Von: Falk
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Besser hätte der Auftakt zur Klassik Trophy nicht laufen können: Bei vier Tagen mit sommerlichen Temperaturen hatten die rund 350 Piloten genügend Zeit, sich über die Oster-Feiertage den Winterrost aus den Knochen zu fahren. Selbst die oftmals lange Anfahrt der Piloten aus 10 Ländern, von Skandinavien bis Tschechien und allen Teilen Deutschlands, nahmen diese gerne in Kauf und wurden dafür entschädigt. Nachdem die ersten beiden Tage mit dem freien Training für die zwei- und dreirädrigen Fahrer eifrig zur Abstimmung der meist neu aufgebauten Rennmaschinen genutzt wurden, fanden am Wochenende die beiden Rennläufe statt.
In der Open Zweitaktklasse der jüngeren Generation fuhr der Däne Kenny Matthiesen auf der ehemaligen Doc-Shop-Yamaha in Rennen 1 einen ungefährdeten Sieg heraus. Dahinter aber balgte sich gleich ein Pulk von 4 Fahrern um Rang zwei, den schließlich Patrick Sauter (Aprilia) vor dem Italiener Rocco Tedesco (Aprilia), dem Schweden Andreas Karlsson und dem deutschen Ex-Meister Harald Merkl, beide Yamaha, für sich entscheiden konnte.
In Lauf 2 das gleiche Ergebnis auf den ersten Plätzen. Dahinter aber die Rotax im Bakker-Rahmen von Bernd Döllinger, der in Rennen eins in der letzten Runde in aussichtsreicher Position gestürzt war. In der letzten Runde verwies der angehende Kfz-Meister mit einer Reifenbreite Vorsprung Karlsson auf Platz vier. Harald Merkl vor Danny Graf (Suzuki) liefen hinter den Kampfhähnen ein, während Tedesco nach einem mittelmäßigen Start beim Versuch die Kampfgruppe zu erreichen, in Runde 6 stürzte.
In der Klassik Zweitaktklasse waren auf den kurvenreichen Kurs die hubraumschwachen 125er keineswegs im Nachteil gegenüber den größeren Maschinen. Der erst 19jährige Adrian Hähle trieb seine Einzylinder Honda mit neuem Rundenrekord in dieser Klasse um den Kurs und verwies in beiden Rennläufen Doppelstarter Kenny Matthiesen (Yamaha 350) auf Platz zwei. Dahinter konnte sich Ole Wulf (Honda 125) von der Kampfgruppe mit unserem österreichischen Freund Norbert Moser (Yamaha 350), Roland Stephan (Honda 125), den Tschechen Viteslav Hatan (Yamaha 350) und Bernd Cohnen (Bakker-Yamaha) lösen.
Das gleiche Ergebnis auf den ersten 3 Plätzen in Lauf zwei. Dahinter konnte die besser gestartete Anne Höss (Honda 125) sich auf Rang vier behaupten vor Norbert Moser, Roland Stephan und dem Belgier Stijn Eraets auf der KR-Luyten 125 , die einstmals als Versuchsträger für die 500er Grand-Prix-Maschinen gebaut wurde.
Bei den Superbikes konnte Harry Fath (Ducati 996) einen ungefährdeten Sieg in Rennen 1 herausfahren, nachdem seine härtesten Widersacher im Training, Peter Ammann und Frank Krieger bereits in der Anfangsphase des Rennen gestürzt waren. Aprilia-Pilot Harald Dieterle hielt sich Bernd Kreuzer (Kawasaki ZX 750) knapp vom Leib und wurde zweiter. In der Kampfgruppe ging Platz vier an Ingo Benndorf (Aprilia Mille) vor Gerard Göhrum (Honda VTR 100) und Dominik Leis (Moko-Suzuki).
In Lauf 2 hatte Peter Amman seine Honda RC 30 wieder flott gemacht und holte sich Rang zwei hinter Doppelsieger Harry Fath. Martin Bähr aus der Universitätsstadt Heidelberg hat über Winter gleich zwei Suzukis neu aufgebaut und belohnte sich mit Rang 3 vor Kreuzer und Dieterle.
Bei der gemeinsam gestarteten Supersport und offenen Superbikeklasse war es Timo Schönhals, der mit seiner Yamaha R1 vor Ronald Matthies (Honda CBR 900) und Herbert Hauf (Aprilia RSV 4) Lauf 1 gewann. In Lauf 2 erneut Schönhals als Sieger, aber dahinter tauschten Hauf und Matthies die Plätze.
Die 600er Supersportklasse ging in beiden Rennen klar an den Hockenheimer Nicolai Kraft (Suzuki GSX-R 600), der im Feld der hubraumstarken 1000er kräftig mit mischte. Julian Dieterle vor Steffen Serway, dem Schweden Andreas Karlsson und dem Aufsteiger aus der 400er Youngsterklasse, Franz Streicher, hieß das Ergebnis in Lauf eins, die allesamt auf den Yamaha R 6 starteten. Der Zieleinlauf in
Rennen 2: Serway vor Streicher und Karlsson.
Bei den Twins holte sich einmal mehr die Ducati-Fraktion mit Fabio Frankenberger vor Harry Fath und Werner Hausner den Sieg bei den Top Twin über 990 cm³, während der jüngere Bruder Valentino Frankenberger in der Big Twin-Klasse bis 990 cm³ erster wurde. In Lauf zwei erneut zwei Siege für Familie Frankenberger und Rang 2 für Werner Hausner. Yannick Szczygiel auf der Suzuki SV 650 holte sich in der kleinen Twinklasse Platz zwei.
Einen italienischen Sieg gab es in der Gespannklasse durch Vanni Francesci mit Beifahrer Barbara DeGiorgi vor Swen Köster/Detlef Felske, beide auf den 600er Ireson-Gespannen vor Werner Köhle/Werner Stadler auf der 1000 Haller-Guzzi . In Lauf zwei, erneut die Italiener als Sieger, diesmal Köhle/Stadler als zweite vor Heino Matthias mit Anja Wulf im Boot mit ihrem Honda 600 befeuerten Gespann.
In den beiden großen Klassen der Klassiker bis Baujahr 1983 war es wieder einmal Jens Hofmann mit der Guzzi, der die beiden Yamaha TR1-Treiber Guido Hufschmid und Ralf-Rüdiger Olbrich in der Open-Klasse in Schach halten konnte. Bei den 750ern brachte Hans Gatterer mit der Ducati TT den Honda-Piloten Jürgen Beckmann hinter sich.
Lauf 2 sah erneut Hofmann als Laufsieger, dieses Mal aber vor Hans Gatterer, Andreas Tappe (Moto Guzzi Le Mans) Jürgen Beckmann und Rainer Hilpert (Ducati TT).
In der kleinen Klassiker-Klasse hieß der Sieger in beiden Läufen Peter Höss (Ducati Pantah 500) vor Mathias Weichel (Benelli) und Mirko Reipka (Yamaha SR 500). Der Sieg in der 350er Klasse ging an Wolfgang Esche (Aermacchi) vor Rudi Weber (Seeley-Ducati). In Lauf 2 holte sich nach dem Ausfall von Weichel (Batterie-Probleme) Mirko Reipka Platz 2 vor seinem Markenkollegen Oliver Jaensch. Rudi Weber siegte bei den 350ern.
Im BMW-Marken-Cup der luftgekühlten Zweiventiler war Hans Schlotter nicht zu schlagen: Zwei Laufsiege jeweils vor Gregor Kraus zeigten, dass er die BMW im Griff hat. Christof Klonig vor Peter Kuhn lautete der Zieleinlauf dahinter in Rennen 1, in Rennen zwei tauschten die beiden die Plätze.
Dass auch die Fahrer mit exotischen Maschinenmaterial bei Klassik Motorsport bestens aufgehoben sind, zeigt das Ergebnis der gemeinsam gestarteten Regularity-Klassen. In Lauf eins zog Hans Dünsing auf der Hercules Wankel die gleichmäßigsten Runden vor Bernd Fiebiger Kawasaki ZXR 400 und Henry Kettner mit der Aprilia 125. In Lauf 2 fuhr Rainer Hilpert mit der Ducati Königswelle die gleichmäßigste Zeit vor Hans Engels auf einer weiteren Hercules W 2000 und Jolf Grote auf der Moto Guzzi.
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