Ab 14.30 Uhr füllte sich allmählich die Tribüne am Startplatz, denn die ersten Rennmotorräder fuhren die Einlaufrunde und stellten sich auf ihren Startplatz. Jedoch startete man das Rennen nicht im klassischen Ampelstart, sondern wie bei allen Langstreckenrennen wurden die Fahrer nach dem Le Mans-Start auf den Kurs geschickt. Um 15.00 Uhr war es soweit: Die Motorräder mit laufenden Motor an der Boxenmauer, die Fahrer auf der anderen Seite der Strecke. Per Fahnenwunk des Rennleiters sprintete die Menge los und es bewegten sich 43 in Leder- und Plastik gekleidete Sportler zu ihren Motorrädern. Einen Augenblick später heulten die Motoren auf und die ersten zogen mit einem langen Wheely davon, der Rest sortierte sich ein und es begann die Hatz über 24 Stunden Durchhaltevermögen und Materialausreizung bis an die Grenzen.

Nachdem wir etwa zehn Runden des Rennens von der Hasseröder Tribüne verfolgt hatten gingen wir wieder zurück zu unserer Wohnwagenburg im Fahrerlager und genossen das Renngeschehen bei Kaffee und Kuchen. Nun konnte man sich ausmalen, was in der kommenden Nacht und den verbleibenden 23 Stunden auf uns zukommen würde... Zwischendurch schauten wir uns immer mal die Gigs auf der Kartbahn an, denn die Rennen wurden bis 22.00 Uhr gestartet. Dort traf ich wiederholt auf Jessica Baruth aus dem Westfälischen Bad Salzuflen, die nach zwei Jahren 125er Straßenrennsport in die Supermotoklasse fand und dort ihr Crosskönnen auf die Asphalt- und Crosspiste überträgt. In den Rennen am Sonntag startete sie auf einer Honda CRF 450. Die 18 jährige Schülerin fühlt sich in ihrer jetzigen Klasse sehr wohl und schreitet mit großen Schritten in Richtung Spitze, die Plätze vier und fünf sprechen für den wachsenden Erfolg.