Mit Schwarm und Liebe hatte meine erste Minute nach dem Aufsitzen leider nicht im geringsten zu tun. Ich bekam nämlich beim Aufstellen des rechten Fußes auf die Raste einen Krampf in der Wade. Die Firebolt ist halt keine V-Rod und hat auch demgemäß keine entspannte, lässige Cruisersitzposition wie ich sie sonst gewohnt bin und auf langen Touren schätzen gelernt habe. Wer sportlich fahren will, muss eben leiden. Oder auch nicht: vielmehr sitzt man vollkommen in das Bike integriert mit einwandfreiem Knieschluss am Tank/Rahmen. Ein wenig lästig kann bei längeren Fahrten die stark nach vorne gebeugte Rückenhaltung mit nach oben gebeugten Kopf sein, die zudem, wenn man sich nicht richtig abstützt, die Handgelenke belastet. Wohl alles Gewohnheitssache.

So wie auch die laut initialisierende Einspritzung beim Motorstart, die aber eine Kaltstartautomatik mitbringt. Überhaupt das Gefühl und der Klang dank Sebring: der 45°-V2 schlägt wuchtig takt- und klangvoll in den Rahmen, wie man sich das von einem Harley-Motor erwartet.

Genau, von einem Harley-Motor. Buell gehört nämlich zur Harley-Gruppe dazu. Und der Motor stammt in Grundsätzen(!) auch daher. Das heißt: 45°, gleichlaufende Kolben, Luftkühlung, untenliegende Nocken. Alles aber aufwendig bis ins Detail aufbereitet von Buell. Auch im Vergleich zum Motor der XB9R; da hat man nicht nur aufgebohrt, sondern auch den Hub verlängert. Der Zweiventiler wird über senkrechte Fallstromkanäle versorgt. Der Schmieröl-Behalter sitzt in der Hinterradschwinge. Technisch ausgefallen, aber praktisch. So schickt man 101 PS bei 6.600 U/min und 110 Nm Drehmoment ins Rennen.

Und das drückt gewaltig. Ein Drehzahlwunder darf man sich nicht erwarten; die XB9R war drehfreudiger. Das braucht es aber auch nicht, denn Leistung ist in jedem Drehzahlbereich in Hülle und Fülle vorhanden. Ob auf dem Drehzahlmesser also eine "9" oder eine "17" im roten Bereich steht, tut absolut nichts zur Sache. Dass es nur vergleichsweise "langsame" 4s auf 100 sein sollen, ist fast gar nicht zu glauben. Das fühlt sich nämlich ganz anders an.

Der Sound aus dem Sebring-Pott ist umwerfend. Wie die ABE damit erlangt wurde, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Wenn der V2 arbeitet, dann hört man ihn auch dabei. Bassig, klangvoll. Ein Klangbild für die Götter. Lastwechselreaktionen sind dank Zahnriemen nur zu spüren, wenn man sehr provokant fährt. Gerade am Kurvenausgang ist die leicht zu dosierende Leistung ein großer Vorteil. Gewöhnungsbedürftig sind die seilzugbetätigte Kupplung und das hart schaltende Getriebe, das mit gutem Nachdruck geschaltet werden muss.

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