Nach der Besprechung und dem darin integrierten Frühstück ging es zuerst in die große MOTORRAD Kleiderkammer, die jedes nur erdenkliche Bekleidungsstück für Motorradfahrer vorhält. Fehlende Ausrüstung wurde einfach ausgeliehen, so dass die Testpiloten bestmöglichst ausgestattet waren. Gegen 10:15 Uhr wurden die Motorräder verteilt. Zur Auswahl standen eine Cagiva Mito, eine Yamaha Dragstar, die Honda Varadero, eine MZ SM 125 und der Peugeot Jetforce-Roller - alle gemäß der Führerscheinregelung für Minderjährige auf 80 km/h leistungsreduziert. Zusätzlich beteiligt waren eine Buell XB9R Firebolt, eine Suzuki SV 650 (34 PS), die Aprilia RS 125 (30 PS mit umgekehrtem Schaltschema), eine Cagiva Planet (15 PS) und schließlich "speziell für mich" eine Harley-Davidson 2002 V-Rod (Motorrad-Dauertestmaschine). Die SV sollte neben der RS und der Planet als besonderes Bonbon auf der Rennstrecke eingesetzt werden.

Nachdem der Konvoi die stressigen Stadtstraßen verlassen hat, wurden erste Nachteile des 125er-Konzepts ersichtlich - die teilweise lieblos auf 80 km/h zugestopften Motorräder erreichten nur mit Mühe ihre Höchstgeschwindigkeit, die wie im Extremfall der Yamaha Dragstar auch tatsächlich bei Tacho 80 km/h lag - drängelnde Auto- und Lastwagenfahrer waren vorprogrammiert und fürwahr keine Seltenheit gewesen. Wer nach solchen Erfahrungen dazu tendiert, ungedrosselt und damit illegal unter Verzicht des Versicherungsschutzes zu fahren, kann durchaus verstanden werden - hier ist dringend Nachbesserungsbedarf auf beiden Seiten, nämlich der des Gesetzgebers und der Industrie, vorhanden. Generell stellten sich der Chopper und die Honda Varadero nach kurzer Zeit als enttäuschend schwächlich heraus. Ganz anders der Peugeot Jetforce, der locker den Zug anführte und durch gute Beschleunigungs- und Höchstgeschwindigkeitswerte zu glänzen vermochte. Ganz vorne mit dabei war auch die MZ, die zur Überraschung aller auch noch Bestnoten von den Testern für den Teilbereich "Landstraße" einheimsen konnte.