Das komfortorientierte und tourentaugliche Fahrwerk dämpft auftretende Schlaglöcher gut weg, ist aber im Gegenzug recht schauklig und neigt bei schlechtem Straßenbelag und Bodenwellen zum Aufschaukeln. Die weiche Federung und die insgesamt tourerhafte Abstimmung wollen zumindest bei zügiger Gangart nicht so recht zur sportlich-gierigen Auslegung des Motors passen. In dem Zusammenhang ist auch ein Wackeln des Fahrwerks bei Lastwechseln in hohen Drehzahlen in Kurven negativ aufgefallen. Auf der Geraden jedoch ist das Bike bis zur Höchstgeschwindigkeit bei 235 km/h (Tachowert) stabil. Der kleine Windabweiser bringt dabei übrigens erstaunlich guten Windschutz, macht auch höhere Geschwindigkeiten trotz der fehlenden Verkleidung angenehm fahrbar. Um wieder von der Geschwindigkeit herunterzukommen, hat Honda vorne Doppelscheiben mit 296mm Durchmesser und Doppelkolbenzangen und hinten eine 220er-Scheibe mit Einkolbenzange spendiert. Die Bremse ist dabei vorne als auch hinten gut zu dosieren, benötigt vorne wenig Handkraft und verzögert insgesamt sehr ordentlich, neigt aber zu leichtem Fading.
Nach unendlich vielen Kurven - durch den großen Tank hat die Hornet eine tolle Reichweite von ca. 250 km - geht es erstmal an die Tankstelle. Bis dahin wird der Fahrer jedoch überdeutlich auf die notwendige Betankung hingewiesen: bereits sehr früh leuchtet die Reservelampe auf, darüber hinaus wird die Tankanzeige zu einem Lauflicht. An der Tanke fallen nicht nur der abschließbare Tankdeckel mit Scharnier positiv auf, sondern auch die einfache Betankung. 6,6l pro 100 km bei zügiger Landstraßenfahrt können sich obendrein sehen lassen. Wenn man überhaupt schon eine kleine Pause an der Tanke einlegt, kann man sich auch gleich noch die übrigen Kleinigkeiten an der Hornet anschauen: da sind eine Warnblinkanlage und ein praktischer Lichthupenknopf zu nennen. Praktisch sind auch die ausklappbaren Gepäckhaken unter der Sitzbank, die sich allerdings wiederum nur recht fummelig wieder aufsetzen lässt. Oft demontieren wird man sie aber sowieso nicht, weil darunter nur wenig Stauraum ist. Allerdings lässt sich von hier auch praktischerweise die Kühlflüssigkeit nachfüllen.