Da ja quasi durch den vorherigen Probefahrer alles warm sein müsste wird gleich bei der Ortsausfahrt mal aufgezogen. Der dritte Gang liegt drin und der Tacho zeigt knappe 50km/h an, Gasgriff auf Anschlag und … hui …. da geht was. Der Dreizylinder Einspritzer nimmt in jeder Lebenslage sauber Gas an, dabei ist es egal, ob 4000, 6000, 8000 oder mehr Umdrehungen anliegen, es geht immer brachial nach vorne. Von den reinen Daten der Triple erwartet man eigentlich ein Durchschnittsnakedbike mit etwas zuviel Hubraum. Liest sich dann so: 106PS bei 11.400Umdrehungen, bei 9100 Umdrehungen liegen 69Nm Drehmoment an, das Ganze verteilt sich auf circa 190kg Motorrad, nur beim Motor selbst ist etwas komisch. Im Gegensatz zur japanischen Konkurrenz spart man sich in England den vierten Zylinder, dafür dürfen sich 675ccm auf drei Zylinder verteilen. Das sieht nicht nur auf dem Papier anders aus, das klingt auch anders. Unter 6000Umdrehungen wird jeder Zug am Gasgriff mit einem willigen Knurren aus der Airbox  bestätigt, und im Teillastbereich ist ein allgemeines Pfeifen des Motors zu vernehmen. Und wie fährt sich das ganze jetzt?

 

Die nächsten 60km geben Aufschluss. Das fährt sich wie ein japanischer 600ccm Vierzylinder, nur mit einer ordentlichen Portion Testosteron. Die Drehzahlmessernadel ist nur am hin- und her rennen. Auf der Skala gibt es ab Werk schon nur gerade Zahlen, sprich 2,4,6,8,10 und 12, und mehr brauch man eigentlich auch nie, weil das kleine Nadelchen nie lange an einem Fleck bleibt. Mit der sauberen und sehr direkten Gasannahme ist dieser Motor wohl Momentan die Crème de la Crème der 600er Klasse, kein anderes Aggregat klettert so schnell und so druckvoll die Drehzahlleiter hoch wie der englische Dreizylinder der Street Triple. Ein dickes Lob in Richtung Hinkley. Und der Rest? -Passt alles zusammen. Ein sportlich straff abgestimmtes Fahrwerk in Verbindung mit dem geringen Gewicht setzt auch nur die Idee "Schräglage" in eine Kurve um, hat ein wenig was von Fahrrad fahren, vergleichbar mit einer Kawa Er6, nur besser und straffer abgestimmt. Die Vierkolben-Bremssättel drücken auf 308mm Scheiben an einer 41er UpSideDown-Gabel, hinten sorgt ein Einkolbensattel an einer 220mm Scheibe an einer Überzugschwinge für ausreichende Verzögerung. Das Ansprechverhalten der Vorderbremse war bei der Testmaschine allerdings etwas diffizil, bei niedrigeren Geschwindigkeiten ist sie bissig, was im Landstraßenbetrieb allerdings nicht negativ auffällt.

 

Sitemap | Impressum | Verwendung von Cookies

Seitenlayout und Texte (c) 1998-2021 Redaktion Youngbiker.de
Impressum, Datenschutz, Rechtliche Hinweise, Quellenverzeichnis der Bilder und Rechteinhaber
 


Alte Hasen noch hier?
20:12 veracocha
Wie sieht euer Auto aus? (kein Streit, Spam, etc)!
18:48 IchBinInDir
LC2 Federbein
23:07 lc2Anfänger
Wasserpfeife Schon probiert?
12:43 Jason4949
Varatacho ausbauen
19:26 Chakalaka