Die letzte Etappe brachte uns an den südlichen Teil des Nationalparks. Von hieraus schraubt sich der Gavia-Pass auf engen Kurven in die Höhe und befördert uns Kehre um Kehre in ein wahres Kurvenparadies. Von Bormio gibt es viele Routen die man einschlagen kann. Als kleine Empfehlung kann man sich Richtung Westen orientieren und in die zollfreie Zone rund um Livigno einfahren. Durch einen kleinen einspurigen Tunnel (Maut!) gelangt man in die Schweiz. Man hat das Gefühl als hätte Scotty einen auf einen anderen Planeten gebeamt, denn plötzlich ergibt sich ein ganz anderes landschaftliches Bild. Man wird das Gefühl nicht mehr los, hier nicht durch die Schweiz, sondern durch französische Nadelwälder zureisen. Der Ofenpass beendet diese Sinnestäuschung. Er bringt uns zurück nach Italien. Von St. Maria kann man direkt wieder in das Kurvenwirrwarr einsteigen oder sich zunächst einen Campingplatz am Nordenende des Stilfserjochs suchen. Hier das Gepäck abladen, um dann am späten Nachmittag die berühmte Nordrampe des Stilfserjoch in Angriff zu nehmen. Etliche Kurven ziehen sich nach oben, die enger und enger werden und das fahrerische Können herausfordern. Oben angekommen sättigt man sich mit der berühmten Bratwurst für 5 Euro (die sie leider nicht besser machen), um dann über den wesentlich schöneren Umbrialpass wieder in Santa Maria zu landen. Wer noch Zeit und Lust hat, der kann zuvor die viel bessere Südabfahrt des Stilfser Joch hinabdüsen.