Die nächsten 60km geben Aufschluss. Das fährt sich wie ein japanischer 600ccm Vierzylinder, nur mit einer ordentlichen Portion Testosteron. Die Drehzahlmessernadel ist nur am hin- und her rennen. Auf der Skala gibt es ab Werk schon nur gerade Zahlen, sprich 2,4,6,8,10 und 12, und mehr brauch man eigentlich auch nie, weil das kleine Nadelchen nie lange an einem Fleck bleibt. Mit der sauberen und sehr direkten Gasannahme ist dieser Motor wohl Momentan die Crème de la Crème der 600er Klasse, kein anderes Aggregat klettert so schnell und so druckvoll die Drehzahlleiter hoch wie der englische Dreizylinder der Street Triple. Ein dickes Lob in Richtung Hinkley. Und der Rest? -Passt alles zusammen. Ein sportlich straff abgestimmtes Fahrwerk in Verbindung mit dem geringen Gewicht setzt auch nur die Idee "Schräglage" in eine Kurve um, hat ein wenig was von Fahrrad fahren, vergleichbar mit einer Kawa Er6, nur besser und straffer abgestimmt. Die Vierkolben-Bremssättel drücken auf 308mm Scheiben an einer 41er UpSideDown-Gabel, hinten sorgt ein Einkolbensattel an einer 220mm Scheibe an einer Überzugschwinge für ausreichende Verzögerung. Das Ansprechverhalten der Vorderbremse war bei der Testmaschine allerdings etwas diffizil, bei niedrigeren Geschwindigkeiten ist sie bissig, was im Landstraßenbetrieb allerdings nicht negativ auffällt.