Nichts irritiert mich hier: Die Armaturen, einfach und klassisch gewählt, liefern die nötigen Informationen, die es braucht, um mich aus der Welt des Überflusses zurück in die Welt des reinen, ursprünglichen Motorradfahrens zuziehen. Hier benötige ich nur eine Straße, einen fett blubbernden Motor unterm Hintern und etwas Benzin im Tank. All das bietet die Kawa und unterstreicht ihre Ambitionen durch die Symbiose eines durchzugsstarken Motors und einem leichtgängigen Fahrwerk. Das schmale Vorderrad zeigt sich hier als Volltreffer, leistet es doch den Löwenanteil in puncto Beherrschbarkeit dieses 278kg (Leergewicht) Zweirades und das trotz 1,65m langen Radstandes. So kann sich der flüssigkeitsgekühlte Zweizylinder V-Motor perfekt in Szene setzen und ich bei allen Schwüngen lässig drein schauen. 50 Pferdestärken, gute Dosierbarkeit bei angenehmer Durchzugsstärke ergeben einen beeindruckenden Dreiklang. 78 Nm bei 3700 U/min sprechen für und fühlen sich an wie Druck aus den unteren Drehzahlenbereichen. Guten Gewissens kann ich so meiner Bad-Boy-Maske, die benötigte Seriosität zur Seite stellen.