich Biaggi zunächst mit den Aprilia Werksfahrern einen Fight um Platz 4. Nachdem er Haslam und Torres überholt hatte, drückte Biaggi weiter aufs Gas, fuhr konstant schnelle Rundenzeiten und ging gleichzeitig schonend mit den Reifen um. Biaggi schloss zu Sykes auf. Dieser hatte lange in Führung gelegen, musste wegen Reifenproblemen zunächst Davies und den späteren Sieger Rea passieren lassen. In der letzten Runde zog auch Biaggi am Briten vorbei und holte sich nach Portimao 2012 wieder einmal einen Podestplatz. Auch Torres und Haslam hatten im ersten Heat mit Reifenproblemen zu kämpfen. Die beiden Fahrer vom Team Aprilia Racing - Red Devils belegten die Plätze 7 und 10.
Im zweiten Rennen ging Biaggi zunächst kurz in Führung. Doch das Rennen war für den Römer nach einer Berührung mit Sykes bereits in der ersten Kurve beendet. Jordi Torres hielt mit Platz 3 die Fahne für Aprilia hoch. Der junge Spanier fuhr ein konstantes Rennen, konnte sich vom Feld lösen und stand in seiner Rookie Saison neben Davies und Rea zum zweiten Mal auf dem Podium. Haslam hatte wieder Probleme mit seinen Reifen und kam auf Platz 6 ins Ziel.
Max Biaggi: "Das Podium ist ein wunderbares Ergebnis. Wir haben alle Zweifel widerlegt. Wir haben uns einer Herausforderung gestellt, die bisher noch niemand bewältigt hat. Ich hatte im Rennen eine konstante Pace. Rea, Davies und Sykes gingen sofort an die Spitze. Ich versuchte mein Tempo zu finden ohne dabei die Reifen zu sehr zu strapazieren. Nicht einfach, wenn du dich gleichzeitig richtig ins Zeug legen musst. Nachdem ich meine Teamkollegen überholt hatte, konzentrierte ich mich auf Sykes. Ich kam ihm immer näher, konnte aufschließen und ihn in der letzten Runde überholen. Ich bin superglücklich. Das ist das Ergebnis, von dem ich geträumt habe. Es war quasi das Tüpfelchen auf dem i. Das beste Ergebnis, auf das ich hoffen konnte. Der Unfall im zweiten Lauf schmälert meine Freude überhaupt nicht. Jetzt, nachdem das Wochenende vorbei ist, kann ich auch verraten, dass ich mir bei meinem Trainingssturz in der letzten Woche die Schulter ausgekugelt hatte. Außerdem musste ich am rechten Knöchel genäht werden. Es war aber in erster Linie die Schulter, die mich beeinträchtigt hat, besonders auf den schnelleren Passagen. Ich habe die Zähne zusammengebissen, alles lief bestens - ein Grund mehr jetzt Urlaub zu machen."
Jordi Torres: "Zunächst bedanke ich mich bei meinem Team. Zwischen den Läufen haben die Jungs sensationell gearbeitet. Sie haben das Motorrad komplett verändert. Am Setup gearbeitet und die Elektronik - insbesondere das Motorbremsmoment - neu abgestimmt. So konnte ich viel sanfter fahren. Wäre es nach mir gegangen, wäre ich lieber aggressiver gefahren. So habe ich mich mehr auf die Reifen konzentriert und kam aufs Podium. Darüber bin ich sehr glücklich. So scheint dieses Jahr scheinbar mein Schicksal zu sein: nach einem schlechten ersten Lauf schaffe ich im zweiten dann ein gutes Ergebnis. Ich habe hier viel gelernt und genau darum geht es mir in dieser Saison. Nun kann ich Jerez kaum noch erwarten - dort werde ich 100% geben."
Haslam: "Ich hatte in beiden Läufen Probleme. Das Vorderrad machte mir viel Ärger. Wollte ich den Hinterreifen schonen, wirkte sich dies auf den Vorderreifen aus. Ich verlor in den Kurven an Speed. Im ersten Lauf waren die Reifen bereits früh am Ende und ich konnte meine Pace nicht halten. Im zweiten Lauf kam ich gut ins Rennen, doch am Ende waren meine Zeiten langsamer als im ersten Durchgang. Ich unternahm einen letzten Versuch die Fahrer vor mir zu überholen, doch ich hatte einfach keinen Grip. Ich bin sehr enttäuscht, schließlich war es unser Ziel, hier aufs Podium zu fahren."
RENNEN 1 RENNEN 2
1. Rea (Kawasaki) 1. Davies (Ducati)
2. Davies (Ducati) 2. Rea (Kawasaki)
3. Biaggi (Aprilia) 3. Torres (Aprilia)
4. Guintoli (Honda) 4. Guintoli (Honda)
5. Sykes (Kawasaki) 5. VD Mark (Honda)
6. Lowes (Suzuki) 6. Haslam (Aprilia)
7. Haslam (Aprilia) 7. Salom (Kawasaki)
8. Baiocco (Ducati) 8. Lowes (Suzuki)
9. Canepa (Ducati) 9. Baiocco (Ducati)
10. Torres (Aprilia) 10. Ramos (Kawasaki)
SBK-WM FAHRERWERTUNG
1. Rea (Kawasaki) 452
2. Davies (Ducati) 308
3. Sykes (Kawasaki) 295
4. Haslam (Aprilia) 259
5. Torres (Aprilia) 186
6. Guintoli (Honda) 162
7. VD Mark (Honda) 125
8. Giugliano (Ducati) 119
9. Lowes (Suzuki) 112
10. Baiocco (Ducati) 107
SBK-WM HERSTELLERWERTUNG
1. Kawasaki 475
2. Ducati 363
3. Aprilia 299
4. Honda 197
5. Suzuki 127
6. BMW 97
7. MV Agusta 62
8. EBR 4
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