Jenseits des Ortsschildes mit der roten Linie beginnt die wahre Lebensfreude: Kaum wird der Hahn gespannt, legt sich der 645cm³ große Achtventiler mit einem markigen Bollern vehement ins Zeug. Mit viel Druck schiebt er die kleine Suzuki auch aus dem tiefsten Drehzahlkeller an um dann so freudig der Marke von 11.000 Umdrehungen pro Minute entgegen zu spurten, dass man sich ernsthaft gedanken macht, ob der rote Bereich auf der Drehzahlmesserskala vielleicht nur zur Zierde aufgebracht wurde. Das vorne und hinten in Federvorspannung einstellbare Fahrwerk vermittelt viel Rückmeldung, zeigt sich auch von groben Unebenheiten in Schräglage unbeeindruckt und erstickt zusammen mit den aufgezogenen Dunlop Sportmax Qualifer jedes Bremsaufstellmoment im Keim. Nur die ABS-lose, 290mm große Doppelscheibenbremse von Tockico möchte nicht so ganz ins Gesamtbild passen: Sie greift etwas unschlüssig, ohne klar definierten Druckpunkt zu und erfordert verhältnismäßig viel Hebelkraft. Das soll sich demnächst ändern, denn die ABS-Version der Gladius wird mit überarbeitetem Bremssystem ins Rennen gehen und soll diese Kritikpunkte zur Gänze ausmerzen.