"Brooooooom klack broooooom klack". Einmal erlebt, will man das immer wieder. Vor allem auch, weil die Seilzug-Kupplung mit vergleichsweise geringer Handkraft zu betätigen ist. Das ein oder andere Wehwehchen bleibt aber: wer seine XR im 1. Gang abstellt, wird vorm Starten einige Zeit den Leerlauf suchen - oder einfach mit gezogener Kupplung anlassen. Wenn der Motor mal läuft, findet sich der Leerlauf übrigens problemlos. Ein 6. Gang dürfte schon auch noch sein; der 5. Gang ist eine absolute Fahrstufe, hat schon bei 100 km/h gute 3.500 U/min. Dafür geht's aber auch fix an die 170 km/h ran, ab dort wird es dann zäher.
Zurück zum Bums: unterhalb von 2.000 U/min und ganz besonders unterhalb 1.500 U/min gibt sich die Sporty etwas zickig, schlägt in den Rahmen und ruckelt. Fühlt sich zwar nett an, aber mit Fahren ist dann nicht mehr viel. An der Ampel lebt‘s und bebt's unterm Schritt. Macht das Spaß? Absolut. Wer freut sich nicht, wenn sich die Maschine schon beim Anlassen rüttelt und schüttelt! Weit weg von weichgespülter Vierzylinder-Ware. Über den magischen 2.000 U/min hält sich der V2 angenehm im Hintergrund, zieht einfach nur kraftvoll durch.
Zum spannendsten Teil. Kauft man sich neuerdings eine Harley, um mit ihr durch Serpentinen zu heizen, die Italiener und Japaner zu jagen? Das Wispertal bietet jenseits des Rheins alles was sich der Motorradfahrer wünscht -gut ausgebaute Straßen, schöne Kurven und sogar erstaunlich wenig Verkehr. Als erstes sei gesagt: die XR ist ein Männer-Motorrad. Keine 160 kg, die wie ein Fahrrad förmlich nach Kurven gieren. Aber handlich und dynamisch ist die Sporty allemal. Breiter Lenker und Showa-Upside-Down-Gabel sei Dank. Die zwei hinteren Federbeine führen eine hübsche und verwindungssteife Schwinge. Wenig Grund zum Klagen geben auch die Dunlop-Pneus in den Dimensionen 120/70 ZR 18 und 180/55 ZR 17. Vorausgesetzt es ist trocken und sie wurden warmgefahren.