Wir fahren in einer Gruppe aus fünf Motorrädern auf den Servicestraßen rund um den Hockenheimring. Schnell fällt auf: Ich hätte mehr Handlichkeit erwartet. Denn obwohl der Lenker komfortabel breit ist, ist gerade das Drücken der Maschine in enge Kehren aufwendiger als angenommen. Doch in Kurven liegt sie richtig gut. Und fährt auch bei höherer Geschwindigkeit - 150 konnte ich auf den kurzen Geraden maximal bekommen ohne auf meinen Vordermann aufzustoßen - absolut stabil. Bodenwellen werden straff aufgenommen und abgefedert, in Kurven stellt sich allerdings eine leichte Unruhe ein. Überhaupt spürt man zunächst den höheren Schwerpunkt durch den Akku, der über dem Motor quasi unterhalb des "Tanks" sitzt. Aber man gewöhnt sich schnell dran. Und es macht trotz der noch nicht ganz passenden Fahrwerkdetails wirklich riesigen Spaß, den spritzigen Ami über die Strecke zu heizen. Aus jeder Kurve heraus sofort so richtig Dampf zu haben. Ganz ohne Schalten und Kuppeln. Fehlt mir was im Vergleich zu einem Benziner? Ganz bestimmt nicht. Schalten macht Spaß. Aber immer massig Druck zu haben noch mehr. Fühlen sich so 74 PS und 70 Nm Drehmoment an? Ganz ehrlich, ich würde viel mehr vermuten. Ich glaube, so in der Art könnte ein Düsenjet-Start von einem Flugzeugträger sein. Und ich glaube auch, dass langsam aber sicher das Ende der Benziner kommt, denn die LiveWire zeigt deren Grenzen mehr als eindrucksvoll auf. Und wie sieht die Negativbeschleunigung, das Bremsen aus? Wirkungsvoll, gut dosierbar - und (noch?) ohne ABS. Ob das mal bei einem Serienmodell kommen wird? "Keine Ahnung", antwortete ein Techniker. "Es ist ja nicht einmal sicher, dass die Maschine überhaupt in Serie gehen wird. Auch zum Preis kann man noch nichts sagen." Ernsthaft? Dafür ist sie viel zu gut, viel zu serienreif verarbeitet. Aber natürlich hält sich Harley alles offen. An die Ampel fährt man übrigens einfach durch Langsamwerden heran und kommt zum Stillstand, ein Auskuppeln ist ja nicht notwendig. Das Ganze geht auch schnell ins Gefühl über, jedenfalls konnte ich das mir vorhergesagte "Beim Bremsen wirst du sicher nach der Kupplung greifen" nicht nachvollziehen. Was hinter einem passiert, kann man durch die offenbar eher zur Dekoration angebauten Spiegel nicht wirklich erkennen. Sehr wohl aber, was unter der Haube vor sich geht, denn der Touchscreen ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar und lässt sich dank großer Buttons einfach mit Handschuhen bedienen.

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